HDE EU soll Lastschriftabschaffung revidieren

Der Anteil des EC-Lastschriftverfahrens am Einzelhandelsumsatz (ohne Kfz, Mineralöl, Apotheken, Versandhandel) stieg im vergangenen Jahr leicht auf 12,3 Prozent. Die Verbraucher bezahlen ihre Einkäufe also nach wie vor mit EC-Karte und Unterschrift (EC-Lastschrift). Das zeigen die aktuellen Daten zu Zahlungsarten im Handel, die der Handelsverband HDE gemeinsam mit dem EHI Retail Institute erhoben hat.

Dienstag, 10. Mai 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Anlass für den HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth, die EU aufzufordern, ihre Entscheidung gegen nationale Zahlungsverfahren zu revidieren: „Das von Brüssel gesetzte Enddatum für nationale Zahlungsarten bedeutet das Aus für das deutsche Lastschriftverfahren. Das wäre ein Schlag für den Wettbewerb der Zahlungssysteme, von dem die Verbraucher hier zu Lande profitieren." Die grundlegenden Anforderungen an Lastschriften sollten auf ein Mindestmaß beschränkt werden, um das Verfahren nicht aus dem Markt zu drängen, so Genth weiter.

Etwa 80 Prozent der deutschen Handelsunternehmen würden das Lastschriftverfahren nutzen. „Für den Einzelhandel ist das bankenunabhängige Lastschriftverfahren eine kostenlose Alternative zum Bezahlen mit Girocard und Pin. Dieses lassen sich die Banken teuer bezahlen. 0,3 Prozent des mit der Girocard getätigten Umsatzes, mindestens aber 8 Cent, kostet das Pin-Verfahren den Händler", rechnete Genth vor.

Der Anteil des Bezahlens mit Girocard und Pin stieg der aktuellen Erhebung zufolge auf knapp 20 Prozent des Einzelhandelsumsatzes. 58 Prozent der Umsätze werden bar gezahlt.