Warenverkaufskunde Crémant

Was sprudelt und nicht aus der Champagne kommt, aber nach strengem Verfahren hergestellt wird, heißt Crémant. Ganz so einfach ist es aber nicht. Warenkunde zu einem Trend-Getränk.

Montag, 11. Dezember 2023 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Crémant
Bildquelle: Illustrationen: Adobe Stock, Getty Images

Crémant gilt bei Managern aus der Wein-Industrie als heißes Eisen. Der Schaumwein konnte zuletzt gute Wachstumsraten verzeichnen. Von Crémant aus Frankreich beispielsweise wurden im Jahr 2022 insgesamt 102,3 Millionen Flaschen verkauft, ein Zuwachs von 6 Prozent. Doch auch in Deutschland freut sich der Schaumwein wachsender Beliebtheit, sodass die großen Häuser mittlerweile mehrere Marken im Portfolio haben. Doch könnten Sie einem Kunden das Besondere an dem Schaumwein erklären?

Fangen wir mit dem Wort an: Crémant bedeutet so viel wie „weich“. Und damit sind wir auch schon bei einem Hauptunterschied zum Champagner. Vor 1994 wurde unter Crémant nämlich ein Champagner verstanden, der statt der üblichen 6 bar Überdruck nur die gesetzliche Mindestforderung von 3,5 bar erfüllte. Seit 1994 regelt eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung die Verwendung des Begriffs für Schaumweine, die außerhalb der Champagne nach dem Verfahren der Flaschengärung hergestellt werden. Diese wird gemeinhin als „méthode champenoise“ bezeichnet. Beim Crémant nutzt man zur klaren Abgrenzung mittlerweile aber „Méthode traditionnelle“ oder auch „Méthode classique“ . Durch den in der Regel geringeren Überdruck, wirken diese Produkte weicher und geschmeidiger als der klassische Champagner.

Zu den bekanntesten Crémant-Regionen zählen die Loire-Gegend, der Burgund und das Elsass. Doch Crémant ist keine exklusiv französische Angelegenheit. Bereits 1991 wurde beispielsweise für Qualitätssekt der luxemburgischen Mosel die Appellation Crémant de Luxembourg eingeführt.

Auch für Deutschland geregelt
Seit 2009 ist auch in der Deutschen Weinverordnung (Paragraf 34a Crémant, Winzersekt) die Herstellung geregelt. Die wichtigsten Punkte darin: die Ganztraubenpressung, eine maximale Ausbeute von 100 Litern Most aus 150 Kilogramm Trauben sowie ein Höchstgehalt von 150 Milligramm/Liter an Schwefeldioxid. Ganz wichtig: eine Mindestzeit von 
9 Monaten für die Verweildauer auf der Hefe. Vereinfacht gesagt: An die Crémant-Herstellung werden höchste Anforderungen gestellt; es handelt sich um einen Schaumwein höchster Güteklasse.

Rein rechtlich darf ein Crémant in allen 13 Anbaugebieten in Deutschland produziert werden. Die meisten werden aber an der Mosel, in Baden und der Pfalz hergestellt. Mittlerweile findet man Crémants im Portfolio aller großen deutschen Sekthäuser wie Henkell 
Freixenet, Rotkäppchen-Mumm oder Schloss Wachenheim.

Fakten zu Crémant

◾ Das französische Wort „Crémant“ lässt sich mit den deutschen Adjektiven „cremig“ oder „weich“ übersetzen.
◾ Crémant ist ein hochwertiger Schaumwein, der aus Frankreich, aber niemals aus der geschützten Region Champagne kommen kann.
◾ Die Herstellung ist aufwendig und genau definiert: Aus 150 Kilogramm Trauben dürfen beispielsweise nur 100 Liter Most gewonnen werden.
◾ Durch das „Rüttel-Verfahren“, ähnlich beim Champagner, setzt sich die Hefe ab und kann entfernt werden.
◾ In Deutschland wurde 2009 die Bezeichnung Crémant geregelt.
◾ Crémants haben in der Regel weniger Druck (um 3 bar) als Champagner (6 bis 10 bar).
◾ Mindestens 9 Monate muss der Wein auf 
der Hefe verweilen.

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