GfK-Nachhaltigkeitsindex Deutsche kaufen weiter nachhaltig ein

Verbraucher in Deutschland kaufen trotz Inflation und drohender Energiekrise immer noch nachhaltig ein. Dies stellt der GfK-Nachhaltigkeitsindex für den Juli insbesondere für den Bereich Lebensmittel fest.

Mittwoch, 10. August 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Nachhaltigkeit bleibt deutschen Konsumenten trotz des aktuellen Weltgeschehens wichtig. Das zeigt laut der Marktforscher der GfK ein Blick auf ihren Nachhaltigkeitsindex für Juli 2022: Dieser liegt bei einem Wert von 39,2 im Vergleich zu 39,7 im April. Daraus ergebe sich, dass Konsumenten weiterhin auf Nachhaltigkeit bei ihren Einkäufen achteten. Zudem wirkten sich aktuelle Ereignisse wie Inflation und drohende Energiekrise unterschiedlich stark auf das Kaufverhalten in verschiedenen Kategorien aus.

Beim Einkauf von Produkten des täglichen Bedarfs zeigen sich deutlichere Veränderungen ab: Hier ist der Anteil der Menschen, der im letzten Monat unter Nachhaltigkeitsaspekten eingekauft hat, von 72 auf 66 Prozent gesunken. Bio-Produkte liegen aber nach wie vor im Trend. Während der Umsatz im FMCG-Gesamtmarkt im 1. Halbjahr 2022 um 2,8 Prozent rückläufig war, zeigte sich der Umsatz mit Bioprodukten im Vergleich zum Vorjahr stabil. Aktuell kaufen die Konsumenten laut GfK Bioprodukte lieber günstiger im Discounter oder von Handelsmarken.

Der Anteil der Konsumenten, die planen, in den nächsten vier Wochen nachhaltig zu kaufen, geht leicht von 68 auf 64 Prozent zurück. „Vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen halten sich hier eher zurück. Das war im Vormonat bereits zu beobachten und überrascht unter den aktuellen Umständen weniger“, sagt Petra Süptitz,  Expertin für Nachhaltigkeit und Consumer Insights bei GfK. Die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltige Produkte zu zahlen, bleibt nahezu konstant und ist ähnlich hoch wie bei größeren Anschaffungen mit 69 Prozent der Konsumenten.

Die Inflation ist das neue Sorgenthema Nummer eins der Deutschen, 2021 waren es noch Sorgen wegen der Corona-Pandemie. Der Klimawandel bleibt stabil auf Platz zwei der größten Sorgen. 71 Prozent halten ihn aktuell für ein ernstes Problem, das sind 2 Prozentpunkte mehr als vergangenes Jahr.

Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen in puncto Nachhaltigkeit aber hinten. Vergleichsdaten von GfK aus Italien und Frankreich zeigten, dass nachhaltiges Kaufen für die europäischen Nachbarn deutlich wichtiger sei: In Italien liegt der Index bei 58, in Frankreich bei 52,1.

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