Schweiz Preissenkungen wegen Franken-Kurs

Der Schweizer Discounter Denner reduziert wegen der Stärke des Franken die Preise für rund 50 Produkte. Eidgenössische Verbraucherschützer fordern unterdessen eine generelle Preissenkung bei Importgütern.

Freitag, 12. August 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Wegen der Stärke der Schweizer Währung sollen beim zur Migros-Gruppe gehörenden Schweizer Discounter Denner für Markenprodukte um 20 Prozent reduzierte Preisen gelten, schreibt die „Basler Zeitung". Die Diskussion, ob Importeure Preisvorteile, die sie durch den schwachen Eurokurs erzielen, auch an die Kunden weitergeben sollen, wird in der Schweiz derzeit intensiv diskutiert.

Denn der hohe Franken-Kurs hat zwei Seiten. „Die Kaufkraft ist gewaltig gestiegen", weiß Daniel Kalt, Chefökonom bei der Schweizer Großbank UBS. Allein in den vergangenen zwei Jahren seien Schweizer Produkte im Euro-Raum um 31 Prozent günstiger geworden. Umgekehrt sei die Schweiz jetzt für Kunden aus den Euro-Ländern um ein Drittel teuer.

Verbraucherschützer sehen die Politik am Zug. Denn obwohl Importeure und Lieferanten vom günstigen Euro- und Dollar-Kurs profitierten, verkauften sie Importwaren in der Schweiz nicht günstiger, kritisiert die Stiftung Konsumentenschutz Schweiz. Sie fordert eine Preisreduktion von 20 Prozent auf alle Importwaren und eine Verschärfung des Kartellgesetzes.

Von dem hohen Kurs des Franken profitiert gegenwärtig der deutsche Einzelhandel in Grenznähe, der über eine Zunahme des Einkaufstourismus berichtet, während der Handel auf Schweizer Seite zum Teil erhebliche Umsatzeinbußen beklagt.