Gastro-Konzepte Es muss nicht immer Kaviar sein

Ein bisschen was Besonders kann helfen: Welche Gastro-Konzepte können den Lebensmittel-Einzelhandel inspirieren? Einige Beispiele aus Hamburg, Berlin, Köln – und von der Straße, irgendwo.

Donnerstag, 08. Dezember 2016 - Management
Nicole Ritter
Artikelbild Es muss nicht immer Kaviar sein
Stockholm Espresso Club
Bildquelle: Ana Baumgart, Hendrik Lueders, Nuernbergundso, 485grad

Es geht um mehr als das schlichte Verpflegungsangebot, wenn Kunden einen Supermarkt betreten. Längst sind Inszenierung und Erlebnis Themen, die dort eine wichtige Rolle spielen. Conveniente, gastronomische Angebote gehören unabdingbar dazu. Doch wie könnten diese aussehen, sollen nicht durchgebratene Fleischstücke zwischen pappigen Brötchenhälften den Magen füllen? Seien Sie besonders, regen Sie zum Probieren an – aber versuchen Sie nicht das Unmögliche, rät Gastronomie-Experte Jean Ploner (s. S. 14). Besonders muss nicht kompliziert sein, sagt er, und schwärmt von Bars mit frisch hergestelltem Mozzarella, gut vorbereiteten, aber frisch zubereiteten Suppen oder Aufläufen – und dem Patta-Negra-Brötchen.

Echtes Handwerk
Michael Wickert ist Spezialist. Als Jugendlicher machte er seinen Angelschein am Bodensee, später studierte er Fischereiwissenschaft. Dann zog es ihn an die Müritz. Von dort stammen auch die meisten Fische, die er in der Berliner Markthalle 9 frisch räuchert. „Glut & Späne“ heißt sein Laden, in den man nicht nur kaufen, sondern auch kosten kann: zum Beispiel frisch zubereitetes Ceviche, frisch geräucherte Schleien und Barben.

Kaffee ist Kult
Hier stimmt einfach alles: Die Liebe zum Produkt, seiner Herkunft, Verarbeitung und Präsentation. Dabei geht es um ein Getränk, das nicht nur sprichwörtlich in aller Munde ist. Der Trend zum fairen Handel, das Bewusstsein für Herkunft und Rohstoff-Varietäten spielten den Gründern des Stockholm Espresso Club, David Vahibi und Benjamin Link, in Hamburg- Winterhude möglicherweise in die Hände. Jedenfalls hat der kleine Laden weit über den Stadtteil hinaus eine Ruf wie Donnerhall. Und das hat etwas damit zu tun, dass die Gründer etwas tun, was sie wirklich lieben: Kaffee brauen.

Gebacken bei 485 Grad C
Pizza kann doch jeder? Vielleicht, aber so schmeckt sie dann auch. Diese Pizza stammt aus einem speziellen Ofen: 485 Grad C heiß, backt er den Teig in 60 Sekunden. Weil das nicht reicht, sorgen die Gründer der Kölner „Pizzabude“ 485°, Sebastian Georgi und Lars Zoellner, für beste italienische Zutaten und dafür, dass der Teig ganz in Ruhe 72 Stunden lang gehen kann. Dank Georgis Weinkompetenz schaffte es das 485° damit sogar in den Gault&Millau.

Von der Hand...
in den Mund. Dieser Verkaufswagen, neudeutsch: Foodtruck, könnte irgendwo stehen. Zum Beispiel auf dem Parkplatz Ihres Supermarkts. Hauptsache, das Angebot heißt nicht Grillhähnchen oder Spießbraten. Burger und Fritten im modernen Gewand, hand- und hausgemacht, bieten sich natürlich an, aber es gibt 1.000 und 1 Food-Truck-Ideen.

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