Die Anzahl der neu eingeführten Lebensmittel und Getränke, gekennzeichnet als „Superfood“, „Superfruit“, „Supergrain“, „Supergreen“ oder „Superseed“, ist demnach in Deutschland zwischen 2013 und 2016 um mehr als das Vierfache (433 Prozent) gestiegen.
Dieser Anstieg lässt laut Katya Aitham, Senior Food & Drink Analystin Deutschland bei Mintel darauf schließen, dass es in Deutschland immer mehr Verbraucher gibt, die sich für Gesundheit und Wohlbefinden interessieren.
„Insbesondere das sogenannte ‚Ur‘-Getreide wird den deutschen Lebensmittel- und Getränkemarkt zunehmend infiltrieren, da eine wachsende Anzahl an Herstellern versucht, den Gesundheitsaspekt von Ur-Getreide, der durch dessen Status als Superfood verstärkt wird, für ihre Produkte zu nutzen“, so Aitham.
Deutsche Konsumenten zeigen demnach starkes Interesse an Ur-Getreide, fast ein Drittel der deutschen Erwachsenen (30 Prozent) ist daran interessiert, Brot oder Backwaren mit Zusatz von Superfoods oder Supergrains zu probieren. Das Interesse bei den 25- bis 34-Jährigen (46 Prozent) sei am stärksten ausgeprägt.
Viele Deutschen verwendeten bereits alternatives oder Ur-Getreide wie beispielsweise Hirse und Dinkel. Laut einer Mintel-Untersuchung konsumierte im Jahr 2016 ein Drittel der deutschen Verbraucher Quinoa, und fast die Hälfte andere Getreidearten wie Hirse und Dinkel.
Frühstücksflocken mit Zusatz von Ur-Getreide, -Körnern und -Nüssen bieten demnach zukünftig Marktchancen, da sie Verbraucher ansprechen, die auf der Suche nach proteinreichen Lebensmitteln sind.
Solche Innovationen könnten unter anderem für 32 Prozent der deutschen Erwachsenen interessant sein, die bereits proteinreiches Müsli oder Haferbrei mit hohem Proteingehalt konsumieren. Bei jungen Verbrauchern im Alter von 16 bis 24 Jahren liege der Anteil bei 42 Prozent.
Die USA konnten gemäß der Mintel-Studie ihre führende Superfood-Position halten, sind allerdings nicht mehr so dominant wie in den Jahren zuvor.