Wintergrillen Das neue Kochen

Das Wintergrillen hat sich etabliert – Nina und Nana Remagen (Foto) von der Hardy Remagen GmbH geben im Interview Tipps für das Marketing.

Dienstag, 05. Oktober 2021 - Management
Jens Hertling
Artikelbild Das neue Kochen
Bildquelle: Jens Hertling

Wann geht Wintergrillen los?
Nina Remagen: Es gibt keinen richtigen Start mehr – inzwischen gibt es einen fließenden Übergang. Die normale Grillsaison geht bis Ende September, und dann kommt die Wintersaison. Viele grillen einfach weiter. Es ist schon Tradition, Würstchen lieber zu grillen, statt sie in der Pfanne zu braten. Das Gleiche gilt für Burger. Natürlich ist hier das Marketing der Grillfirmen an dem Trend nicht ganz unschuldig. Inzwischen wird auch an den Festtagen wie Weihnachten oder Silvester gerne gegrillt.

Ist Wintergrillen ein neuer Trend?
Nane Remagen: Grillen ist heute ein absolutes Ganzjahresthema. Was sich ändert, sind die Gar-Arten und die Produkte. Egal ob jung oder alt – viele Grillen das ganze Jahr durch. Ich kenne auch Bekannte aus der älteren Generation, die jetzt das ganze Jahr durchgrillen. Interessant ist, dass es immer mehr gibt, die sich echte Outdoor-Küchen-Paradiese auf der überdachten Terrasse schaffen, da ist Grillen das neue Kochen.

Welches Fleisch läuft besonders gut? Was wird am meisten nachgefragt?
Nane Remagen: Besonders gut läuft der Burger. Wir verkaufen viele von unseren vorgegarten Spareribs – die sind auch auf dem Grill in 15 Minuten fertig. Ebenfalls gut gehen bei uns die Gaucho-Steaks – das sind südamerikanische Rindersteaks.

Sie haben eine vegane Bratwurst …
Nane Remagen: Wir haben eine vegane Bratwurst auf den Markt gebracht, die aus Erbsenprotein besteht. Mit unserer veganen Linie Vegan Food kommen wir dem Wunsch vieler nach, vegane Produkte genießen zu wollen. Aktuell umfasst das Angebot Bratwurst, Burger, Bolognese, Tomatensuppe und Pulled Jackfruit, was als Frucht gegart und gezupft in würziger BBQ-Marinade mit der Rauchnote dem Pulled Pork sehr ähnelt.

Wie sollten die Mitarbeiter geschult sein?
Nane Remagen: Die Mitarbeiter sollten auf jeden Fall wissen, was im Moment gerade im Trend liegt. Wenn wir neue Produkte in den Verkauf geben wollen, treffen wir uns in der Versuchsküche und testen die Produkte. Das trifft vor allem auf die Mitarbeiter im Werksverkauf zu – damit sie auch wissen, wie die Produkte schmecken, wie sie zubereitet werden können, und somit kompetent beraten können.

Welche Tipps haben Sie für die Händler?
Nina Remagen: Kunden erwarten eine kompetente Beratung und auch Tipps für die Zubereitung von Fleischgerichten. Daher sollte das Thekenpersonal gut geschult sein und sowohl den Geschmack als auch die Verwendungsmöglichkeiten der Produkte kennen. Es gibt sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten wie z. B. die zum Fleischsommelier. Meiner Meinung nach sollte die Story der Produkte in den Mittelpunkt gerückt werden, dann rückt der Preis in den Hintergrund.

Wie sollten die Grillprodukte präsentiert werden?
Nina Remagen: Hochwertiges Fleisch sollte aufmerksamkeitsstark im Markt inszeniert werden. Sinnvoll ist eine Blockpräsentation mit den Kategoriebezeichnungen „Grillspezialitäten“, „Saisonspezialitäten“ oder „Festtagsspezialitäten“. Zunehmend möchte der Kunde Ideen und Anregungen am PoS erhalten, daher sollten entsprechende Soßen und Beilagen den Auftritt der Fleischspezialitäten abrunden.

Wie sollte das Marketing laufen?
Nina Remagen: Das Marketing sollte vom Händler, aber auch von uns aktiv unterstützt werden. Der Mix von beiden macht es letztendlich erfolgreich. Vor allem soziale Netzwerke spielen heute eine große Rolle. Hier werden immer wieder neue Ideen gepostet. Wir posten immer wieder auf unserer Homepage Rezeptideen und Vorschläge, wie man Gerichte genussvoll kombinieren kann. Wünschenswert wäre es, wenn die Fleischtheke zum Kommunikationsort wird. Wenn man mit Aufstellern, Rezeptservice, Flyern, Deckenhängern und natürlich der persönlichen Kundenansprache „stimmige“ Geschichten zu den Produkten und zur Zubereitung erzählt. Das macht dann direkt Appetit.