Marktrundgang Rewe Zwingel

Energiesparen: Die Zwingel-Firmenzentrale in 
Weisendorf ist nicht nur ein Schmuckstück, sondern setzt auch Maßstäbe in Bezug auf
 Nachhaltigkeit.

Mittwoch, 17. Januar 2024 - Ladenreportagen
Jens Hertling
Artikelbild Rewe Zwingel
Bildquelle: Jens Hertling, Rewe Zwingel

Für den Kaufmann Matthias Zwingel ist das Thema Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit. „Alle Filialen beziehen Ökostrom aus erneuerbaren Energien“, erklärt Zwingel. Am Standort in Emskirchen sei der erste Null-Energie-Supermarkt gebaut worden, so Zwingel. „Durch den verstärkten Einsatz emissionsfreier Elektromobilität kommen wir unseren selbst gesteckten Klimazielen näher“, so Zwingel. So wurden zum Beispiel alle 40 Fahrzeuge des Unternehmens auf E-Mobilität umgestellt. Laut Zwingel werden die Ladesäulen in das Gebäudeenergiemanagement integriert und von diesem mitgesteuert.

Kürzlich hat Matthias Zwingel seinen Weisendorfer Markt energiesparend umgebaut. Ein Schwerpunkt des Umbaus war der Austausch aller technischen Geräte vom Leergutautomaten über die komplette Kältetechnik bis hin zur LED-Beleuchtung. Damit lassen sich laut Matthias Zwingel jährlich 500.000 Kilowattstunden einsparen. Das entspricht 50 Prozent der Energiekosten des Marktes. Um die Energiesparmaßnahmen umzusetzen, hat Kaufmann und Inhaber Matthias Zwingel zwei Millionen Euro investiert.

Rewe 
Zwingel, Weisendorf

Inhaber Matthias Zwingel stammt aus einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie und ist in der vierten Generation im Handel tätig. Heute gibt es in Mittelfranken neun Zwingel-Märkte mit insgesamt 330 Mitarbeitern. Das Thema Nachhaltigkeit ist Inhaber Matthias Zwingel ein wichtiges Anliegen. Als ein weiterer Meilenstein wurde deshalb die Firmenzentrale in Weisendorf nachhaltigkeitsorientiert umgebaut.

Umbau bei laufendem Betrieb
Was wurde genau unternommen? Auf einer Fläche von 2.000 m² wurde die gesamte Kühl- und Tiefkühlanlage durch den Lieferanten AHT Cooling Systems erneuert. Insgesamt wurden mehr als 100 Meter Kühl- und Tiefkühlregale verbaut, fünf Kühlräume ausgestattet, zwei klimatisierte Vorbereitungsräume und 15 Meter einer SPI-Thekenanlage installiert. Alle Umbaumaßnahmen wurden in drei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb durchgeführt. „Die Wärmerück­gewinnung wurde durch die Integration des Wasserkreislaufs in die Fußbodenheizung geplant, wodurch das System optimal genutzt und sehr effizient ist“, erklärt der Inhaber. „Mit unserer Wärmerückgewinnung wird die Soleanlage jetzt energetisch optimiert betrieben. Mit der jetzt verbesserten Anlage sparen wir etwa 15 Prozent zu vergleichbaren Anlagen und Märkten an Energie“, sagt Matthias Zwingel. Vor allem der nachhaltige Umbau komme bei den Kunden sehr gut an, sagt Matthias Zwingel.

Das Marketing wird intensiviert
Dass die Handzettelwerbung bei Rewe weggefallen ist, hat der Inhaber Matthias Zwingel in Bezug auf den Umsatz bisher kaum bemerkt. Durch verschiedene Marketingmaßnahmen soll in Zukunft der Wegfall der Printprodukte kompensiert werden. „Wir machen vor allem Marketing mit unseren sozialen Medien.“ Rund 35.000 gedruckte Handzettel hatte Zwingel zuvor wöchentlich in Umlauf gebracht. Statt der gedruckten Exemplare setzt das Unternehmen vor allem auf die Rewe-App sowie auf So­cial-Media-Aktivitäten. Außerdem konn­te beispielsweise auch in lokales Sponsoring investiert werden.

Rewe Zwingel, Am Mühlberg 28, 91085 Weisendorf

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr

1.600

qm Verkaufsfläche, plus 800 qm Getränke

80

Mitarbeiter

5 + 5

Kassen und SCO-Kassen + eine Kasse im Getränkemarkt,
26 Euro Durchschnittsbon

40.000

Artikel im Sortiment, davon 6.000 Bio

3 Fragen an

Matthias Zwingel - er ist Inhaber von Rewe Zwingel mit neun Rewe-Märkten 
in und um Weisendorf.

Wie läuft der Prozess der Übergabe an die nächste Generation in Ihrem Unternehmen ab?
Matthias Zwingel: Die Übergabe der Verantwortung an meinen Sohn Fabian ist ein kontinuierlicher Prozess. Er ist bereits für den Vertrieb zuständig. Ich helfe ihm dabei, langsam in die Führungsrolle hineinzuwachsen.

Sie führen 6.000 Bioprodukte – das sind 15 Prozent des Sortiments. Wie ist diese Vorliebe entstanden?
Die Versorgung der Menschen auf dem Land mit guten Lebensmitteln ist mir ein wichtiges Anliegen. Ein gut entwickeltes Sortiment ist uns wichtig. Das fränkische Biersortiment ist beispielsweise sehr umfangreich. Hier bieten wir in der Summe aller Getränke über 1.000 verschiedene Mehrwegartikel an ‒ darunter über 600 Biersorten.
 
Der Personalmangel macht auch vor den Frischetheken nicht 
halt. Wie sieht die Situation bei Ihnen aus?
Situationsbedingt sind wir auch gezwungen, früher zu schließen. Den Fachkräftemangel können wir gut abfedern, weil unsere Mitarbeiter sehr flexibel sind. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften stellt nach wie vor eine Herausforderung dar.

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