Schlecker Schlecker verliert

Der Konzern mit Sitz in Ehingen zählt sich zu den 25 größten Handelsunternehmen in Europa. In Deutschland betreibt die Kette zwar noch mehr als 10.000 Filialen. Doch in Deutschland tobt ein harter Kampf auf dem Drogeriemarkt. Schlecker hat im vergangenen Geschäftsjahr 2009 einen leichten Umsatzrückgang verbucht.

Donnerstag, 09. September 2010 - Management
Lebensmittel Praxis

Um sich gegen Angriffe der Konkurrenz, vor allem von dm (die Nummer zwei) und Rossmann (die Nummer drei) behaupten zu können, schloss Schlecker um die 800 kleinere Filialen und gründete gleichzeitig die eigenständige Schlecker XL GmbH für den Betrieb größerer Filialen (400 bis 800 qm und einem Sortiment von 12.000 Artikeln). Die Gewerkschaft Verdi wetterte, sieht sie doch darin lediglich den Versuch, die Löhne zu drücken. Den von Schließungen betroffenen Mitarbeitern werde eine Beschäftigung in den XL-Filialen angeboten, allerdings über eine Zeitarbeitsfirma und zu deutlich geringeren Löhnen. Schlecker bestreitet indes die Vorwürfe vehement.
Das Unternehmen erwirtschaftete Erlöse in Höhe von 7,2 Mrd. Euro. So zumindest schreibt die Drogeriemarktkette in ihrer Hauszeitung. Im Jahr zuvor lag der Umsatz noch bei 7,42 Mrd. Euro. Schlecker ist aber nach Angaben des Unternehmens in Deutschland mit einem Marktanteil von 76 Prozent weiterhin Marktführer. In diesem Jahr arbeiteten nur noch rund 52.100 Menschen für Schlecker. Im Jahr 2008 beschäftigte der Konzern nach eigenen Angaben noch 55.700 Mitarbeiter. Die Integration des einstigen Konkurrenten „Ihr Platz“ konnte vergangenes Jahr abgeschlossen werden. Mit eigenem Marketing und eigenem Management soll „Ihr Platz“ nach Firmenangaben als Zweitmarke im Premium-Segment weitergeführt werden.