Amper-Einkaufs-Zentrum Nicht in Schönheit sterben

Das neue Amper-Einkaufs-Zentrum (AEZ) in Fürstenfeldbruck will mehr sein als nur Einkaufsstätte. Wand an Wand zu Aldi gelingt ihm das mit einem standort- und kundengerechten Sortiment in einem ansprechenden, funktionellen Ambiente.

Mittwoch, 08. September 2010 - Ladenreportagen
Ulrike Pütthoff

„Lebensmittel sind in Wirklichkeit langweilig.“ Eingefleischten Händlern liefert Klaus Klotz damit Diskussionsstoff, obwohl er selbst zu jenen gehört, die aus Überzeugung LEH-Kaufmann sind. Aber der geschäftsführende Gesellschafter der Amper-Einkaufs-Zentrum GmbH sucht den gesunden Mittelweg zwischen Frische, Qualität und kulinarischen Besonderheiten auf der einen und günstigen Preisen auf der anderen Seite.

Dieser Spagat zwischen Basisofferte und ansprechendem Ambiente ist der Familie Klotz im neuen Stadtmarkt in Fürstenfeldbruck gelungen. Außerdem ging sie dort erstmals auf unmittelbare Tuchfühlung zu Aldi: eine Tiefgarage, ein Eingang, zentrale Einkaufswagenboxen. Klotz: „Otto-Normal-Verbraucher benötigt meines Erachtens nur zwei Verkaufsstätten: einen Aldi und einen Vollsortimenter.“
In dieser Kombination hat das AEZ Ende Oktober eröffnet. Gegenüber dem spartanischen Aldi präsentiert es sich mit 40.000 Artikeln recht aufwändig, ohne aber in Schönheit zu sterben. Klotz rechnet mit einem Jahr Anlaufzeit und kalkuliert mit einer Leistung pro Quadratmeter von mehr als 4.000 Euro.

Die Obst- und Gemüse-Abteilung liegt klassisch am Eingang. Hier – fast integriert – ist eine überdimensionale Käse-Gondel. Nur einen Gangbreit davon entfernt verbirgt sich eine offene Küche, wo bis zu 500 Käse-Sorten vorverpackt werden. Eine Theke gibt es nicht. „Wir suchen kurze Wege“, erklärt Klotz die praktische Aufteilung. Gleich nebenan werden die beiden Frischabteilungen um eine Brot- und Backwarentheke ergänzt, wo der Hauptumsatz mit örtlichen Bäckern gemacht wird.

Fleisch und Wurst haben Klotzens an Vinzenzmurr, einem Local Hero in der Münchener Region, untervermietet. „Ich kann es nicht schönreden, aber von Fleisch haben wir nicht viel Ahnung. Und Vinzenzmurr steht für gute Qualität.“ Darum überlasse man in allen AEZ-Märkten das rote Sortiment dem Spezialisten. Im weiteren Verlauf des Marktes erstreckt sich eine funktionell aufgebaute Warenwelt, in der kleinteiliges Nonfood ebenso seinen Platz findet wie edle Schokoladen in hochwertigen Holzregalen. „Als kleines Unternehmen können wir es uns erlauben, verliebt in Sortimente zu sein“, schmunzelt Klotz und verweist auf den großen Anteil regionaler Spezialitäten. Die wünschten die Kunden, und AEZ fülle damit eine Nische. Für Klotz ist wichtig, dass es in einem Vollsortimenter keine Angebotslücken gibt.

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