Palmöl WWF bewertete Verarbeitung in Deutschland

Der WWF hat für die Erstellung von so genannten „Palmöl-Scorecards" auch 64 deutsche Unternehmen befragt und dabei die Einkaufspolitik von Produzenten, Händlern und Abnehmern untersucht und bewertet. Darunter sind Firmen wie Henkel, Rewe oder Marken wie Milupa. Immerhin 23 Firmen erhielten mehr als die Hälfte der maximalen Punkte.

Mittwoch, 23. November 2011 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis

Spitzenreiter unter den deutschen Unternehmen sind Henkel und Werner&Mertz mit der Höchstpunktzahl. Keine Rückmeldung gab es von Aldi Nord und Lidl, die dadurch auf den letzten Plätzen landeten. Im Mittelfeld finden sich Firmen wie Dr. Oetker und Vortella.

Positiv bewertet wurden Unternehmen, die Mitglied am Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) sind. Der RSPO wurde ins Leben gerufen, um eine umwelt- und sozialverträgliche Produktion des Pflanzenöls voranzutreiben. Weiterhin konnten die Unternehmen mit einer klaren Selbstverpflichtung zur kompletten Umstellung auf nachhaltig produziertes Palmöl bis zum Jahre 2015 punkten. Wichtig war dem WWF die Markttransparenz. Für konkrete Mengenangaben zur jährlichen Nutzung von Palmöl und dessen Herkunft konnten die Firmen weitere Pluspunkte sammeln.

Palmöl steckt in Margarine, Pizza und Schokolade genauso wie in Reinigungs- und Waschmitteln, Cremes und Lippenstiften. Die Produktion des Tropenöls hat dramatische Auswirkungen auf die Natur. Nach wie vor werden Regenwälder vor allem in Indonesien und Malaysia für Plantagen geopfert. Eine Marktanalyse des WWF belegt, dass viele Unternehmen, die mit dem Rohstoff handeln und ihn verarbeiten, das Problem durchaus erkannt haben und zunehmend auf nachhaltig angebautes Öl setzen. Der Weg zu einer wirklich nachhaltigen Produktion ist aber nach wie vor weit.

„Nachhaltiges Palmöl ist zumindest in Deutschland kein Ladenhüter mehr", erklärt Martina Fleckenstein, Leiterin des Fachbereichs EU-Politik, Landwirtschaft und Biomasse beim WWF Deutschland, die Umfrageergebnisse. Trotzdem gebe es noch einiges zu optimieren. „Die Befragung ist eine Momentaufnahme und kein Blankoscheck für die Zukunft."

Die „Palmöl-Scorecards" wurden mit Hilfe eines zweistufigen Verfahrens erstellt. In der ersten Phase wurde das Verhalten der Unternehmen anhand öffentlich zugänglicher Daten, wie Nachhaltigkeitsberichten, analysiert. Auf dieser Basis wurde eine erste Bewertung an die befragten Unternehmen geschickt. In einem zweiten Schritt konnten die Firmen darlegen, welche Schritte sie in Bezug auf nachhaltiges Palmöl eingeleitet haben. Die finale Bewertung setzt sich aus beiden Datenquellen zusammen.

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