Produkt des Jahres 2019 Plattform für Erfolgsgeschichten - Plattform für Erfolgsgeschichten: Teil 2

Die Produkte des Jahres 2019 – gewählt vom Verbraucher für Verbraucher – zeigen die Potenziale, die die deutsche Ernährungsindustrie eröffnet und repräsentieren die innovative Spitze der Branche.

Donnerstag, 10. Januar 2019 - Gewinner 2019
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Plattform für Erfolgsgeschichten - Plattform für Erfolgsgeschichten: Teil 2
Drei Fragen an Julia Faelsch - Intensiv forschen

Beim „Produkt des Jahres“ sind häufig Produkte von Procter & Gamble ausgezeichnet worden. Wie Innovationen entstehen, dazu Julia Faelsch, Director Sales, Market Strategy und Planning DACH.

Welchen Stellenwert haben Innovationen für Procter & Gamble ganz generell?
Julia Faelsch: Innovationen sind für Procter & Gamble entscheidend. Wir wollen führend sein im Markt. Das schaffen wir nur, wenn wir unsere Produkte kontinuierlich weiterentwickeln. Deshalb unterhalten wir global mehr als 20 Entwicklungszentren. Dazu gehört auch das „German Innovation Center“ mit Standorten in Schwalbach am Taunus und Kronberg, in dem wir unter anderem kontinuierlich an unseren Pampers Windeln und unseren Braun Rasierern und Epilierern forschen.

Die Innovationsgeschwindigkeit, also die Abfolge neuer Produkte, erinnert manchmal an einen ICE-Zug und hat gefühlt deutlich zugenommen. Wer fordert dieses Tempo: Verbraucher, Handel, der Wettbewerb?
In der Tat, das Tempo ist heute deutlich höher. Der technische Fortschritt, in den vergangenen Jahren insbesondere durch die Digitalisierung, ermöglicht uns auch schnellere Erfolge in der Forschung. Diese wollen wir immer auch möglichst schnell an die Konsumenten weitergeben. Deshalb sind die Zyklen, in denen wir neue oder verbesserte Produkte auf den Markt bringen, deutlich kürzer geworden.

Sie sind ein global agierendes Unternehmen. Wie stark berücksichtigen Sie bei neuen Produkten regionale Gegebenheiten?
Wir sind global tätig, aber wir wollen die Konsumenten vor Ort begeistern. Produktdifferenzierungen hat es deshalb immer gegeben, angetrieben von Verbrauchergewohnheiten, lokalen Bedürfnissen oder Vorschriften, die die Verwendung unterschiedlicher Inhaltsstoffe oder Konzentrationen von Inhaltsstoffen erfordern. Um ein Beispiel zu nennen: In manchen Märkten bevorzugen Eltern parfümierte Pampers-Windeln, in anderen Ländern ist das ein No-Go. Ein weiteres Beispiel: In den USA haben wir eine eigene Haarpflege-Serie auf den Markt gebracht, die speziell für afro-amerikanisches Haar ausgelegt ist, die Pantene Gold Series.

Drei Fragen an - Paul Vetter - Reife Leistung

Paul Vetter, General Manager Deutschland und Schweiz bei Henkel Laundry & Home Care, über erfolgreiche Produktentwicklungen und die Kraft von Persil.

Wie lange braucht Henkel durchschnittlich von der Idee bis zum marktreifen Produkt?
Paul Vetter: Unsere Masterpläne sind das Ergebnis aus Verbraucher- und Marktanalysen sowie technologischer Forschung. Als Markenartikelhersteller sind wir bestrebt, starke Marken zu positionieren und damit relevante Verbraucherbedürfnisse zu befriedigen. Erste Ideen können bereits mehrere Jahre vor Einführung entstehen.

Wie in etwa ist das Verhältnis von realisierten und verworfenen Ideen?
Natürlich schaffen es nicht alle Ideen bis zur Marktreife. Produktneuentwicklungen werden konsequent durch Marktforschungsverfahren geprüft. Der Verbraucher steht dabei für uns immer im Mittelpunkt. Werte und Einstellungen werden ebenso getestet wie ganz praktische Dimensionen: gefällt ein neuer Duft, oder wie verhalten sich Materialien im Dauertest. So erkennen wir früh, ob aus einer Idee ein marktreifes Produkt entstehen kann.

In welchen Produktbereichen sehen Sie künftig das größte Innovationspotenzial?
Bei Wasch- und Reinigungsmitteln werden nachhaltige Konzepte wie die Pro-Nature-Varianten immer mehr zum „Must-have“. Gefragt sind weiterhin Convenience-Produkte mit einfacher Anwendung wie Persil Duo-Caps. Waschmittel von Henkel wurden in den letzten Jahren vielfach als „Produkt des Jahres“ ausgezeichnet. Hier sehen wir auch zukünftig großes Potenzial – schließlich wurde Henkel einst mit der großen Waschmittelmarke Persil gegründet.