Wintergrillen Im Grillfieber

Richtige Grillfans packen ihre Feuerstelle im Herbst gar nicht erst in den Keller, sondern lassen die Grillsaison bei Minusgraden weitergehen. Denn im Winter schmeckt ein saftiges Steak vom Rost vorzüglich.

Dienstag, 05. Oktober 2021 - Management
Jens Hertling
Artikelbild Im Grillfieber
Bildquelle: Getty Images

Wenn die Temperaturen fallen und schließlich sogar Schnee fällt, beenden viele Deutschen die Grillsaison. Für andere fängt der Grillspaß gerade erst an: Der Trend zum Ganzjahresgrillen setzt sich in Deutschland weiter fort. „Wintergrillen“ heißt der neue Trend, der seit einigen Jahren auch in Deutschland immer mehr Fans gewinnt. Denn ein gut gebratenes Steak, ein bei Niedrigtemperatur im Smoker gegartes Fleisch oder eine Grillwurst schmecken das ganze Jahr über. Auch im Winter werfen viele Deutsche den Grill wieder an. Statt Blechkonstruktionen mit Rost stehen vielerorts Hightech-Grillgeräte. Früher war es der Luxuswagen vor der Tür. Heute muss es einfach ein teurer Grill auf der Terrasse oder im Garten sein.

Die Grill- und BBQ-Hochsaison ist erwartungsgemäß im Frühling und Sommer. Auch im Winter bleibt für 45 Prozent der Österreicher und 52 Prozent der Deutschen der Grill nicht kalt, wie der Blog www.aufgetischt.net in einer Umfrage unter Lesern in Österreich und Deutschland ermittelte. In der Häufigkeit, wie oft der Grill angezündet wird, unterscheiden sich die Österreicher und Deutschen nur wenig: Etwa ein Drittel grillt jede Woche, ein weiteres Drittel alle zwei Wochen. Auch eine andere Studie stellt fest, dass Wintergrillen weiter angesagt ist: Drei Viertel (75 Prozent) der Haushalte in Deutschland grillen regelmäßig, lautete das Ergebnis einer Nielsen-Studie. Dabei entwickelt sich Grillen immer mehr zum Ganzjahresthema. 5,6 Millionen Haushalte von insgesamt 41,1 Millionen Haushalten in Deutschland geben an, dass sie auch im Winter nicht auf Grillwürstchen & Co. verzichten.

Wintergrillen braucht Kälte
„Das eigentliche Wintergrillen verbinde ich vor allem mit niedrigen Temperaturen. Es hat seinen besonderen Reiz, bei Minusgraden oder sogar Schnee, beispielsweise zu Weihnachten, den Grill anzuwerfen“, sagt Yannick Meurer, Fleischsommelier des Onlineanbieters Gourmetfleisch.de. Neu sei der Trend nicht mehr, aber es gebe viele, die auf den Zug aufspringen. Zu den Trends sagt er: „Die Grill- beziehungsweise die Feuertonne. Sie ermöglicht gemütliches, gemeinsa‧mes Grillen bei knisterndem Feuer. Die Feuertonne ist die ideale Kombi aus Grill und Ofen und eignet sich perfekt zum Grillen von Fleisch, aber auch zum Warmhalten und Garen von Kartoffeln, Gemüse oder Brot“, so der Fleischsommelier. In der kalten Jahreszeit steigt laut Meurer stets die Nachfrage nach Schmorgerichten, Filet und Wild. Gans und Ente werden in der Adventszeit ebenfalls laut dem Fleischsommelier Meurer stark nachgefragt. Aber auch BBQ-Klassiker wie Spareribs stehen laut Meurer im Winter immer mehr im Kurs, weil es Gerichte sind, die bei niedrigen Temperaturen lange garen müssen und es viele Grillenthusiasten lieben, um dann gemütlich mit einem Heißgetränk um den Grill zu stehen. Fleischexperte Yannik Meurer ist selbst ein großer Fan vom Wintergrillen: „Auch im Winter bleibe ich ein Fan von American Beef. Das American Beef Filet ist für mich qualitativ das Nonplusultra. Zu Weihnachten werden dann traditionell knusprig-saftige Gänsekeulen im Kreis der Familie gegrillt.“

Beim Edeka-Händler Ralf Honsel aus dem westfälischen Dorsten ist Wintergrillen kein besonderes Thema mehr: „Eigentlich gibt es nur noch ganzjähriges Grillen. Es gibt nur einen Zeitpunkt, wenn wir die Grillkohle nicht mehr palettenweise präsentieren: Das ist Ende September.“ Durch Corona haben sich laut Honsel viele Kunden sehr teure Grills oder sogar fast schon kleine Küchen in ihre Gärten gebaut. „Die wollen auch benutzt werden“, sagt der Händler. Beim Grillen sei auch ein Umdenken zu beobachten. Das Thema Beilage werde ebenfalls immer wichtiger, erklärt Ralf Honsel. Außerdem sei es für die Kunden wichtig zu wissen, wo das Grillprodukt herkomme. „Grillen hat in den vergangenen Jahren deutlich an Qualität gewonnen“, sagt Honsel. Das Grillfleisch werde tendenziell immer hochwertiger. Dry-Aged auf dem Grill ist heute keine Seltenheit. Dazu im Gegensatz: Es gebe fast keine Grillparty mehr ohne vegetarische Alternativen. Für den Händler Honsel bleibt Fleisch weiterhin sein Tipp zum Wintergrillen: „Vorweg immer eine Grillwurst und danach gerne Spareribs aus einem Smoker.“

Garantierte Marmorierung durch reinrassige Tiere

Die R&S Vertriebs GmbH mit Sitz in Essen setzt mit ihrer 30-jährigen Erfahrung bei ihren Markenfleischkonzepten auf Qualität. Ein Beispiel für diese Konzepte ist die Exklusivmarke „Gut Bressau“, unter der das Unternehmen polnisches Färsenfleisch mit garantierter Marmorierung an den Bedientheken deutscher Supermärkte anbietet. Kennzeichnend sind die kräftige rote Farbe des Fleisches sowie die feine Marmorierung. Ausschließlich reinrassige Tiere werden für „Gut Bressau“ verwendet: Simmentaler-, Angus- und Herford-Rinder sowie Milchrassen wie Holstein, Schwarzbunt, Rotbunt, Friesen- und Fleckvieh. Die Rinder wachsen in Muttertierhaltung im Nordosten Polens auf und leben überwiegend in Weidehaltung. Unter „Gut Bressau“ bietet R&S verschiedene BBQ-Teilstücke wie Bavette oder Cowboy-Steak an.