Länderreport Baden-Würtemberg "Bundesweit einmaliges Öko-Monitoring"

Mit strengen Richtlinien und zahlreichen Maßnahmen für Verbraucher und Handel treibt Minister Alexander Bonde den Ausbau von „Bio aus Baden-Württemberg“ erfolgreich voran.

Freitag, 15. Januar 2016 - Länderreports
Tobias Dünnebacke
Artikelbild "Bundesweit einmaliges Öko-Monitoring"

Herr Minister, welchen Beitrag kann regionales Bio für die Wertschätzung der Lebensmittel bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern leisten?
Minister Bonde: Wertschätzung für Lebensmittel kann vielfältig sein. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang die Frage, wie unsere Lebensmittel erzeugt und hergestellt werden – und woher sie kommen. Dahinter steht der Wunsch, auch beim Essen mit bewusstem Konsum einen Beitrag für eine nachhaltigere Gesellschaft zu leisten. Regional erzeugte Bio-Lebensmittel bieten diese Vorteile und genießen hohes Vertrauen. Denn die ökologische Landwirtschaft hat positive Wirkungen für Umwelt, Böden, Artenvielfalt, Tierwohl und das Klima. Hinter den Produkten stehen die hiesigen Bäuerinnen und Bauern mit ihrer Werteorientierung, ihre Höfe sind offen, ihr täglicher Einsatz für gute Lebensmittel ist authentisch. Die Weiterverarbeitungskette ist kurz und die beteiligten Unternehmen sind grundsolide Mittelständler.

Wie wichtig ist das Verbrauchervertrauen und was tut die Landesregierung dafür?
Bonde: Vertrauen ist die Grundlage für einen funktionierenden Markt – die versprochenen Werte wie beispielsweise die Qualität, die Herstellungsprozesse und die Herkunft müssen für die Verbraucher transparent und nachvollziehbar sein. Das bedeutet, dass sie regelmäßig kritisch hinterfragt und konsequent überwacht werden müssen. Mit dem Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ haben wir unter anderem die Kontrollüberwachung gestärkt und wir führen ein bundesweit einmaliges Ökomonitoring durch. Mit dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg auf Basis der strengen Richtlinien der ökologischen Anbauverbände bieten wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine nachvollziehbare kontrollierte Kennzeichnung. Auch die Öffentlichkeitsarbeit haben wir gestärkt. Eine Maßnahme ist beispielsweise der jährliche Öko-Aktionstag, der dieses Jahr am 31. Juli 2016 stattfindet – in Verbindung mit einem Öko-Aktionszeitraum auf der Landesgartenschau in Öhringen. Mit I nfoständen und einem ansprechenden Programm für Erwachsene und Kinder machen dabei wir auf die Qualitäten der Bio-Produkte aus Baden-Württemberg aufmerksam.

Wertschätzung bedeutet nicht automatisch Wertschöpfung. Wie kommt beides zusammen?
Bonde: Die Voraussetzungen um aus der Wertschätzung für regionales Bio ganz konkrete Wertschöpfung zu schaffen sind in Baden-Württemberg hervorragend. Wir haben seit Jahren eine stabil wachsende Nachfrage nach Biolebensmitteln. Regionalität ist ein Megatrend bei Lebensmitteln und die Kaufkraft im Südwesten ist hoch. Diese Chancen für regionale Wertschöpfung in den landwirtschaftlichen Betrieben, im vorgelagerten Bereich, in der Weiterverarbeitung und im Handel wollen wir natürlich nutzen. Deshalb schaffen wir gute Rahmenbedingungen für die Bio-Betriebe in unserem Land, für die Verarbeitung und für den Absatz der Produkte – also für die gesamte Wertschöpfungskette. Unter dem Dach des Aktionsplans ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ haben wir erfolgreich bereits zahlreiche Maßnahmen und Projekte umgesetzt: Bildungs- und Beratungsangebote, Forschung und Wissenstransfer sowie verbesserte Förderprogramme für die Erzeugung, Verarbeitung und den Absatz. Uns er Aktionsplan kommt also an – das nützt der Natur, der Land- und Lebensmittelwirtschaft und allen, die regionales Bio genießen.