Lebensmitteleinkauf Wo Nachhaltigkeit ein Kaufkriterium ist

Viele Verbraucher wollen mehr auf Nachhaltigkeit achten. Ob ihre Kaufentscheidung am Ende aber eine nachhaltige ist, variiert stark. Bei welchen Warengruppen das Thema eine große Rolle spielt und bei welchen nicht, zeigt eine neue Studie.

Mittwoch, 06. Mai 2020 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Messe Berlin

Generell achten mehr als die Hälfte der Konsumenten (56 Prozent) beim Lebensmitteleinkauf auf Nachhaltigkeit. Der Trendreport „Nachhaltigkeit im Bereich Food“ des Marktforschungsinstituts YouGov zeigt, dass die für das Thema affinen Befragten vor allem in den Frischebereichen, in denen das Thema ohnehin eine Relevanz hat, auf Nachhaltigkeit achten. Laut der Studie fällt es drei Viertel bei frischen Obst und Gemüse zu 76 Prozent sehr oder eher leicht, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Zu 71 Prozent leicht fällt es ihnen für den Bereich Milch- und Molkereiprodukte, zu 65 Prozent für Fleisch- und Wurstwaren. Bei der Warengruppe Snacks (Süßwaren oder Knabbereien) hingegen sind es mehr als ein Drittel (35 Prozent), denen es eher oder sehr schwer fällt, 21 Prozent geben an, in dem Bereich gar nicht auf Nachhaltigkeit zu achten. Ähnlich ist es bei Fertiggerichten. Dort spielt Komfort eine größere Rolle als Nachhaltigkeit.

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass Nachhaltigkeit über alle Produktsparten hinweg beim Lebensmitteleinkauf für sie persönlich wichtiger werden wird, aber auch dort vor allem bei Obst und Gemüse, Fleisch sowie Molkereiprodukten. Dazu passt, dass artgerechte Tierhaltung das wichtigste Kriterium in Bezug auf umwelt- und ressourcenschonende Aspekte ist. Natürliche Inhaltsstoffe stellen das zweitwichtigste Kriterium dar. Dieser Punkt ist für weniger nachhaltige Verbraucher tendenziell noch wichtiger als für nachhaltige. Regionale Produktion landet auf Platz drei der wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte.

Überforderung ist bei Nachhaltigkeit immer noch ein großes Thema. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) jener Befragten, die weniger nachhaltig konsumieren, gab dies an. Sogar von den nachhaltigen Verbrauchern unterstützt ein gutes Drittes diese Aussage. Drei Viertel der nachhaltigen Verbraucher gibt an, bereit zu sein, für entsprechende Produkte mehr zu bezahlen, aber nur 35 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher.

Für den Trendreport wurden im Februar und März 2020 2.786 für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren repräsentative Personen mittels standardisierter Online-Interviews befragt.