Edeka Kemper Im Kempermarkt soll’s schmecken wie bei Oma

Mit authentischen Produkten aus dem Münsterland wollen Matthias Kemper und Markus Scholz in Sassenberg punkten. Die Liebe zur Region spiegelt sich auch im Ladenbau wider.

Freitag, 25. September 2015 - Ladenreportagen
Sonja Plachetta
Artikelbild Im Kempermarkt soll’s schmecken wie bei Oma
Stilvoll und authentisch soll der Kempermarkt wirken, wie u. a. das Logo und die Sortimentsbezeichnungen zeigen.

Auf einer schwarzen Schiefertafel über der Wursttheke im Edeka Kempermarkt im münsterländischen Sassenberg steht handgeschrieben zwischen Aktions- und Serviceangeboten: „Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am besten.“ Es scheint, als hätten sich die Inhaber Matthias Kemper und Markus Scholz bei der Planung ihres dritten Marktes an diesem Spruch orientiert. Schließlich wollen sie den rund 14.000 Sassenbergern Appetit machen auf gutes Essen . Kein leichtes Unterfangen in einem Ort, in dem die Kunden laut Scholz noch sehr discountaffin sind.

Damit das gelingt, muss die Atmosphäre stimmen. Der 1.600 qm große, neugebaute Markt ist sehr hell – durch die 5 m hohen Decken und die Tageslichtfront, aber auch durch den hellen Fußboden und die weißen Regale. Helles Holz und stilvolle Lampen tragen genauso zum heimeligen Ambiente bei wie die wiederkehrenden Bezüge zur Region . So findet sich über den Theken ein Fachwerkmuster, die Thekenrückwand zieren westfälische Bauernhoffliesen. Kemper und Scholz haben eigenhändig im örtlichen Wald Birken geschlagen, die nun am Rand des Obst- und Gemüsemarktplatzes stehen. Die Stämme sind eingehüllt in von Mitarbeitern gestrickte Gewänder – eine Anspielung auf die benachbarte Wollfabrik. Die örtliche Stoffproduktion würdigen die Inhaber durch Stoffbanner mit aufgedrucktem Kempermarkt-Logo, die zusätzlich den Vorteil haben, dass sie Geräusche im Markt dämpfen. „Wir wollen ehrlich und echt sein“, erläutert Scholz das Konzept. „Alles, was durchs Herz geht, baut Vertrauen auf.“

Diese Devise gilt ebenso für die Ware. Die beiden legen Wert auf authentische Lebensmittel aus der Region, die schmecken wie „bei Oma“. „Im Umkreis von 30 km gibt es mehr als 40 Landwirte, von denen wir über unseren Großhändler Stroetmann Ware bekommen“, sagt Kemper. Schon am Eingang weist ein Pappaufsteller unter dem Slogan „Kurze Wege – für lange Frische“ auf die Produzenten aus dem Münsterland hin, auch auf den extragroßen Regaletiketten sind regionale Produkte in dunklem Grün besonders gekennzeichnet. Die Eigenmarke Kempermarkt umfasst saisonale Artikel, die regionale Landwirte für die drei Märkte herstellen. Regionalen Bio-Produkten wird ebenfalls viel Regalplatz eingeräumt.

An den Theken kommt das Regional- und Qualitätskonzept ebenso zum Tragen. In einer Gegend, in der mehrere namhafte Fleischhersteller einen günstigen Werksverkauf anbieten, sollen die Kunden auf den Geschmack von Schweinefleisch mit Neuland-Siegel oder im Markt geräucherter Wurst des regionalen Herstellers Dohle kommen. Diese Qualität hat auch ihren Preis. „Unsere Mitarbeiter sind da gefordert, viel zu erklären“, betont Scholz. Für eine geplante Eventküche vor der Theke hat er zwei Köche eingestellt. Sie sollen in Zukunft den Kunden die münsterländische Küche wieder nahebringen. Auch da geht es um Authentizität und die Liebe zum guten Essen – und darum, das Vertrauen in die Marken Edeka und Kempermarkt zu stärken.

Fakten

Adresse: Von-Galen-Str. 21, 48336 Sassenberg
■ Eröffnung: 16. April 2015
■ Marktleiter: Markus Müller
■ Verkaufsfläche: 1.600 qm
■ Sortiment: 30.000 Artikel
■ Mitarbeiter: 45
■ Besonderheiten: Kempermarkt-Eigenmarke mit regionalen Produkten; Verbundenheit mit Region spiegelt sich in Sortiment und Ladenbau wider
■ Kassen: 5
■ Öffnungszeiten: Mo. - Sa., 8 - 20 Uhr
■ Info: www.kempermarkt.de

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Westfälische Bauernhoffliesen an der Rückwand der Theken signalisieren die Verbundenheit mit der Region.
Bild öffnen Stilvoll und authentisch soll der Kempermarkt wirken, wie u. a. das Logo und die Sortimentsbezeichnungen zeigen.
Bild öffnen Die O&G-Abteilung ist ähnlich wie ein Wochenmarkt gestaltet. Sie soll täglich anders aussehen und die Kunden überraschen.
Bild öffnen Setzen auf gesundes Wachstum: Der neue Markt in Sassenberg ist nach Ahlen und Sendenhorst der dritte von Matthias Kemper (l.) und Markus Scholz.
Bild öffnen Die Birkenstämme in der O&G-Abteilung haben Matthias Kemper und Markus Scholz selbst geschlagen. Die Woll-Stulpen haben Mitarbeiter gestickt – eine Anspielung auf die benachbarte Wollfabrik.
Bild öffnen Unter ihrer Eigenmarke Kempermarkt verkaufen die Inhaber von Landwirten erzeugte Produkte aus der Region, darunter ein ganzes Sortiment in Einmachgläsern.
Bild öffnen Die Kunden sollen sich so wohlfühlen wie zu Hause. Dafür wählten Kemper und Scholz eine helle Optik und dekorative Elemente, z. B. Hängelampen über den Kassentischen.
Bild öffnen Die Etiketten sind besonders groß. Orientierung geben farbliche Kennzeichnungen, z. B. bei Bio-, glutenfreien oder laktosefreien Produkten und den verschiedenen Weingeschmacksrichtungen.
Bild öffnen An der Fleischtheke stellt sich Metzgermeister Stefan Hahnfeld mit seinem Team der Herausforderung, den Kunden in einer discountaffinen Gegend regionales Fleisch aus artgerechter Tierhaltung schmackhaft zu machen.
Bild öffnen Die Schiefertafeln hinter den Theken werden per Hand beschriftet. Im gesamten Markt wird auf Digital Signage bewusst verzichtet.
Bild öffnen Die Holzbänke neben der Weinabteilung sollen für Veranstaltungen sowie regionale Schlemmerabende genutzt werden. Dafür wird auch eine Eventküche eingerichtet. Im Alltag dienen die Bänke als Aktionsfläche.
Bild öffnen Die Lampen sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch energieeffizient. Es werden LED-Leuchten und Hängelampen für die Akzentbeleuchtung sowie Leuchtstoffröhren für die Grundbeleuchtung eingesetzt.
Bild öffnen Der untervermietete Vorkassenbäcker hat das Kempermarkt-Design übernommen und auch das Bistro stilvoll gestaltet.
Bild öffnen Vor dem Markt gibt es außerdem eine Sonnenterrasse und einen Spielplatz. (Quellen: Strojny)

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