Black Friday Lebensmittelhandel in den USA will Stück vom Kuchen

„Black Friday“, der Tag nach Thanksgiving, ist seit Jahrzehnten der umsatzstärkste Tag des Jahres für den US-amerikanischen Einzelhandel.

Freitag, 12. Dezember 2014 - Management
Reiner Mihr
Artikelbild Lebensmittelhandel in den USA will Stück vom Kuchen

Kaum sind in den Staaten der Thanksgiving-Truthahn, die Süßkartoffeln, die Cranberrysoße und der Kürbiskuchen verspeist, fällt der Startschuss für das gigantische Geschäft mit dem „Black Friday“ . Schon Wochen vorher erinnert man die US-amerikanischen Verbraucher an diesen wichtigen Tag mit der Ankündigung von Sonderangeboten, Schnäppchen und Spezialcoupons. Mittlerweile öffnen viele Einzelhändler am Thanksgiving-Donnerstag lange vor Mitternacht ihre Pforten für die konsumhungrige Kundschaft. Vor manchen Geschäften campieren die Kunden die Nacht über mit Decken, Stühlen und heißen Getränken versorgt, um bloß nicht die guten Deals zu verpassen. Ergebnis 2013: 57,4 Mrd. USD Umsatz (rund 46 Mrd. Euro)!

2014 wurde das noch einmal getoppt: 61,8 Mrd. USD (gut 49 Mrd. Euro) klingelten in den Kassen der Händler. Der „Black Friday“ gilt als wichtigster Stimmungsindikator für die amerikanische Wirtschaft. Im Fokus stehen zwar vor allem elektronische Geräte wie TVs, Smartphones und Tablets, aber auch Möbel, Bekleidung, Spielzeug, Entertainment und Geschenke für die anstehenden Weihnachtsfeiertage sind gefragt.

Der Lebensmittelhandel allerdings möchte neuerdings verstärkt auch an diesem „Big Business“ teilhaben und wirbt intensiv für diesen Tag. Unter anderem appelliert er an die Verbraucher, sich als perfekter Gastgeber für die vielen Feiern, die jetzt anstehen, zu profilieren und sich sowie Familie und Freunden etwas Gutes zu tun. Unter dem Motto „Stock up for Christmas“ werden Backzutaten und Backmischungen in Maxi- und Multipacks angeboten, aber auch Konserven, Getränke, TK-Kost, Kaffee, Tee, Wein, Sekt und Süßigkeiten werden günstig auf Sonderflächen und Gondeln im Kassen- und/oder Eingangsbereich offeriert.

Der Lebensmittelhandel nimmt dabei auch immer öfter eine wichtige Catering rolle ein. Um die Gastgeber und Hausfrauen zu entlasten, bieten die Geschäfte an, das Kochen für die Feiertage und für die vielen Feiern in der Vorweihnachtszeit zu übernehmen. Klassisches Catering eben, bei dem sowohl die Lieferung mit Braten, Hühnchen, Truthahn oder Schinken mit sämtlichen Beilagen für die Gäste oder die Abholung im Geschäft möglich ist.

Außerdem werden in der Kühlung für die Partys Gemüsetrays, Obst -, Schinken- und Käseplatten in jeder erdenklichen Größe angeboten. Die hauseigenen Bäckereien bieten Kuchen, Motivtorten und Weihnachtsgebäck für die gestressten Kunden. Und wer trotzdem noch selbst backen möchte, bekommt Fertigteige plus Deko aus dem Kühlregal angeboten. Convenience ist hier oberstes Gebot.

Natürlich werden auch Präsentkörbe in jeder Größe und Preislage als Weihnachtsgeschenke für Freunde, Verwandte und Geschäftspartner feilgeboten.

Eine Besonderheit sind die LEH-Sonderoutlets, die nur für den Zweck eröffnet werden, um Schinken, Fruchtkuchen, Pasteten, Steaks und Käse als Weihnachtsgeschenke für Freunde und Geschäftskunden anzubieten und auch die Verschickung übernehmen, vergleichbar wie Fleurop bei Blumen in Deutschland. Nach Weihnachten schließen diese Verkaufsstellen dann wieder.

Ein Trend auch für Deutschland? Angesichts der deutschen Schnäppchenkultur einerseits die Chance, ein Stück Kuchen vom „Black Friday Hype“ abschneiden zu können. Andererseits bei schmaler Rendite auch ein Risiko.

Der US-amerikanische Lebensmittelhandel will am Geschäft mit dem „Black Friday“ teilhaben
Ein Trend auch für Deutschland? Angesichts der deutschen Schnäppchenkultur einerseits die Chance, ein Stück Kuchen vom „Black Friday Hype“ abschneiden zu können. Andererseits bei schmaler Rendite auch ein Risiko.