Fischtheke des Jahres 2021 Fisch gut verkaufen

Fischtheke 2021: Wo wird Fisch besonders gut verkauft? Wo waren Fachwissen und Kommunikation beispielhaft? Wo lud die Präsentation zum Kauf ein? Wo war der Service top?

Donnerstag, 02. Dezember 2021 - Management
Silvia Schulz
Artikelbild Fisch gut verkaufen

Die Lebensmittel Praxis hat auch in diesem Jahr die besten Fischtheken im Lebensmittelhandel gesucht. Nachfolgend stellt die Redaktion die Fischtheken des Jahres 2021 vor. In diesem Jahr kann die Redaktion zwei Märkte mit Gold, drei Märkte mit Silber und vier Märkte mit Bronze auszeichnen. Die Gold-Zertifizierungen 2021 gehen an Rewe Grob in Essen und an das Kaufland in Neckarsulm. Mit Silber werden die Rewe-Märkte in Butzbach, in Pegnitz und in Stutensee zertifiziert. Die Rewe-Märkte in Wetzlar und in Laatzen, das Kaufland in Ellwangen sowie der Globus in Gensingen erhalten je eine Zertifizierung in Bronze. Redaktion und Verlag der Lebensmittel Praxis sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Die Gründe für die Auszeichnung sind – abgesehen von den überzeugenden Bewerbungsunterlagen und den sehr guten bis hervorragenden Zahlen – vielfältig. Am meisten überzeugt hat beim anonymen Test die frische, saubere, präsente, gut überschaubare und damit schnell erfassbare sowie appetitlich inszenierte Theke. Das Sortiment, der eigentliche Star im Wettbewerb, ist breit und tief. Die Auswahl an Frischfisch, Räucherfisch, Fischsalaten – insbesondere selbst hergestellten Salaten – und Fischspezialitäten ist beeindruckend. Viele der ausgezeichneten Märkte stellen neben Fisch aus aller Welt den Fisch aus der Region in den Fokus. Das entspricht dem aktuellen Trend und zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit keine Floskel ist, sondern gelebt wird.

Fakt ist: Die Kaufentscheidung an der Theke wird maßgeblich vom visuellen Eindruck beeinflusst. Das gilt für Frischwaren und damit für Fisch ganz besonders. Doch was nützen die ansprechendste Thekengestaltung und das beste Fischsortiment, wenn hinter der Theke nur stumme Fische stehen. So schwärmten die Tester in vielen Märkten von dem fachlich kompetenten, dem Kunden zugewandten Personal. Das erlebten die Tester nicht nur beim eigenen Einkauf, sondern auch bei Kunden, die vor oder nach ihnen bedient wurden. Da ist die Einschätzung, dass es sich bei vielen Kunden um Stammkunden handeln muss, nicht verwunderlich.

Fischverkauf in Corona-Zeiten
Covid-19 hat vieles verändert. Manche Bereiche erlebten und erleben einen Verkaufs-Turboschub, andere wurden komplett ausgebremst. Den Lebensmittelhandel hat es – sieht man einmal von der Digitalisierung und dem vermehrten Onlinekauf ab – kaum getroffen. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich zum One-Stop-Einkauf geändert, und auch die gestiegenen Thekenumsätze mit Fisch sind zum Teil mit Corona und geschlossenen Fischgaststätten zu erklären, aber letztendlich geht es am Point of Sale doch wie immer zu. Aktives Verkaufen und die persönliche Kommunikation sind gefragt wie nie. Dem muss Rechnung getragen werden, und so verpasste die Redaktion dem Fisch-Wettbewerb ein Update.
Eine erste Neuerung ist, dass der Fragebogen gestrafft und der Zugang somit vereinfacht wurde. Eine zweite Neuerung besteht darin, dass es in diesem Jahr keine Kategorien gibt. Die Theken und ihre Teams stehen im Mittelpunkt, egal ob im kleinen oder großen Supermarkt oder im SB-Warenhaus, egal ob im privat oder regiegeführten Markt. Zudem sind die positiven Entwicklungen der Umsätze nicht mehr allein das Zünglein an der Waage. Sie sind kein K.-o.-Kriterium mehr. Vielmehr legt die Redaktion den Schwerpunkt auf den realen Verkauf vor Ort. Praxis ist schließlich das Kriterium der Wahrheit. Das heißt, die Bewerbung muss dem anonymen Praxistest an der Theke entsprechen, standhalten, ihn im besten Fall übertreffen.

Nichts Neues und doch anders
Die gute Nachricht ist: Kein Bewerber ist beim Test durchgefallen. Wer sich beworben hat, zeigte ein gutes bis sehr gutes Niveau. Die Besten wurden dann anonym besucht. Es wurde eingekauft und getestet, und aus den Bewerbungen, die immer beeindrucken, und dem Praxistest entstand der Gesamteindruck, der zum Gesamtergebnis führte. Letztendlich müssen die Thekenteams nur ihre Arbeit machen und Kunden begeistern. Denn das ist es doch, wodurch sich der stationäre Handel vom Onlinehandel unterscheidet: Er überzeugt mit Ladenbau, Atmosphäre, einem stimmigen Sortiment, einer ansprechenden Warenpräsentation, aber vor allem mit Mitarbeitern, die es verstehen, aktiv zu verkaufen, Kunden zu beraten, im besten Fall zu begeistern und zu binden.