Konsumlaune Hohe Preise dämpfen Lust auf Fisch

Angesichts stark gestiegener Preise nimmt die Lust der Bundesbürger auf Fisch und Meeresfrüchte deutlich ab, teilt das Fischinformationszentrum mit. Dies sei eine klare Reaktion auf die im gleichen Zeitraum um 11,6 Prozent gestiegenen Einkaufswerte.

Donnerstag, 17. August 2023 - Handel
Lebensmittelpraxis
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Demnach sei die Einkaufsmenge im ersten Halbjahr insgesamt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 15.000 auf knapp 212.000 Tonnen gesunken, gleichzeitig mussten die Bundesbürger dafür aber knapp 2,6 Milliarden Euro bezahlen - und damit gut 100 Millionen Euro mehr. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir zumindest das jetzige Preisniveau leider weitersehen werden“, prophezeit Petra Weigl, Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums. Zwar stiegen die internationalen Logistikkosten nicht mehr so enorm, dafür kletterten die Personalkosten wegen des Fachkräftemangels jedoch hoch. Hinzu komme, dass der meiste Fisch in Dollar gehandelt werde und die Euro-Schwäche 2022 allein 25 Prozent der Preissteigerungen ausgemacht habe.

Schon im Vorjahr hätten deutlich gestiegene Preise den Privathaushalten die Lust auf Fisch und Meeresfrüchte etwas vermiest. Insgesamt seien 434.413 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte gekauft und dafür 4,9 Milliarden Euro ausgegeben worden, sagt Weigl. Das sei bei der Menge ein Rückgang von 11,9 Prozent und bei der Geldsumme ein Minus von 9 Prozent. Im zweiten Corona-Jahr 2021 hingegen hätten die Bundesbürger für Fisch noch so viel Geld ausgegeben wie nie zuvor. Insgesamt waren laut Zentrum im Einzelhandel für 493.325 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte knapp 5,4 Milliarden Euro bezahlt worden. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren den Angaben zufolge sogar noch knapp 12.000 Tonnen mehr verkauft worden, allerdings mit 5,3 Milliarden Euro zu einem niedrigeren Preis.

Der Alaska-Seelachs hat in im vergangenen Jahr erstmals seit 2019 den Lachs als Lieblingsfisch der Deutschen abgelöst. Danach folgte den Angaben zufolge wie im Vorjahr der Thunfisch. Auf die Plätze vier und fünf kamen der Hering und die Garnelen. Beliebt waren auch Forellen, Tintenfische, Makrelen, Kabeljau und der Rotbarsch. Wie im Vorjahr aßen die Bundesbürger den Fisch am liebsten aus der Dose sowie als Tiefkühlware. Danach folgten Krebs- und Weichtiere sowie der Frischfisch. Gekauft wurden diese den Angaben zufolge zu fast 90 Prozent in Discountern oder Supermärkten. Fischfachgeschäfte kamen nur bei rund 4,4 Prozent der Ware zum Zuge. Der meiste Fisch wurde traditionell im Norden des Landes gegessen.

Das Gesamtaufkommen an Fisch und Meeresfrüchten im vergangenen Jahr bezifferte Weigl in Deutschland auf gut zwei Millionen Tonnen. Nach Abzug etwa der Exporte seien 2022 in der Bundesrepublik gut eine Million Tonnen verbraucht worden, was Schätzungen zufolge 13,7 Kilogramm pro Kopf bedeute. Im Jahr zuvor lag der Wert bei 13,5 Kilogramm.

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