Aldi Süd Stress mit Fleischern

Nach den Bäckern sorgen jetzt die Fleischer für Stress bei Aldi Süd. Der Deutsche Fleischer-Verband hat den Discounter in einer Abmahnung aufgerufen, seine Werbung und Präsentation für Wurstpackungen der Marke „Meine Metzgerei" zu ändern.

Montag, 24. Oktober 2011 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Nach Meinung des Verbandes verkaufe Aldi Süd Fleisch und Wurst von Tönnies, einem der größten deutschen Fleischverarbeiter, mit irreführenden, metzgertypischen Begriffen wie „aus eigener Schlachtung", berichtete die WirtschaftsWoche in ihrer aktuellen Ausgabe. Man erwarte bei einer solchen Aussage, die der Verband in einem Info-Blatt gefunden habe, handwerklich hergestellte Produkte und keine Industrieprodukte, erläuterte der Verbandssprecher. Der Verband werfe Aldi Süd eine „bewusste Täuschung" der Verbraucher vor.

Der WirtschaftsWoche teilte Aldi Süd mit, dass der Discounter die Unterzeichnung der Unterlassungserklärung abgelehnt habe. Der Fleischer-Verband bespricht mit seinen Anwälten das weitere Vorgehen. Eine Klage schließt ein Sprecher des Verbandes nicht aus.

Aldi Süd befindet sich schon in einem Rechtsstreit mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, der vor mehr als einem Jahr Klage wegen irreführender Werbung beim Landgericht Duisburg einreichte. Dabei geht es um frische Backwaren aus Back-Automaten, die der Discounter beworben hatte. Der Zentralverband sprach vom Aufwärmen fertiger Backwaren oder höchstens von leichter Bräunung. Aldi Süd erklärte hingegen damals, es finde ein Backvorgang statt. Eine Entscheidung gibt es noch nicht.