Bei der Diskussion über ein höheres Pfand auf Bierkisten hat der Verband Privater Brauereien Bayern mit einem Alleingang gedroht. „Wir werden das Pfand im kommenden Jahr erhöhen, auch wenn andere Verbände keine Entscheidung treffen“, sagte Verbandspräsident Georg Rittmayer im Rahmen der Getränkemesse „BrauBeviale“ in Nürnberg. Er forderte schon vorab sechs statt bislang 1,50 Euro Pfand auf eine leere Bierkiste. Sonst lohne es sich für viele Verbraucher und Großhändler nicht, die Kisten wieder an die Brauereien zurückzugeben, sagte der Verbandschef. Also seien die Brauereien gezwungen, immer wieder neue Kisten zu kaufen – und das gehe ins Geld. Kleinere Brauereien, die vor allem im Verband privater Brauereien organisiert sind, trifft es besonders hart: Sie bekommen bei weiten Wegen weniger Kisten zurück und können neue Kisten nicht so günstig einkaufen wie Großbrauereien. Das Pfand sei nur „ein ganz kleiner Mosaikstein“ im Mehrwegsystem, entgegnete Holger Eichele vom Deutschen Brauer-Bund. Der technische Aufwand im Falle einer Erhöhung sei dafür enorm. Jede Bierkiste bräuchte auf allen Seiten einen Aufkleber mit dem neuen Pfandsatz, Pfandautomaten müssten angepasst und Kassensysteme neu programmiert werden. Bevor der Handel für einzelne Brauereien neue Automaten anschaffen müsse, werde das Bier aus dem Sortiment genommen, warnte Guido Empen, Geschäftsführer von mehreren Supermärkten in Baden-Württemberg. Die Lösung seien einheitliche Flaschen und Bierkisten, die an jede Brauerei zurückgegeben werden können. Die Verbände aus ganz Deutschland wollen sich im Dezember zu weiteren Gesprächen treffen.
Pfand auf Bierkisten Brauereiverband droht mit Alleingang
Schon seit Anfang des Jahres diskutieren Brauereiverbände, Logistik und Handel über ein höheres Pfand. Noch immer gibt es keine Einigung.
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