Onlinehandel Lieferservice als Dienstleistung etablieren

Der Edekaner Ingolf Schubert investiert in den Onlinehandel mit Lebensmitteln, obwohl dieser derzeit noch nicht profitabel ist.

Donnerstag, 06. September 2012 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Lieferservice als Dienstleistung etablieren
Bildquelle: Edeka-Mu00e4rkte Ingolf Schubert

Edeka-Kaufmann Ingolf Schubert bietet in seinem Internetshop www.dein-edeka.de seit April 2011 in Waren/Müritz und seit August 2011 in Rostock etwa 14.000 Artikel zum Bestellen an. Obwohl er in den vergangenen Monaten einen überdurchschnittlichen Umsatzzuwachs in diesem Bereich hat, räumt er ein: „Noch rechnet es sich nicht. “ Trotzdem will er den Shop ausbauen. Denn Schubert ist überzeugt: „Der Onlinehandel mit Lebensmitteln wird noch kommen. Man muss jetzt investieren, damit man später vorn dabei ist.“ Das alte Gedankengut, dass alles sofort profitabel sein müsse, sei hier fehl am Platz. „Wenn wir es nicht selbst machen, stößt ein ausländisches Handelsunternehmen in diese Lücke, das damit mehr Erfahrung hat“, glaubt er.

Um mit seinem Internetshop kostendeckend zu arbeiten, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Das Wichtigste sei die Qualität der Ware. „Wenn die stimmt, geht auch die Skepsis der Verbraucher vorüber“, glaubt Schubert. Außerdem müsse man den Dienstleistungsgedanken in den Vordergrund bringen. „Wenn den Leuten klar ist, dass es bequemer ist, sich Getränke liefern lassen statt die Kisten selbst tragen zu müssen, bestellen sie online“, ist er sicher. Die Umsatzanteile im Onlinehandel entsprechen fast identisch denen aus dem stationären Handel, lediglich der Getränkeanteil liegt etwas höher.

Auch in Dörfern, in denen es keinen Lebensmittelladen mehr gibt, sieht Schubert für seinen Lieferdienst gute Chancen. „Die Überlandversorgung von Waren wird schon von uns übernommen“, erklärt er. Ältere können als besonderen Service ihre Ware auch telefonisch bestellen. Eine Herausforderung ist die Logistik. Derzeit werden die Menschen in Rostock nur alle zwei Tage beliefert. Schubert will bald ein zweites Fahrzeug anschaffen, damit die Hansestädter ihre Ware jeden Tag erhalten können.

„Man muss jetzt in den Onlinehandel investieren, damit man später vorn dabei ist.“ Ingolf Schubert