Rusta Lebenstil für jede Jahreszeit

Aus Schweden greift der hierzulande noch kaum bekannte Nonfood-Discounter Rusta in Deutschland an. Mit Erfolg? 
Die LP besuchte den neuen Rusta-Shop in Kerpen (NRW).

Sonntag, 10. Dezember 2023 - Management
Jens Hertling
Artikelbild Lebenstil für jede Jahreszeit
Bildquelle: Markus J. Feger

Kerpen, eine Kleinstadt in der Nähe von Köln: In die ehemalige Hammer-Filiale im Erft Karree ist wieder Leben eingekehrt. Schon von Weitem ist der Name Rusta in schwarzer Schrift auf gelbem Grund zu lesen. Neben Fressnapf, dm, Jysk und Penny hat sich hier auch der schwedische Newcomer Rusta niedergelassen. Vom Konzept her könnte Rusta vor allem in Konkurrenz zu Ikea treten: Die hellen Verkaufsräume sind mit Paletten und Regalen ausgestattet. Sie bieten eine große Auswahl an Haushaltswaren und Wohnaccessoi­res. „Wir sind aber nicht angetreten, um Ikea zu plagiieren“, sagt Christof Sauck, Rusta Country Manager Deutschland.

Kein Ikea-Plagiat
Anders als bei Ikea handelt es sich bei „Rusta“ nicht um eine Abkürzung, sondern um das schwedische Wort für „einrichten“ oder „renovieren“. Die Herangehensweise von Rusta sei auch eine andere gewesen, sagte der Manager. „Wir wollen zeigen, wie die skandinavische Art zu leben aussieht. Ob es sich um Gartenmöbel, Farben, Tiernahrung oder Wohnaccessoires handelt – alles ist unter einem Dach zu finden“, so Sauck. Und er fügt hinzu: „Der Schwerpunkt von Rusta liegt auf Dingen, mit denen man schnell und günstig die Wohnung oder den Garten für den langen Winter oder Sommer verschönern kann.“

Die Strukturierung der Verkaufsfläche ist laut Sauck ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Ausrei­chend Platz für die Kunden sei daher ebenfalls elementar: „Die Kunden genießen den Vorteil breiter Gänge.“ Auch der Kundenlauf ist in jeder Filiale gleich: Nach Drogeriewaren und Beauty im Eingangsbereich geht es zu den Kernsortimenten Home Decor und Haushalt, weiter hinten schließen sich die Saisonartikel an. Auf dem Rückweg passiert der Besucher die Themen Tiernahrung, Do-
it-yourself und schließlich die Snackabteilung. Das Lebensmittelsortiment umfasst laut Sauck etwa 100 Artikel, vorwiegend Süßwaren aus Schweden.

Die Jahreszeiten werden durch fünf saisonale Verkaufsräume berücksichtigt. Das Sortiment wechselt entsprechend. Insofern überschneidet sich das Sortiment von Rusta teilweise mit anderen Handelsformaten in Kerpen, etwa bei den Gartenmöbeln von Jysk. Christof Sauck sieht darin kein Problem. Im Gegenteil: Das Umfeld sei mit ein Grund gewesen, sich in Kerpen anzusiedeln. Er ist überzeugt: „Die Händler ergänzen sich gegenseitig.“ Laut Sauck handelt es sich dabei um eine Sortimentskom­bination, die bisher kein anderer Nonfood-Discounter in Deutschland anbietet. Sauck ist deshalb überzeugt, dass dieser Mix auch in Deutschland zu funktionieren verspricht. Mit günstigen Preisen und einem kostenbewussten Systemauftritt will sich Rusta entsprechend positionieren.

Billig nicht um jeden Preis
„Wir wollen immer der billigste Anbieter sein“, sagt der Geschäftsführer. Dies versucht der Händler sowohl durch dauerhaft niedrige Preise als auch durch Aktionen im wöchentlich erscheinenden Handzettel deutlich zu machen. Darüber hinaus bietet der Discounter für Inhaber der „Clubkarte“ nochmals deutlich reduzierte „Mitgliedspreise“ auf einzelne Produkte an. „Wir sind zwar ein Discounter, aber nicht um jeden Preis: Im Zweifelsfall geben wir dem haltbareren und damit nachhaltigeren Produkt den Vorzug, auch wenn es etwas teurer ist“, erklärt Sauck.

Als Country Manager Germany des Nonfood-Discounters Rusta verantwortet Sauck mittlerweile zehn Filialen in Deutschland. Derzeit gehören 208 Filialen in Schweden, Norwegen, Finnland und Deutschland zur Muttergesellschaft Rusta AB in Upplands Väsby. In Deutschland wird von Rusta eine klare Expansionsstrategie verfolgt. Bereits 2017 eröffnete Rusta seinen ersten Standort, seither kamen zehn weitere Geschäfte hinzu.

Nun sollen die gelben Filialen in weiteren Landesteilen etabliert werden. „Wir wollen aber mit Augenmaß und in kleinen Schritten weiter expandieren“, sagt Sauck. Es handele sich dabei um eine bewusste Entscheidung des Unternehmens, so Sauck.