Veganz - Berlin Mekka der tierliebenden Pflanzenesser

Von Berlin aus startet das Supermarkt-Konzept Veganz seinen Eroberungsfeldzug in die deutschen und europäischen Großstädte.

Donnerstag, 18. April 2013 - Ladenreportagen
Bettina Röttig
Artikelbild Mekka der tierliebenden Pflanzenesser
Tierliebe, die vereint. Berlin gilt als Hauptstadt der Vegetarier und Veganer und ist damit der ideale Ausgangspunkt für die neue vegane Supermarktkette.
Bildquelle: Engelhardt

Hip und unkonventionell – zwei Attribute, die Synonyme sind für Berlin und seine Einwohner. Ein Bild, das im veganen Supermarkt Veganz im Szeneviertel Prenzlauer Berg durch und durch seine Bestätigung findet. Farbenfroh leuchtende Haarschöpfe, hippe Kleidung, bleibender Körperschmuck – die Mitarbeiter von Veganz sind trotz uniformer T-Shirts schon rein optisch ein herrlich bunter Haufen, der so in einem konventionellen Supermarkt im Hinterland kaum zu finden wäre. Schnell zeigt sich, die Ware steht hier im Mittelpunkt, ebenso die persönliche Beratung, der Austausch zu den Themen, die „Veganzern“ wichtig sind: Tierschutz und das eigene Wohl. Und so gleitet der Supermarkt-geschulte Blick auch wohlwollender über die ein oder andere leicht chaotisch wirkende Ladenecke, Regalbeschilderung oder Warenpräsentation, wissend, dass ein durchgestylter, cleaner Markt nicht hierher passen würde. Ein wenig schräg wird es jedoch beim Blick in die Regale und auf die Zutatenliste der Waren: Neben der Vielzahl erwarteter Produkte auf Basis von Soja oder Seitan, lösen Yamswurzelpulver, Curdlan-Gel und Seetang als Hauptzutaten für Veggie Tintenfischringe oder Scampis doch leichte Verwunderung aus. Rund 9 m Kühl- und TK-Schränke bieten alles von „Beer Brats“ (Bratwürstchen mit Ale) über den Festtagsbraten im Stil eines klassischen Truthahns mit Füllung bis zu veganer, glutenfreier Pizza mit Teig aus Reismehl für 8 Euro, Kokos-Eiscreme, Milch-, Käse- und Wurst-Ersatz.

Chef-Einkäufer Christian Härtelt erklärt die Vielfalt an Fleischersatz-Produkten mit dem Wunsch der Kunden, insbesondere an Feiertagen nicht mit der „Extrawurst“ auf dem Teller dazusitzen. Mehr als zwei Jahre vor Eröffnung des Marktes waren Geschäftsführer Jan Bredack und sein Team weltweit auf der Jagd nach besonderen veganen Produkten. Heute bietet Veganz auf rund 250 qm ein veganes Vollsortiment von 6.000 Produkten aus nah und fern, beispielsweise den USA, Rumänien oder Südafrika. Ein Großteil des Sortiments ist Bio. Steckenpferd von Härtelt ist dabei klar die Rohkost-Ecke. Rund 10 Prozent der Veganer seien Rohköstler, schätzt er. Seit einigen Jahren ist er einer von ihnen. Bedeutende Warengruppen darüber hinaus sind laut Härtelt Babykost, Kosmetik und Körperpflege sowie Tiernahrung.

Auf den Handel mit veganen Produkten alleine hat sich Veganz am Prenzlauer Berg nicht beschränkt. Veganz soll zudem Treffpunkt der veganen Community werden, veranstaltet daher gleich nebenan Kochkurse, Workshops und Kino-Abende rund um die vegane Ernährung und Lebensweise. Bredack und sein Team sehen viel Potenzial für die Kette, wollen in drei Jahren europaweit 20 Märkte eröffnet haben. Nach Frankfurt und einem zweiten Markt in Berlin stehen Eröffnungen in Hamburg, Leipzig und Wien an.

Veganz im Profil
  • Adresse: Veganz Berlin I, Schivelbeiner Straße 34, 10439 Berlin
  • Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8 bis 21 Uhr
  • Eröffnung: Juli 2011
  • Verkaufsfläche: 250 qm
  • Mitarbeiter: 14
  • Sortiment: 6.000 Artikel
  • Sortimentsschwerpunkte: Bio, vegane Rohkost, Convenience, Kosmetik, Tiernahrung

Bilder zum Artikel

Bild öffnen „Das vegane Leben ist weltoffen – daher sind regionale wie globale Genüsse gewünscht.“ Christian Härtelt
Bild öffnen Tierliebe, die vereint. Berlin gilt als Hauptstadt der Vegetarier und Veganer und ist damit der ideale Ausgangspunkt für die neue vegane Supermarktkette.
Bild öffnen Chef-Einkäufer: Christian Härtelt ist gemeinsam mit zwei weiteren Einkäufern ständig auf der Suche nach neuen veganen Genüssen.
Bild öffnen Bio-Qualität: 100 Prozent der Obst- und Gemüseprodukte stammen aus ökologischem Anbau. Sortimentsübergreifend sind es zwischen 60 und 70 Prozent.
Bild öffnen Globaler Genuss: Vegane Schätze aus aller Welt sind hinter den Glastüren der Kühl- und Tiefkühlschränke zu finden.
Bild öffnen Expansionsdrang: 20 Veganz-Filialen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre europaweit eröffnet werden.
Bild öffnen Anspruchsvoll: Die Kunden von Veganz schauen ganz genau hin, bevor ein Produkt im Einkaufskorb landet.
Bild öffnen Gastro-Konzept: Das Goodies Berlin betreibt Bistro und Backshop im Eingangsbereich des Marktes am Prenzlauer Berg. Hier können Kunden aus einem reichhaltigen Angebot frischer Snacks, Kuchen und Backwaren sowie Kaffeespezialitäten auswählen.
Bild öffnen Vegane Pflege: Kosmetik und Körperpflege-Produkte, die tierleidsfrei produziert werden, sind wichtiger Sortimentsbaustein. Auch Produkte für Rohköstler sind erhältlich.
Bild öffnen Alternativ: Das Süßungsmittel Xylit, auch Birkenzucker genannt.
Bild öffnen Gastro-Konzept: Das Goodies Berlin betreibt Bistro und Backshop im Eingangsbereich des Marktes am Prenzlauer Berg. Hier können Kunden aus einem reichhaltigen Angebot frischer Snacks, Kuchen und Backwaren sowie Kaffeespezialitäten auswählen.
Bild öffnen Für Vierbeiner: Vegane Tiernahrung ergänzt das Vollsortiment.
Bild öffnen Fleischlose Kopie: Fleisch-, Fisch-, Käse- und Wurst-Ersatz machen den Großteil des umfangreichen Frische-Sortiments aus. Die Produkte werden aus der ganzen Welt importiert.
Bild öffnen Fleischlose Kopie: Fleisch-, Fisch-, Käse- und Wurst-Ersatz machen den Großteil des umfangreichen Frische-Sortiments aus. Die Produkte werden aus der ganzen Welt importiert.

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