Rohwarensicherung „Datteln und Kapern werden knapp“

Für Einkäufer hat Florian Friedemann (Foto), Head of Purchasing & Supply Chain bei Henry Lamotte Food, wichtige Tipps.

Donnerstag, 12. Oktober 2023 - Management
Christina Steinhausen
Artikelbild „Datteln und Kapern werden knapp“
Bildquelle: Linus Klose

Die Experten von Henry Lamotte Food beobachten rund um den Globus Ernten, Wetter, Politik und alles, was die Rohwarensicherung betrifft. Den Marktbericht, den das Unternehmen im Oktober seinen Kunden schickt, durfte die LP vorab exklusiv lesen. Das Wichtigste in aller Kürze: Datteln und Kapern werden knapp, Thunfisch-Flakes bleiben es weiterhin, Paprika und Peperoni werden teuer.

Verfügbare Mengen rasch vergriffen
Die Kapernernte in Marokko und der Türkei fällt wegen der langen Trockenperiode und Erdbeben um etwa 40 Prozent geringer aus als üblich. Die Rohwarenpreise steigen entsprechend. Florian Friedemann, Head of Purchasing & Supply Chain bei Henry Lamotte Food, rät deshalb Einkäufern, sich schnell zu kümmern. Eile ist auch bei Datteln geboten: Denn die verfügbaren Mengen aus Pakistan werden schnell vergriffen sein, so Friedemann. Darüber hinaus müsse wegen der Knappheit mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden. Die Inflationsrate liegt in Pakistan bei 40 Prozent, der Zinssatz bei 25 Prozent.

Das Angebot an Thunfisch-Flakes bleibt weiterhin knapp, die Preise steigen. „Daher empfehlen wir dringend, offene Bedarfe bis Ende des ersten Quartals 2024 zu decken“, so Friedemann. Die Anlandungen und Fänge von Thunfisch im Westpazifik bleiben unter den Erwartungen, was wegen des begrenzten Angebots an Rohwaren zu festen Preisen führt. Auch im Ostpazifik ziehen die Preise an. Entspannung ist nicht in Sicht.

Marktlage bei Paprika äußerst angespannt
Schwieriges Terrain ist die Türkei: Weil der Zinssatz im August um 7,5 Prozentpunkte auf 25 Prozent erhöht wurde und die Inflationsrate bei knapp 60 Prozent liegt, sind die Lieferanten dort vorsichtig, Angebote haben nur kurz Gültigkeit. Die Paprika- und Peperoni-Ernte verzögert sich wetterbedingt um drei Wochen. Die „aktuell äußerst angespannte Marktlage“ werde zu weiteren Preisanstiegen führen, so Friedemann. Sein Tipp: „Rechtzeitig bevorraten.“