Rohwarensicherung „TK-Knoblauch wird knapp. Die Ananaspreise steigen.“

Florian Friedemann (Bild), Head of Purchasing & Supply Chain bei Henry Lamotte Food, gibt Tipps für den Einkauf.

Freitag, 16. Juni 2023 - Management
Christina Steinhausen
Artikelbild „TK-Knoblauch wird knapp. Die Ananaspreise steigen.“
Bildquelle: Linus Klose Photography

Eine Hitzewelle hat Südostasien im Griff. 2022 kamen von dort circa 88 Prozent des Konservenananas-Volumens für Deutschland. Eine kontinuierliche Ananasproduktion ist schon seit Wochen nicht mehr möglich. Die noch im Winter teils hohen Lagerbestände der Produzenten sind quasi abgebaut. Die zuletzt schwache Nachfrage nach Ananasprodukten zieht an. Dank seiner langjährigen Partner sieht sich Henry Lamotte Food gut für diese Lage gerüstet.

Tomaten kosten 150 Euro je Tonne
Die Tomatenproduzenten in der spanischen Region Extremadura sind zuversichtlich. In Andalusien sind die Wasserreserven knapp: Die Bauern bauen noch weniger oder gar keine Menge an. In Italien belasten hohe Rohwarenpreise die Märkte. Tomaten aus Norditalien kosten nun so viel wie spanische Tomaten – 150 Euro pro Tonne – und damit 40 Prozent mehr als 2022. Im Osten der Region Emilia-Romagna muss wegen Unwettern mit einem Ernteausfall von 15 Prozent gerechnet werden. Die Preise dürften steigen.

Kokosmilch wird teurer: Die Lagerbestände sind abgebaut, in Indonesien gab es Ernteeinbrüche, und die Nachfrage nimmt zu. El Niño lässt Dürren und knappe Mengen erwarten. „Um Engpässe zu vermeiden, rate ich, jetzt neue Kontraktmengen zu sichern“, so Florian Friedemann von Henry Lamotte Food.

Im Westpazifik bleiben die Fangmengen von Thunfisch unter den Erwartungen. Der Preis für Skipjack-Thunfisch in Bangkok notiert aktuell bei ca. 2.000 US-Dollar je Tonne. MSC-zertifizierte Thunfisch-Flakes sind äußerst knapp. Im Ostpazifik sind die Fangmengen gut: Skipjack-Thunfisch wird in Manta zu etwa 1.850 US-Dollar die Tonne gehandelt. „Ich empfehle, offene Bedarfe für dieses Jahr kurzfristig zu decken und einen Umstieg von Flakes auf Chunks zu prüfen“, so Friedemann.

China dominiert den Knoblauchanbau, hat seine Flächen dafür aber stark reduziert. TK-Knoblauchbestände müssen frühzeitig gesichert werden.

Die Zwiebelernte 2022 reichte nicht aus, um den Bedarf in Europa zu decken. Henry Lamotte Food bezieht Zwiebeln nun zusätzlich aus China.

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