25. Deutscher Fleischkongress Das Jubiläum

Beim 25. Deutschen Fleischkongress diskutierte die Branche über aktuelle Themen und kürte die besten Nachwuchskräfte und Thekenteams. Und, wie jedes Jahr, kam das Feiern nicht zu kurz.

Montag, 13. März 2017 - Management
Heidrun Mittler
Artikelbild Das Jubiläum

Wohin nur mit all den Superlativen? Noch nie haben so viele Besucher am LP-Fleischkongress teilgenommen: Mehr als 400 Fachleute aus dem In- und Ausland kamen im Kameha Grand Hotel Bonn zusammen. Nie zuvor haben so viele Aussteller ihre Waren und Dienstleistungen beim Kongress präsentiert: An 27 Ständen konnten sich die Teilnehmer informieren, Produkte verkosten und abends gemütlich ein Bierchen trinken. Superlativen, die dem Jubiläum – es war der 25. Kongress – zur Ehre gereichten.

Kurios: Jörg Krumbiegel, Geschäftsführer MK Oschatz, hatte zuhause in seinen Unterlagen eine Teilnehmerliste gefunden. Sie enthält die Namen der rund 150 Teilnehmer nicht des ersten, aber immerhin des zweiten Fleischkongresses der Lebensmittel Praxis. Wie schön, dass einige der damaligen Teilnehmer auch heute noch zu diesem Treffen der Fleischbranche kommen!

Nach der Begrüßung durch Thorsten Weiland, Geschäftsführer der LPV GmbH, kamen im Kongressteil schwierige Themen auf den Tisch. Dabei wurde den Zuhörern im Saal klar: Ein „Weiter so“ kann es für die Branche nicht geben – jedenfalls nicht, wenn sie auf ihrem hohen Produktionsniveau bleiben möchte.

Mittags stand ein Thema auf der Agenda, das Industrie und Handel schon heute schmerzlich trifft: der fehlende Nachwuchs. Referent Gunther Wolf hatte zum Glück auch passende Ideen parat, wie man die Suche nach Fachkräften verbessern könnte.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Nominierten. Die Finalisten des Nachwuchs-Wettbewerbes stellen sich selbst auf der Bühne vor. Die zwölf Nominierten des Theken-Wettbewerbs konnten es sich auf ihren Plätzen im Publikum gemütlich machen, während die Moderatoren Heidrun Mittler und Reiner Mihr die Theken und ihre Teams vorstellten. Überraschungen hielt der Abend bereit: Als Gast kam Horst Hrubesch auf die Bühne, er plauderte nicht nur über Fußballthemen. Außerdem berichtete er, wie man im Fußball ein Team zusammenschweißt – wobei er betonte, dass die Hauptlast der Arbeit nicht bei ihm, sondern seinen Trainierkollegen in den Clubs liege, die Spieler im Jugendalter betreuen. Regelrecht ins Schwärmen geriet er bei der Erinnerung an seinen letzten Groß-Einsatz in Rio: ein einmaliges Erlebnis seiner Trainer-Karriere.

Preisverleihung mit herzklopfen
Das Highlight der Veranstaltung waren ohne Frage die Preisverleihungen: Zuerst wurden die besten Nachwuchskräfte, dann die besten Theken in vier Kategorien ausgezeichnet. Der gemütliche Teil des Abends endete in einer langen Nacht, für manch‘ einen Teilnehmer die richtige Einstimmung auf Weiberfastnacht. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

Die Talente

Im Wettbewerb um den besten Nachwuchs in der Fleischbranche schauen wir nach den Fleisch-Star-Talenten. Sechs Nominierte wagten sich vor großem Publikum auf die Bühne, zwei nahmen einen Pokal mit nach Hause.

Man darf die Hoffnung nicht aufgeben! Denn, so schwierig es auch sein mag, guten Nachwuchs für die Fleischbranche zu finden – es gibt ihn. Beim Fleischkongress präsentierten sich gleich sechs Hoffnungsträger dem Publikum (siehe LP 3/17, Seiten 30 und 31). Sechs junge Menschen mit unterschiedlichem Werdegang und unterschiedlichen Zielen. Aber sechs Nachwuchskräfte, die ohne Zweifel ihren Weg in der Branche machen werden. Jeweils drei arbeiten im Bereich Produktion, drei sind an der Bedienungstheke Fleisch und Wurst zu Hause.

Im Publikum saßen die jeweiligen Mentoren der Talente: Sie durften zu Recht stolz auf ihre Ausbildungsleistung sein. Und, während die Youngsters charmant über ihre Arbeit und ihre Pläne plauderten, dürfte so mancher im Publikum insgeheim gedacht haben: „So eine hätte ich auch gern im Team“, bzw: „Den könnte ich bei uns gut brauchen“.

Zwei Pokale
Mit Spannung erwartet: die Preisverleihung am frühen Abend. Auch wenn die Zuhörer allen sechs Nominierten den Preis gegönnt hätten, gab es doch nur zwei Pokale zu verteilen. Mit großer Freude nahmen Natascha Hofmann und Daniel Wolpert ihre Auszeichnung in Empfang, verbunden mit einem Auslands-Praktikum und dem nötigen Taschengeld. Auch die übrigen vier ließen sich die Feierstimmung nicht verderben. „Toll, dass wir hier sein durften“, meinten sie unisono.

Die Jury

Vor der Wahl zum Preisträger „Fleisch-Star 2017“ steht ein aufwendiger Prozess. Und so funktioniert er.

Nicht eine, sondern gleich zwei Jury-Runden küren die Preisträger des LP-Wettbewerbs Fleisch-Star. So kommt die Entscheidung zustande: Die erste Jury nimmt alle Einsendungen unter die Lupe und beschäftigt sich intensiv mit den Bewerbungen. Dabei prüfen die Experten unter anderem, ob die angegebenen Zahlen schlüssig sind, und, wie erfolgreich die Theke betrieben wird. Diese Handelsjury nominiert insgesamt zwölf Theken, die im Wettbewerb weiter kommen.

Die Theke aus Kundensicht
Die LP-Redaktion stattet den nominierten Theken einen unangekündigten Besuch ab. Dabei arbeitet sie eine festgelegte Checkliste ab, in der beispielsweise auch die Fachfragen stehen. Die Redakteure notieren ihre Antworten und erstellen ein Dossier. Außerdem fotografieren sie die Theken detailliert – so, wie sich die Theken an diesem Tag aus Kundensicht präsentieren.

Alle Unterlagen liegen der zweiten Jury vor, wenn es darum geht, aus den jeweils drei Nominierten einer Kategorie den Preisträger zu bestimmen. Ganz gleich, wie kontrovers die Diskussion auch sein mag: Die Juroren einigen sich.

Sichten, abwägen, diskutieren, auswählen Fleißig, fleißig: Die Jury 1 nimmt alle eingereichten Einsendungen unter die Lupe. Sie  entscheidet, wer in die engere Wahl kommt. Dabei zählt nicht allein, wie die Theke aussieht, sondern auch der wirtschaftliche Erfolg.
Die Akteure: Peter Sielemann (Edeka), Otmar Rochulus (Rewe), Christian Leuthner (Tegut), Alexandra Hauptmann (Kaufland), Heidrun Mittler und Reiner Mihr (beide LP).

Jury 2 auf einen Blick

  • Matthias Gaude (Supermärkte Nord Vertriebs GmbH)
  • Klaus Krollpfeiffer (Fleischwerk Hessengut)
  • Alexandra Hauptmann (Kaufland)
  • Christian Leuthner (Tegut)
  • Caroline Thiesmeier (QS)
  • Daniel Schulz (Fleischhof Rasting)
  • Michael Beckmann-Reckers (Hauser GmbH)
  • Oben: Jürgen Thoma (Edeka Südwest Fleisch)
  • Manfred Krasemann (Rewe Group)
  • Heidrun Mittler (LP)

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