Frühstücksprodukte Wieder am Tisch frühstücken

Zurzeit wird vermehrt von zu Hause aus gearbeitet. Statt unterwegs finden sich die Verbraucher morgens somit öfter am heimischen Frühstückstisch wieder. Dabei ringen neben Porridge und Hafer viele innovative Produkte um den Platz in der Frühstücksbowl.

Dienstag, 18. Mai 2021 - Sortimente
Stefanie Aue
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Bildquelle: Pixabay

Cerealien und insbesondere Müsli sind in Deutschland eine feste Größe auf dem Frühstückstisch. Das zeigt eine Studie von Mafowerk. Danach spielen bei Cerealien und Müsli die allgemeinen Trends wie gesunde Ernährung, glutenfrei, zuckerreduziert und im Speziellen auch warm zubereitete Haferprodukte sowie das Zusammenstellen eigener Müsli-Kreationen aktuell eine große Rolle. Denn in einer Zeit, in der viel mehr Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, erhält die gesunde Ernährung einen neuen, höheren Stellenwert. „Die Menschen sind immer noch viel zu Hause und beschäftigen sich intensiver mit Lebensmitteln, wobei ebenso der Do-it-yourself-Trend hoch im Kurs steht, auch bei Müsli und Porridge“, meint Uwe Dettinger, Vertriebsleiter Lebensmitteleinzelhandel bei der SchapfenMühle in Ulm.

Bei Peter Kölln in Elmshorn sieht man neben dem Trend hin zu selbst gemachtem Müsli auf Haferflocken-Basis auch die Aspekte Gesundheit, Genuss, Kreativität und Innovation als aktuell relevant an. „Insgesamt beobachten wir einen zunehmenden Fokus auf Produkte, die purer und zuckerbewusster konzipiert sind sowie Raum für die individuellere Zubereitung geben. Dies spiegele sich in den eigenen Produktneueinführungen wider, heißt es dort.

Auch Nicolas Wahli, Geschäftsführer bei Cereal Partners Deutschland (CPD), bestätigt den Trend zum heimischen Frühstücken. Er will diesen unter anderem mit speziellen, bedarfsgerechten Verpackungsformaten bedienen. „Für das Frühstück zu Hause sind Großformate und Portionspackungen sehr gefragt“, berichtet Wahli. Mit dem Angebot unterschiedlicher Verpackungsgrößen folge CPD dieser Entwicklung und reagiere auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Konsumenten, wie Convenience und den Wunsch nach Vielfalt sowie Abwechslung.

Anhaltender Hafer-Trend
Haferprodukte erfreuen sich seit Längerem großer Beliebtheit. „Während Hafer in der Nachkriegszeit als Arme-Leute-Essen galt, ist er heute als heimisches ‚Superfood‘ bekannt“, sagt Dettinger. Auch bei Peter Kölln schreibt man die Erfolgsgeschichte des Hafers vor allem seinem Status als Superfood und seinen vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten zu.

Wer von Hafer zum Frühstück spricht, hat nicht nur Haferflocken im Sinn. Viele Deutsche mögen mittlerweile auch eine warme Porridge-Mahlzeit. Doch wie die SchapfenMühle zeigt, muss es dabei nicht allein um Hafer gehen. „Aufgrund des Porridge-Trends und der gleichzeitig wachsenden Beliebtheit des Urgetreides Dinkel versuchen wir, mit ‚Dinkel-Porridge‘ beides zu verknüpfen“, so Dettinger über die Innovation Dinkel-Porridge in den vier Sorten „Natur“, „Orange Ingwer“, „Cranberry Kokos“ und „Aronia Sauerkirsch“.

Innovative Ideen von Start-ups
Einen ganz eigenen Ansatz verfolgt das Start-up Keimster aus Leipzig. „Wir nutzen den in Vergessenheit geratenen Prozess des Ankeimens, damit sich das schlummernde Potenzial des Getreidekorns entfalten kann“, beschreibt Geschäftsführer Michael Gebhardt die Grundidee. Infolgedessen würden bindende und blockierende Stoffe in den Saaten ab- und wertvolle Nährstoffe aufgebaut. Als trendy stuft Gebhardt vor allem Granolas, insbesondere im Bio-Bereich und auch mit gekeimten Saaten, ein. Daher wird das Unternehmen, das sich bei der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ profiliert hat, künftig auch Granolas und Porridge-Variationen mit angekeimten Haferflocken auf den Markt bringen.

Auf Granolas, also ein geröstetes Müsli, setzt auch das Start-up Barni & Wilma. Gründerin Meike Schlenker-Janßen ist Fan einer natürlichen Ernährung und will diese Philosophie in ihre Produkte einfließen lassen. „Alle unsere Granola-Sorten sind handgemacht und vollgepackt mit natürlichen Zutaten“, sagt sie. Auf die Zugabe von raffiniertem Zucker versucht das Unternehmen möglichst zu verzichten.

Darüber hinaus wird auf eine nachhaltige Verpackung, wie Recycling-Gläser, Wert gelegt. Das Start-up vom Niederrhein will weiterhin mehr Zutaten aus der Region einsetzen, wie zum Beispiel Kürbiskerne vom Niederrhein, Quinoa aus dem Rheinland oder Dinkel aus Kalkar. „Wir möchten die lokale Wirtschaft unterstützen und gleichzeitig die Transportwege kurz halten“, beschreibt Schlenker-Janßen die Ziele. Zudem möchte sie weitere Müslisorten anbieten, in denen keine Allergene enthalten sind. „Da wir vermehrt Anfragen von Verbrauchern mit Lebensmittelunverträglichkeiten erhalten, möchten wir stärker darauf eingehen.“ Zum Beispiel gebe es viele Menschen, die neben Gluten und Laktose keine Nüsse essen könnten. Das Frühstückssortiment soll neben den Granolas um Porridge-Mischungen sowie kleine Snacks, wie Müsliriegel oder Energy-Balls, erweitert werden.

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