Grund für die sinkenden Umsätze ist laut Pressemitteilung des E-Commerce Verband bevh die anhaltende schlechte Konsumstimmung in Deutschland. Auf das gesamte erste Halbjahr gesehen, liegen die bisher aufgelaufenen Umsätze zur Jahresmitte sogar 13,7 Prozent unter dem Vergleichswert vom Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 und damit vor Ausbrauch der Corona-Pandemie ist dennoch ein Plus von 14,7 Prozent zu verzeichnen.
„Solange die Menschen erwarten, dass ihre Reallöhne sinken und finanzielle Sonderbelastungen zunehmen, werden sie sich jeden Einkauf gut überlegen. Wir gehen davon aus, dass sich daran auch in nächster Zeit nichts ändern wird“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, die gesamtwirtschaftlichen Ursachen.
Der starke Abwärtstrend geht dabei durch alle Online-Branchen. Besonders stark haben dabei die Cluster Unterhaltung (minus 14,7 Prozent), Einrichtung (minus 14,3 Prozent) und Bekleidung (minus 14,1 Prozent) verloren. Der Online-Handel mit Lebensmitteln ist um 4,8 Prozent gesunken.
Die pessimistischen Geschäftserwartungen der Händler und die anhaltend schlechten Wirtschaftsdaten für Deutschland geben wenig Hoffnung auf eine Besserung der Geschäftslage im weiteren Jahresverlauf, heißt es in der Pressemitteilung. Die noch zu Beginn des Jahres prognostizierte Wachstumsrate von 4,8 Prozent für die Gesamtbranche könne damit nicht gehalten werden. Der Verband geht mittlerweile stattdessen von einem Rückgang von mehr als 5 Prozent zum Jahr 2022 aus. Kunden seien weiterhin im Sparmodus und gaben in der Befragung nicht an, in den kommenden Monaten mehr online einkaufen zu wollen.