Saupiquet Nachhaltige Zeichen setzen mit der Marke

Im Zuge des Nachhaltigkeits-Engagements vieler Handelsunternehmen steht auch der Thunfisch im Fokus. Saupiquet will im Jahresverlauf ein eigenes Siegel einführen. Gleichzeitig steht der Einstieg in das Segment Makrele an.

Donnerstag, 24. März 2011 - Hersteller
Dieter Druck
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„Es fehlt an Aufklärung.
Bildquelle: Belz

„Es gibt aktuell wohl kaum ein Produkt im Lebensmittelhandel, das sich schwerer verkaufen lässt", sagt Helmut Bröker. Der Geschäftsführer von Saupiquet Deutschland GmbH sieht sich konfrontiert mit allgegenwärtiger Medien-Präsenz, die Thunfisch ohne Differenzierung als Problemprodukt darstellt. Überfischung, Beifang und Piraterie – alles wird unter Thunfisch abgehandelt. „Aber es fehlt an Aufklärung", lautet seine Einschätzung. „Selbst die Umwelt- und Verbraucherorganisationen sind in ihrer Beurteilung oftmals widersprüchlich", führt Marketing-Manager Uwe Behrens an. Hinzu komme, dass Saupiquet als Marke und Marktführer immer im Fokus stehe und in den Köpfen der Verbraucher präsent sei, auch wenn nicht von der Problematik direkt betroffen.

Die Handelsunternehmen widmen sich ebenfalls im Zuge ihres Nachhaltigkeitsengagements verstärkt dem Thun. Sie wollen heute vor allem die Fischart, das Fanggebiet und die Fangmethode wissen. Bei Saupiquet bekommt der Konsument bereits heute über einen so genannten Tracking Code auf der Dose nach Eingabe der Ziffernfolge auf der Internet-Seite eine E-Mail. Er erfährt die für eine eindeutige Identifizierung notwendige lateinische Bezeichnung der Fischart, das Fanggebiet und die Fangmethode. Darüber hinaus auch den Namen des Fangschiffes, die Flagge, unter der es fährt, sowie den Zeitraum, in dem der Fisch gefangen wurde.

„Das ist der derzeit umfassendste Ansatz", ist sich Bröker sicher. Das relaunchte Sortiment mit dem Code wird seit 2010 an den Handel ausgeliefert. Bei der Analyse von Thunfischkonserven durch die Zeitschrift „Öko-Test" im März wurden Produkte vom Vorjahr ohne diese Merkmale getestet, was aus Behrens Sicht zu einem verzerrten Ergebnis geführt habe, das den aktuellen Stand nicht widerspiegele. Positiv zu vermerken seien aber vor allem die „sehr gut" für Qualität und Sensorik.

Um diese Nachhaltigkeitskriterien dem Konsumenten zu dokumentieren, arbeitet man bei Saupiquet an einem eigenen Siegel, das im Jahresverlauf eingeführt werden soll und neben der Nachhaltigkeit auch die soziale Verantwortung, das Umweltbewusstsein sowie ernährungswissenschaftliche Aspekte berücksichtigt. Zudem ist die Muttergesellschaft (Bolton Group) Gründungsmitglied der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF).

Das inzwischen weit verbreitete MSC-Siegel besitzt bei Thunfisch weniger Aussagekraft, weil zurzeit nur der weiße Thunfisch zertifizierbar ist. Beim Skipjack, die am häufigsten verwendete Art bei Thunprodukten, ist eine Zertifizierung noch nicht möglich, weil die Schwärme tausende von Kilometern zurücklegen und daher schwer zu orten bzw. zu klassifizieren sind.

Als Marktführer und „einzige, klassisch geführte Thunfischmarke" will Saupiquet im Jahr des 120-jährigen Bestehens weitere Zeichen setzen. Auf Basis von Verbraucherbefragungen wurden die Produkte für den hiesigen Markt relauncht. Neben der optischen Umgestaltung werden beispielsweise bei Thunfisch-Salaten und Brotaufstrichen keine französischen Begriffe (z. B. Paté) mehr verwendet. Zweitplatzierungsaktionen mit Nostalgie-Blechdosen, Jubiläums-Promotions mit Verlosungen und Gewinnspielen (PoS und online) sollen den Verkauf fördern. Auch Cross-Selling-Aktivitäten sind angedacht. Am PoS sind knapp 900 Verkostungstage geplant. Weitere Impulse sollen Roadshows auf den Parkplätzen verschiedener Handelspartner bringen.

Sortimentsklassiker sind die Filets in Wasser, Sonnenblumen- und Olivenöl. Saupiquet will im deutschen „Wassermarkt" vor allem die Produkte mit Olivenöl stärker in Szene setzen. Aktionen, bei denen diese preisgleich mit den anderen Varianten vermarktet werden, sollen Kunden zum Kauf animieren. Thunfischsalate und die Produktkategorie „Per Pasta" (Basis für schnelle Nudelgerichte mit Thunfisch) sehen Bröker und Behrens als Potenzialsegmente. Hier sollen dem Konsumenten in erster Linie neue Verzehranlässe nahe gebracht werden. In die gleiche Richtung zielt die Range „Thunfisch für Sandwich". Das sind Thunfischstücke, die direkt aufs Brot zu portionieren sind, verpackt in einem 80-g-Folienbeutel. Eine neue Angebots- und Verpackungsform. Gestartet wird mit zwei Varianten. Die Auslieferung an der Handel erfolgt Mitte des Jahres..

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