Dabei gibt es eine Ausnahme: „Der Anteil des Onlinegeschäfts im Handel mit Lebensmitteln ist noch gering und wird es auch noch bleiben“, sagt Stefan Genth, HDE-Hauptgeschäftsführer. Er betont das „noch“, denn er ist sicher, dass sich das ändern wird. Online würde ja jetzt schon verkauft: Teilsegmente wie Wein oder auch Komplettangebote in Ballungsgebieten. Und das werde sich weiter entwickeln. Dafür sprechen die demografische Entwicklung, das Arbeitsleben aber vor allem auch die Digitalisierung allgemein. Denn „Onlinehandel ist mehr als E-Commerce“. Die Digitalisierung verändere das gesamte Lebensumfeld der Menschen und genauso auch den Wirtschaftsbereich Handel. Für den Lebensmittelhandel sieht Genth aber klar eine Zweiteilung: „Artikel ohne Erlebniskaufkomponente werden online gekauft, alle anderen weiter stationär.“
Der Umsatz im Onlinehandel hat sich nach Angaben des HDE seit 2005 auf gesamt 39 Mrd. Euro fast verdreifacht. 2014 belief sich das Wachstum auf satte 17 Prozent, und für das laufende Jahr soll es ein Plus von zwölf Prozent auf dann 43,6 Mrd. Euro geben. Während im Nonfood-Bereich bereits 18 Prozent im Internet ausgegeben wird, sind es bei Lebensmitteln derzeit bescheidene 0,4 Prozent.
Für den gesamten Einzelhandel wird 2015 nominal nur ein bescheidendes Plus von 1,5 Prozent auf 466,2 Mrd. Euro erwartet. Real werde der Umsatz mit plus 1 Prozent noch unter dem Niveau des Jahres 2009 liegen, so der HDE. Der Start in den ersten Monaten des Jahres war aber deutlich besser.
Einzelhandel Wachstumstreiber Online
Der Einzelhandel in Deutschland wird sich auch 2015 positiv entwickeln. Dabei wird der Onlinehandel der Treiber des Wachstums sein. Das ist die Einschätzung des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE).