Mövenpick/Hengstenberg Geschmacks-Ausrufezeichen

Mövenpick schafft mit Essigen eine neue Produktkategorie. Als neuer Partner und Lizenznehmer für diesen Bereich hat der Schweizer Konzern das Unternehmen Hengstenberg gewonnen.

Montag, 06. Mai 2024 - Feinkost und Delikatessen
Andrea Kurtz und Thomas Klaus
Artikelbild Geschmacks-Ausrufezeichen
Bildquelle: Mövenpick

Die Mövenpick-Familie hat Zuwachs bekommen, und darüber freuen wir uns sehr.“ Ein strahlender Mövenpick-Chef hat im exklusiven LP-Gespräch den Essig-Marktführer Hengstenberg im Kreis der Kooperationspartner und Lizenznehmer begrüßt: „Dieses Unternehmen“, sagt CEO Jürgen Herrmann, „passt hervorragend zu unserer Strategie, feinen Geschmack und höchste Qualität miteinander zu verbinden.“ Das sieht Hengstenberg-CEO Aymeric de la Fouchardière genauso. Er betont die Gemeinsamkeiten von Mövenpick und Hengsten-berg. Zum Beispiel seien beide Unternehmen in Familienhand und blickten auf eine lange Geschichte zurück: Hengstenberg wurde bereits 1876 gegründet; Mövenpick besteht seit 1948.

Drei neue Produkte sollen „geschmackliche Ausrufezeichen“ im LEH setzen, so Herrmann. Aymeric de la Fouchardière sieht „neue Impulse“, die den „Markt dynamisieren“ würden. Produziert wird in Deutschland und Italien.

Drei Essige mit Markenzeichen
Der Aceto Balsamico di Modena I.G.P. aus original italienischem Traubenmostkonzentrat kommt vollmundig daher. Dafür sorgt ein mit 57 Prozent überdurchschnittlich hoher Anteil an Traubenmostkonzentrat. Den Säureanteil gibt Katja Behringer, Unternehmenssprecherin Hengstenberg, mit 6 Prozent an. Außerdem hebt sie hervor, dass der Essig mindestens 60 Tage lang in hochwertigen Holzfässern im Herzen der norditalienischen Region Modena reife. Katja Behringer fügt hinzu: „Das reine Naturprodukt eignet sich ideal für Salatdressings, Antipasti und zu gebratenem Fisch.“

Ein „ausgewogenes, fruchtig-mildes Aroma“ soll der Condimento Bianco verkörpern. Sein Markenzeichen sei neben dem ebenfalls hohen Anteil an Traubenmostkonzentrat (38 Prozent) der original italienische Weißweinessig als Basis des Genusses. Bevorzugte Verwendungsgebiete sind das Zubereiten von Salaten und Gemüse, das Verfeinern von hellen Saucen sowie Fleisch- und Fischgerichte.

Und der Apfel-Balsamessig soll die LEH-Kunden durch „ungewöhnliche Fruchtigkeit“ überzeugen, verantwortlich für die intensive Fruchtnote ist ein besonders hoher Anteil an Apfelsaftkonzentrat von 20 Prozent. Auch dank des Säureanteils von 5 Prozent soll das Produkt mit frischen Salaten, Gemüse sowie hellen Saucen und Dips harmonieren.

Für alle drei veganen Essige gilt: Auf Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder Farbstoffe wird komplett verzichtet. Die UVP liegt bei 4,99 Euro für 0,5 Liter.

„Mit Schwung in das Jahr 2024 gestartet“
Die Einführung der neuen Premium-Mövenpick-Essigsorten wird von einer auf Probierkäufe ausgerichteten Launch-Aktivierungskampagne begleitet und damit möglichst PoS-nah stattfinden. Geplant sind Couponing-Aktionen, Flaschenhänger mit Gewinnspielen und Rezepten sowie aufmerksamkeitsstarke Zweitplatzie­rungen. Als weiteren Fokus spricht Julia Lisibach, Leiterin New Business & Innovation bei Mövenpick, von Community-Engagement, das vor allem auf Social Media ausgelöst werden soll. Hierfür plant der Hersteller unter anderem eine Kampagne mit einer bekannten Food-Plattform, die Rezept-Vielfalt zum Ausdruck bringen soll. Die Ausgangslage: Mövenpick bringt es in den sozialen Medien auf 16 Millionen Nutzer.

Die neue Produktkategorie fügt sich aus Sicht von Jürgen Herrmann bestens in die erfolgreiche Unternehmensstrategie der vergan­genen Jahre ein. Der Markenumsatz im LEH stieg ihm zufolge 2023 auf 347,9 Millionen Euro. Das waren 30 Millionen Euro beziehungsweise 10 Prozent mehr als 2022. Auch über die vergangenen Jahre hinweg zeigte der Daumen nach oben. 2019 etwa betrug der Markenumsatz erst 241,1 und im Folgejahr 274,7 Millionen Euro. „In das neue Jahr sind wir ebenfalls mit Schwung gestartet“, verrät Jürgen Herrmann. 2023 wurde eine Haushaltsreichweite von 43,2 Prozent erreicht. Das entspricht 17,9 Millionen Haushalten. Parallel kletterten die Marktanteile insbesondere für Röstkaffee, Fruchtjoghurt und Fruchtaufstrich.

Weg der Marke weitergehen
Diese positive Entwicklung sei das Ergebnis eines „konsequenten Weges der Veränderung“, erläutert der Mövenpick-Chef. Ein Kernelement: der modernere Markenauftritt, mit dem im gegenwärtigen Zeitalter der Informationsflut Sichtbarkeit erreicht werden soll. Blau ist dabei die beherrschende Farbe.

3 Fragen an

Jürgen Herrmann, CEO der Mövenpick Holding AG. Der Firmenchef spricht unter anderem über die Bedeutung des deutschen Marktes.

Wie wichtig ist der deutsche Markt für Mövenpick Fine Food und mit welchen Produkten haben Sie hier 2023 unter anderem performt?
Jürgen Herrmann: Mövenpick Fine Food ist in ungefähr 
70 Ländern vertreten. Hauptmarkt ist Deutschland mit einem Anteil von 75 Prozent. Die Schweiz hat einen Anteil von 
10 Prozent. Der Rest entfällt auf die internationalen Märkte. 2023 sind die neu eingeführten Mövenpick-Kuchen-Spezialitäten sowie die Quark-Snacks sehr positiv von den Konsumenten aufgenommen worden.

Sie haben intensiv am Markenimage gearbeitet. Waren Sie damit erfolgreich und lässt sich das belegen?
Das Markenberatungsunternehmen Brandmeyer bestätigt uns und bei der Markenmessung eine „echt beeindruckende Entwicklung in zwei Jahren“. Gründe hierfür sind sicherlich unsere gezielten Produktinnovationen und das Erschließen neuer Produktkategorien. Die Marke ist deutlich präsenter und hat an Stärke und Attraktivität gewonnen. Besonders erfreulich ist, dass die jüngere Zielgruppe (18 bis 34 Jahre) die Marke als signifikant moderner und zeitgemäßer ansieht. Aber auch bei der Generation der Babyboomer (50 plus) erscheint Mövenpick seit der Neuausrichtung als signifikant moderner und zeitgemäßer. Das belegt ein topaktuelles Branding.

Planen Sie 2024, zusätzlich zu den Essigen, Spannendes in Sachen Feinkost?
Gemeinsam mit unseren Lizenzpartnern arbeiten wir stetig an rollierenden Dreijahresplänen, damit wir unsere Konsumenten in jeder Kategorie mit spannenden Neuheiten überraschen können. Neu ist der Fruchtaufstrich Himbeer-Variation; gleich fünf eigens für Mövenpick gezüchtete Himbeersorten, jede mit einem eigenen Geschmacksprofil, finden in diesem raffinierten Fruchtaufstrich zusammen. Und mit dem Einstieg in das Segment Gelee präsentiert Mövenpick das Gourmet-Frühstück „Zweierlei Johannisbeere“.