Dieter Richter war mit seiner 1969 gegründeten Fleischerei zu DDR-Zeiten erfolgreich und ist es heute immer noch. „Die Schwierigkeiten", sagt der 66-Jährige, „waren nicht dieselben, aber der Kampf, als Unternehmer zu bestehen, war immer da." Ohne Pathos analysiert er nüchtern: „Zu Ost-Zeiten war es schwierig an Rohstoffe heranzukommen, dafür standen die Leute im Geschäft Schlange. Man brauchte nicht zu verkaufen, sondern nur zu verteilen.
Heute gibt es von allem zu viel, und man muss darum kämpfen, Abnehmer für seine Produkte zu finden." Jammern mag er gar nicht. Das habe sich zum Volkssport entwickelt. „Ich mag keine großen Reden, ich mache lieber, durchaus auch Fehler und Verluste, aber selbst das bringt Erfahrungen." Arbeit ist für den drahtig-agilen Richter keine Belastung, sondern aktive Lebensgestaltung. Obwohl im Rentenalter, hat er noch viel vor, z.B. das Filialnetz auszubauen. 140 eigene Filialen betreibt die Fleischerei heute. 90 Prozent der eigenen Produktion werden so vermarktet, der Rest geht an den LEH. In der Richter-Akademie werden die Azubis weit über den normalen Ausbildungsplan hinaus ausgebildet: „Das Thema liegt mir am Herzen."
Seine eigene Arbeitsweise habe der Leistungssport geprägt. Der Einklang von Körper und Geist sowie Disziplin, aber auch Spaß, seien wichtig. Privat spielt Richter Golf, geht frühmorgens joggen, schätzt einen guten Wein und fährt gerne Oldtimer. Einer, der sein Leben lang Gas gegeben hat, bedauert es, dass man als Unternehmer nicht so geschätzt werde, wie er es sich wünscht.
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„Viele Ostmarken sind etabliert. Die Menschen hier im Osten haben einen sehr starken Patriotismus bei der Kaufentscheidung, was regionale Produkte oder ehemalige Ostmarken anbetrifft", freut sich Dieter Richter.
