Wachmacher im AfG-Regal Energy-Drinks - Seite 2

Energy-Drinks versprechen die mentale und körperliche Leistung zu steigern. Mittlerweile sind die ehemaligen Nischen-Produkte eine feste Größe im AfG-Regal und wichtiger Umsatzbringer für den Handel.

Freitag, 10. September 2010 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke

Der Inhalt ist nicht unumstritten

Energy-Drinks sind seit ihrer Markteinführung umstritten. Im Zentrum der Diskussionen steht die hohe Konzentration von Koffein, Taurin, Inosit und Glucuronolacton. Experten sind sich uneinig, wie diese Kombination zu bewerten ist und ob sie der Gesundheit schaden könnte. In Frankreich beispielsweise wurde die Marktzulassung eines Energy-Drinks verhindert, bis der Hersteller Taurin durch einen anderen Inhaltsstoff ersetzte. Taurin ist an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Der Mensch nimmt es unter anderem über Fleisch und Fisch zu sich (siehe S. 3). Ob der hohe Taurin-Anteil in den Drinks dem Körper schadet, konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Es liegen nach wie vor keine eindeutigen Untersuchungen vor, dass der übermäßige Konsum beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen führen könnte.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich für eindeutige Hinweise auf den Etiketten ausgesprochen. Diese sollten u. a. beinhalten, dass bestimmte Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen auf den Verzehr von Energy-Drinks verzichten sollten. Außerdem sollten sie auf mögliche unerwünschte Wirkungen in Zusammenhang mit ausgiebiger sportlicher Betätigung hinweisen. Entsprechende Empfehlungen findet man heute auf den meisten Etiketten. Ähnlich wie bei anderen Lebensmitteln wie Süßigkeiten kommt es auch bei Energy-Drinks auf die Dosis an. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit beurteilt 2 Dosen mit 250 ml am Tag als unbedenklich.

Ein spezieller Fall ist die Kombination mit Alkohol. Wodka-Energy ist zu einem beliebten Longdrink avanciert, ohne dass es groß seitens der Industrie kommuniziert wurde. Das BfR warnt vor dieser Mischung, da sie zur Fehleinschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit führt. Energy-Drinks können die durch Alkohol bedingten motorischen und visuellen Einschränkungen nicht kompensieren.
Mehr Informationen zum Thema Energy-Drinks www.mbg-online.net

{tab=Bildergalerie}

Kraftstoff: Coffein aus dem Kern der Guaraná-Pflanze wirkt länger belebend als das aus der Kaffee-Bohne.

GebindeVielfalt: Energy-Drinks gibt es in wiederverschließbaren Dosen, Shots sowie PET und Glas-Mehrweg.

Früher nur in Asien, heute weltweit beliebt.

Große Gebinde liegen im Trend.

{tab=Fragen}

1. Aus welchem Land kommen Energy Drinks ursprünglich?
2. Welche Effekte versprechen die Hersteller?
3. Woher stammt in den meisten Fällen das Coffein in den Energy Drinks?

{tab=Antworten}

1. Japan.
2. Geistige und Körperliche Leistungssteigerung.
3. Aus den Samen der Guaraná-Pflanze.

Wichtige Inhaltsstoffe 

Guaraná
Coffein hat mit seiner bekannten, anregenden Wirkung Einfluss auf die Atmung, die Kontraktionskraft des Herzmuskels, sowie die Herzfrequenz – es wirkt somit anregend auf das zentrale Nervensystem und beschleunigt die Herztätigkeit. Viele Hersteller verwenden den Stoff in Form von Guaraná. Guaraná ist eine Lianenpflanze aus den Amazonas. Im Gegensatz zu Kaffee hält die Wirkung des Coffeins aus den Guaranásamen länger an.

Glucuronolacton
Glucuronolacton ist eine körpereigene Substanz (zuckerähnlicher Stoff) und hat eine wichtige Entgiftungsfunktion für den Organismus. Es wird in der Leber aus Traubenzucker gebildet und verknüpft sich mit schädlichen Stoffen im Sinne einer Entgiftungsreaktion. Dabei werden Schadstoffe, die bei körperlicher Anstrengung entstehen, abgebaut. Es soll zudem die Ermüdung des Körpers verzögern. In einem Liter sind etwa 2,4 g Glucuronolacton enthalten.

Inositol
Inositol ist eine Art Vitamin B, ein Wirkstoff für die lebenden Zellen. Inosit gilt als Wachstumsfaktor und ist auch zuständig für die Verringerung der Fettablagerung. Es unterstützt die Fettverbrennung, indem es für den Export von Fettsäuren in die Leber sorgt. Dort wird das Fett zu Energie verbrannt. Das Stoffwechselprodukt Inosit ist ein Verwandter der Zuckersorten Glucose und Fructose und wird vom Körper auch selbst produziert.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Wir danken der MBG International Premium Brands GmbH, Paderborn, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Material.
Fotos: Hoppen (Seite 1-3), Belz (Seite 4)

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