Jürgen Kisseberth - Lidl Der Image-Arbeiter

Jürgen Kisseberth war Deutschland-Chef von Lidl und sitzt nun im Aufsichtsrat. Unermüdlich wirbt er für das soziale Engagement des Unternehmens.

Donnerstag, 07. Juli 2011 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Der Image-Arbeiter
Bildquelle: Thienemann

Es gibt angenehme und weniger angenehme Termine für Manager. Von beiden hat Jürgen Kisseberth viele erlebt. Der heutige Lidl-Aufsichtsrat wurde 2009 Geschäftsführer von Lidl Deutschland – kurz nachdem zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Fälle von Mitarbeiterbespitzelung an die Öffentlichkeit kamen. Damals musste Kisseberth viele unbequeme Fragen beantworten. Lieber spricht er über das soziale Engagement des Discounters, etwa beim Bundestafeltreffen in Kassel. Für die Tafeln setzt sich Kisseberth seit Jahren ein. 2008 verantwortete er das neu geschaffene Ressort „Personal und Soziales“, als ihn die Geschäftsführerin der Lidl-Regionalgesellschaft Wunstorf auf eine mögliche Zusammenarbeit mit den Tafeln hinwies. „Zunächst war ich skeptisch“, räumt Kisseberth im Gespräch mit der LEBENSMITTEL PRAXIS ein. Doch die Bedenken schlugen bei einem Gespräch mit Gerd Häuser, dem Vorsitzenden des Bundesverbands Deutsche Tafel, und dessen Stellvertreter Jochen Brühl in Begeisterung um. „Anschließend habe ich eine Tafel besucht. Danach fiel die Entscheidung leicht“, sagt der 61-Jährige. Die Kooperation zwischen Lidl und dem Bundesverband begann im März 2008. Seither haben Lidl-Kunden mehrmals Lebensmittel sowie bisher 3,8 Mio. Euro an Pfandspenden gesammelt. Teile des Geldes nutzten die Melsunger und die Wittmunder Tafel, um zwei Fahrzeuge anzuschaffen. Diese übergab Kisseberth in Kassel – auch mit der Hoffnung, durch diese Aktion das Image von Lidl zu verbessern.

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Dank der von ihm initiierten Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Tafel sorgte Lidl-Aufsichtsrat Jürgen Kisseberth mehrfach für positive Schlagzeilen für das Neckarsulmer Unternehmen.

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