Nachwuchsforum Ernährungsbranche stellt sich der Zukunft

Zum zweiten Mal fand im Rahmen des MEG das Nachwuchsforum statt. Im Vorfeld wurde an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und Unternehmen in den drei teilnehmenden Bundesländern der Wettbewerb ausgerufen.

Mittwoch, 27. September 2023 - Management
Andrea Kurtz
Artikelbild Ernährungsbranche stellt sich der Zukunft
Bildquelle: Thüringer Ernährungsnetzwerk e. V./Barbara Neumann

Warum? Um Impulse für Innovationen und Kooperationen zu setzen und die Leistungen des akademischen Nachwuchses zu würdigen.

Prämiert wurden zwei beispielgebende und zukunftsweisende Abschlussarbeiten sowie eine Forschungsarbeit für die Lebensmittelbranche. Das Forum und der Preis sind eine Initiative der Netzwerke der mitteldeutschen Ernährungswirtschaft und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). Ziel des Nachwuchspreises ist es, Unternehmen stärker in Forschungsthemen einzubinden, Betriebe frühzeitig mit künftigen Fach- und Nachwuchsführungskräften zu vernetzen sowie einen kontinuierlichen Dialog mit den Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien zu relevanten Forschungs- und Studieninhalten zu etablieren. Die Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro, das von den Netzwerken der drei Bundesländer gestiftet wird.

Die 2023er Preisträger sind: Natalie Grützmacher, B.A. Lebensmittelmanagement (Berufsakademie Dresden) „Analyse und Verbesserung der Integration neuer Mitarbeiter*innen im Unternehmen der Lorenz Nuss GmbH", Simon Fischer, Dipl.-Ing. Verfahrens- und Naturstofftechnik/Lebensmitteltechnik (TU Dresden)

„Extrusionsbasierte Texturierung von Proteinkonzentraten aus Sonnenblumen-Presskuchen" und Christiane Löffler, Verfahrens- und Naturstofftechnik/Lebensmitteltechnik (TU Dresden) "Wiederverwendung von Zwieback- und Biskuitbruch zu Konfekt".

Interview mit Sabine Klemm

Geschäftsstellenleiterin Thüringer Ernährungsnetzwerk e.V. (TH-ERN)

Frau Klemm, der erste MEG nach Corona, den das Thüringer Netzwerk organisierte, ist Geschichte. Wie zufrieden sind Sie mit dem Gipfel?

„Unser Fazit fällt ganz klar positiv aus. Das Programm war rund, die Vorträge waren inhaltlich und rhetorisch durchweg hochwertig. Luft nach oben hat nach wie vor die Teilnehmerzahl, da haben wir das Vor-Corona-Niveau leider noch nicht wieder erreichen können, aber immerhin eine Steigerung zum Vorjahr. Auch die zahlreiche Beteiligung der Partner hat uns gefreut, ohne deren Unterstützung hätten wir den MEG 2023 nicht auf die Beine stellen können. Wir können stolz sein auf diese rundum gelungene Veranstaltung. Auch wenn wir an der einen oder anderen Stelle Verbesserungspotenzial sehen oder konzeptionell weiterdenken müssen.“

Können Sie das belegen?
„Das Feedback, das uns die Teilnehmer und sogar auch die Referenten und Referentinnen gegeben haben, spiegelt genau das wider. Sämtliche Bewertungen waren sehr gut oder gut, für die Vorträge gab es keine Bewertung unter 4,2 (von 5), einmal gab es sogar die 5. Auch das Ambiente und die Organisation wurden gelobt. Aber es gibt auch immer Anregungen, für die wir dankbar sind.“

Das klingt sehr gut. Warum war das so, lag es an den Rednern, dem Thema, der Location oder woran?
„Ich denke, es war das Gesamtpaket. Wenn die Menschen sich wohlfühlen, gut unterhalten und verpflegt werden und am Ende etwas für ihre tägliche Arbeit mitnehmen können, dann behalten sie die Veranstaltung gut in Erinnerung und kommen gern wieder.“

Frau Klemm hatten Sie ein persönliches Highlight?
„Mein Highlight war das Graphic Recording. Eine Informationsdesignerin hat den ganzen Tag eifrig gezeichnet und die Inhalte der Vorträge zusammengefasst. Das kam auch bei den Teilnehmenden gut an. Im Nachgang hat jeder das Gesamtkunstwerk als Erinnerung an den Tag und als Gedankenstütze zugeschickt bekommen.“

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse für den Handel und für die Hersteller?
„Der Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren extrem bemerkbar machen. Es gilt, Digitalisierung und KI unterstützend einzusetzen, vielleicht neue Geschäftsmodelle zu erschließen, die jetzt noch ein Nischendasein fristen. Und der Generation Z anders zu begegnen, indem man ihre Denkweise versteht. Die anhaltende Inflation wird sich auf die Sortimente auswirken und womöglich auf den LEH selbst. Und an Nachhaltigkeit kommt neben Digitalisierung keiner mehr vorbei.“

Das Thüringer Netzwerk

Der Thüringer Ernährungsnetzwerk e.V. ist der Branchenverband der Thüringer Ernährungswirtschaft. Der Verein zählt über 40 Mitglieder aus den Bereichen Lebensmittelproduktion, -analytik sowie -technologie und bündelt eine Vielzahl weiterer Partner und Multiplikatoren.

Das Netzwerk organisiert verschiedene thematische Veranstaltungen und bringt die wichtigsten Akteure zusammen, befördert damit auch Kooperationen und bietet eine Plattform für den politischen Dialog. Ein zentraler Punkt ist weiterhin die gemeinsame Vermarktung von Thüringer Lebensmitteln unter der Kampagne „Thüringen schmeckt“. (www.thueringenschmeckt.de, #thüringenschmeckt).

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Geschäftsstellenleiterin Thüringer Ernährungsnetzwerk e.V. (TH-ERN)