Österreich Natürlich erfolgreich

Die Produkte aus der Alpenrepublik punkten hierzulande durch ihr klares Bekenntnis zu Heimat, Natürlichkeit, Reinheit und Transparenz. Auch in diesem Jahr wird es wieder zahlreiche Aktionen für den deutschen Handel geben.

Donnerstag, 14. Februar 2013 - Länderreports
Elke Häberle
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Bildquelle: AMA Agrarmarketing Austria

Österreich erobert Deutschland – zumindest, was die Exporte der alpenrepublikanischen Lebensmittel nach Deutschland angeht. „Rund ein Drittel unserer weltweiten agrarischen Exporte geht zu unseren deutschen Nachbarn. Damit ist die Bundesrepublik mit Agrarexporten im Wert von erstmals mehr als 3 Mrd. Euro – ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr – wichtigster Handelspartner Österreichs“, bilanziert Michael Blass, seit Januar Geschäftsführer der AMA-Marketing (Agrarmarkt Austria Marketing). Zum Vergleich: Italien steht mit 1,2 Mrd. Euro an zweiter Stelle der Exportländer und insgesamt importiert der deutsche Markt wertmäßig so viel wie Italien und die 12 jungen EU-Länder zusammen.

Handelspartner aus Österreich
  • Berglandmilch eGen.
  • Kärtnermilch
  • Weinkellerei Lenz-Moser
  • Darbo
  • Vöslauer Mineralwasser
  • Moser
  • Rapso/VOG

Absoluter rot-weiß-roter Exportschlager sind Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Mehr als zwei Drittel der gesamten Ausfuhren in diesem Segment landen in deutschen Handelsregalen, das entspricht einem Wert von rund 243 Mio. Euro und einem Zuwachs gegenüber Vorjahr von überdurchschnittlichen 7 Prozent. Weiterer Topseller hierzulande ist Käse (Wertmäßiger Export: 239 Mio. Euro). Überhaupt machen Milch und Milchprodukte mit knapp 37 Prozent den Löwenanteil am Importkuchen aus.

Rot-weiß-roter Aufsteiger mit einem Anteil von inzwischen 10 Prozent ist dagegen Rindfleisch: „Vergangenes Jahr lag die Steigerungsrate hier bei 17 Prozent“, so Blass. Und erstmals über die 100-Mio.-Euro-Grenze kam frisches Obst, stärkstes Produkt hier: Äpfel aus Österreich.

Der Erfolg der Alpenrepublik im laut AMA-Chef Blass „kompetitivsten Markt in der EU“ kommt nicht von ungefähr. Seit jeher als „Frischeparadies“ positioniert, konzentrieren sich die Anbieter auf Tugenden wie Qualität, Reinheit, Natürlichkeit und Transparenz – anstatt sich auf einen ruinösen Preiswettbewerb einzulassen. Diese konsequente Ausrichtung wird belohnt: Laut einer Umfrage der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) im Jahr 2012 haben 49 Prozent der 1.350 befragten deutschen Haushalte Vertrauen in österreichische Lebensmittel. Es folgt Deutschland (43 Prozent), Frankreich (35 Prozent) und Niederlande (31).

Dieses hohe Gut Glaubwürdigkeit soll auch künftig weiter gefestigt werden, und so lautet die klare Aufgabe für das laufende Jahr für Blass: „Position halten und Wertschöpfung steigern.“ Entsprechend wird auch der Handel unterstützt – sei es bei der Planung und Durchführung von zahlreichen Österreichwochen im deutschen Handel, Verkostungen am PoS, Schulungen von Thekenkräften oder natürlich der Präsenz auf Messen. So fanden allein Mitte Januar 37 Anbieter aus Österreich ihren Weg nach Berlin zur Grünen Woche. Aufgrund der ungebrochen weiter steigenden Bedeutung des deutschen Marktes für die Alpenrepublik, werden laut AMA-Chef Blass im laufenden Jahr auch einige Hersteller eigene Vertriebsorganisationen in Deutschland aufmachen.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Das Tennengau im Salzburgerland: Nicht nur für Touristen interessant. (Bildquelle: AMA Agrarmarketing Austria)
Bild öffnen Das Gu?tesiegel gewährleistet unabhängige Kontrollen und steht fu?r konventionell erzeugte Lebensmittel, die u?berdurchschnittliche Qualitätskriterien erfu?llen und deren Herkunft nachvollziehbar ist.
Bild öffnen „Rund ein Drittel unserer weltweiten agrarischen Exporte geht zu unseren deutschen Nachbarn.“ Michael Blass, AMA-Geschäftsführer
Bild öffnen Wie sehr vertrauen Sie der Lebensmittelbranche der jeweiligen Länder? Angaben in Prozenz. (Quelle: DLG)