Stefan Fak Der „Risolier“

Reis ist nicht gleich Reis. Zudem werde er im Lebensmittel-Einzelhandel oft stiefmütterlich behandelt, meint Stefan Fak . Der Reisexperte will das ändern.

Donnerstag, 26. Januar 2012 - Management
Dörte Fleischhauer
Artikelbild Der „Risolier“
Bildquelle: Fak

Eigentlich warb Stefan Fak als Leiter des Österreichischen Tourismusverbands für Urlaub in Österreich. Doch seine Berufung war das nicht. Also kündigte er seinen Job, ging auf Sinnsuche nach Asien – und fand den Reis, „ein kleines Korn, das viel zu erzählen hat“, wie er sagt. Er stellt fest, dass es grünen Reis gibt, ebenso pinkfarbenen und roten. Dass Reis in manchen Gegenden mit speziellen Essenzen gekocht oder geräuchert wird. Eineinhalb Jahre lang lernte er alles rund um dieses Getreide, das hierzulande seiner Meinung nach zu Unrecht unterrepräsentiert ist, von dem die Konsumenten viel zu wenig wissen und das im LEH meist stiefmütterlich behandelt wird. Er bildete sich zum „Risolier“, zum Fachmann für Reis und Reisprodukte aus: Welche Reissorte kommt woher? Welche hat welches Aroma? Wie wird sie zubereitet? Wie sieht der jeweilige kulturgeschichtliche Hintergrund aus, wie der wirtschaftliche? Fak gründete ein Unternehmen, in dem sich alles um Reis dreht: Lotao, das steht für „Gold der Völker“. Mit seiner Firma sucht Fak die besten Reissorten der Welt und importiert sie nach Deutschland. Dabei arbeitet er mit Partnern zusammen, die seltene Reissorten schützen, denen faire Konditionen wichtig sind, die für soziale und ökologische Verantwortung stehen. Inzwischen stehen Lotao-Reissorten in allen Filialen des FrischeParadies’, bei Feinkost Käfer, in den Feinkostabteilungen des KaDeWe, der Berliner Galeries Lafayette und in ausgesuchten Edeka-Märkten wie denen von Marco Schmitt in Nürnberg. Weitere Händler haben Interesse bekundet.

Bild: Mehr als nur geschmacksneutrale Sättigungsbeilage: Stefan Fak weiß eine Menge über Reis. Auf Reisen durch Thailand, Laos und Vietnam hat er den „in Europa unerkannten Wert“ kennengelernt.