Interview mit Dietmar Eiden Trendorientierte Angebote

Was erwartet Aussteller und Besucher der Internationalen Süßwarenmesse 2015? Interview mit Dietmar Eiden, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement Koelnmesse.

Freitag, 16. Januar 2015 - Management
Dieter Druck
Artikelbild Trendorientierte Angebote
Bildquelle: Ku00f6lnmesse

Wie entwickelt sich die Internationale Süßwarenmesse 2015 auf Austellerseite?
Dietmar Eiden: Mit fast 1.500 Ausstellern aus etwa 70 Ländern auf einer Fläche von 110.000 qm bestätigt sich der Positivtrend der vergangenen Jahre. Innerhalb der Länderbeteiligungen sind keine großen Verschiebungen zu erkennen. Belgien, Italien, Niederlande, Spanien, Frankreich und Großbritannien sind schon traditionell stark vertreten ebenso wie die USA, Türkei, Brasilien.

Mit Snacking / To go wird ein neues Angebot eingeführt. Wie stellt sich die neue Kategorie dar?
Wir haben die Angebotserweiterung aus zwei Gründen eingeführt: Zum einen wollen wir jenen Ausstellern, die ohnehin ein breites – nicht nur Süßwaren umfassendes – Angebotsportfolio haben, zusätzliche Profilierungsmöglichkeiten geben. Ich spreche hier von Unternehmen wie Krüger, Zentis oder Genuport, die nun auch z. B. Kaffeeprodukte präsentieren können. Zum anderen wollen wir weitere Ausstellerkreise ansprechen und damit nachhaltig verdeutlichen, dass die „Süßwarenmesse“ mehr zu bieten hat als Süßwaren und Knabberartikel. Wir haben nun 40 überwiegend neue Aussteller gewonnen, beispielsweise Anbieter von Obst- und Gemüsechips, Kaffee oder Frühstücksnacks. Einige von diesen Teilnehmern präsentieren sich in einer speziellen Ausstellungsumgebung in Halle 5.2, zusammen mit einer Kaffee-Degustation, die mit dem Italienischen Kaffeeverband realisiert wird. Insgesamt umfasst die Liste der Unternehmen mit neuen Produktsegmenten mehr als 200 Firmen.

Was hat der Handel davon?
In unseren Befragungen, die wir zur ISM, aber auch zur Anuga durchführen, wurde deutlich, dass die neuen bzw. veränderten Verzehrgewohnheiten, also mehr Zwischendurchverpflegung, größere Flexibilität bei Essenszeiten und Lokalitäten, auch neue Vertriebskanäle und neue Sortimente nach sich ziehen. Die Einkäufer haben ein noch breiteres Angebot abzudecken, um ihren Kunden mehr Service, mehr Vielfalt und mehr Individualität zu bieten. Die ISM reagiert hier also auf die Bedürfnisse der Einkäufer, sich breiter aufzustellen.

Wie ist das Thema Snacking auch im Rahmenprogramm verankert?
Über unser Trendforum, das von Innova Market Insights gestaltet wird, werden auch die neuen Trends beim Thema Snacking angesprochen und erläutert.

Was erwartet die Besucher der ProSweets? Welche Kernpunkte sind hier zu erkennen?
Die ProSweets Cologne und die ISM stellen zusammen die gesamte Wertschöpfungskette bei Süßwaren und Knabberartikeln dar. Das gibt es nur hier in Köln. Bei den Zulieferern der ProSweets Cologne können Hersteller dieser Produkte daher neue Technologien und Trends bei den Inhaltsstoffen und Verpackungen abfragen und diskutieren. „Clean label“, umweltfreundliche Verpackungen, natürliche Inhaltsstoffe sind zentrale Themen, die auf der Messe dargestellt werden.

Darüber hinaus haben Sie eine Sonderschau Power Fruits initiiert. Wie ist die aufgezogen?
Die sogenannten „Power Fruits“ sind ein Trendthema, das sich über die Jahre intensiviert hat. Darunter versteht man Trockenfrüchte oder Fruchtgranulate, also natürliche Zutaten in Süßwaren. Die Sonderschau im Ingredients-Bereich der Pro-Sweets Cologne in Halle 10.1 stellt dieses Thema kompakt dar. Hier bzw. im Umfeld dieser Sonderschau finden sich unter anderem Unternehmen wie Bolasco, Cargill, GNT, Ocean Spray und Döhler.

Ein Kernpunkt in der Süßwarenwelt ist die Nachhaltigkeit. Wird diesem Aspekt in irgendeiner Form Rechnung getragen?
Am Sonntag, dem ersten ISM-Messetag, findet von 13 bis 15 Uhr das „Forum Nachhaltiger Kakao“ statt. Neben den Ergebnissen des Cocoa Barometers wird auch vermittelt, wie die Kakao- und Schokoladenbranche im Bereich Nachhaltigkeit aufgestellt ist. Verschiedene Experten und Branchenvertreter diskutieren, wie der Sektor seine Nachhaltigkeitsbestrebungen weiter vorantreiben kann.

Neuheiten bleiben ein wichtiges Thema: Wie stellt es sich zur ISM dar?
Erneut ist das „New Product Showcase“ auf dem Mittelboulevard der ISM ausverkauft: Rund 100 Vitrinen ermöglichen einen spannenden Rundgang durch die Trends der nächsten Saison. Erstmals können die Besucher der ISM , die ja allesamt Fachleute aus dem Handel und der Branche sind, über die besten Produkte abstimmen – allerdings nur an den ersten zwei Messetagen (Sonntag und Montag). Am Dienstag werden dann die drei Top-Innovationen ausgezeichnet.

Im vergangenen Jahr wurde der „ISM Award“ eingeführt. Geht es in diesem Jahr damit weiter?
Nach Herman Goelitz Rowland Sr., Chairman of the Board, Jelly Belly Candy Company, USA, der 2014den ersten ISM Award erhielt, wird am Abend des 1. Messetags (Sonntag, 1. Februar) ein weiterer Preisträger benannt werden. Als Leitmesse der internationalen Süßwarenwirtschaft lobt die ISM hier einen Preis aus, der völlig losgelöst ist von regionalen oder nationalen Bezügen: also einen wirklich internationalen Preis für die gesamte Branche. Wir sind darauf sehr stolz.