Die kostenlose Plastiktüte ist in den allermeisten Geschäften schon länger Geschichte. Seit 2016 kosten praktisch alle Plastiktüten im deutschen Handel Geld. Der Verbrauch ist deshalb stark gesunken, von 5,6 Milliarden im Jahr 2015 auf 2,0 Milliarden Stück im vergangenen Jahr, wie die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) ermittelt hat. Pro Einwohner sind das 24 Tüten im Jahr – immer noch «unnötig viel», wie das Umweltbundesamt meint.
Für Kaufhäuser und Modehändler sei dieser Schritt „eine besondere Herausforderung“, sagte Kai Falk, Geschäftsführer beim Handelsverband HDE. Denn anders als im Lebensmittelhandel gebe es bei der Mode viele Impulskäufe, bei denen die Kunden keine eigenen Taschen dabei hätten.
Die Deutsche Umwelthilfe nannte die Entscheidung von Karstadt Kaufhof einen richtigen Schritt. «Die Auslistung der Plastiktüte bei Handelskaufhäusern war längst überfällig, denn wenn Discounter ohne Plastiktüten auskommen können, dann können Kaufhäuser das doch auch«, sagte der DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer.
Wichtig sei es, den Kunden attraktive Mehrwegtragetaschen als Alternative zum Kauf anzubieten und deren möglichst häufige Wiederverwendung durch Bonuspunkte oder Rabatte zu fördern.