Schlecker Berggruen als neuer Hoffungsträger

Der Karstadt-Retter Nicolas Berggruen hat Medienberichten zufolge Interesse am Kauf der insolventen Drogerie-Kette Schlecker angemeldet und soll für die Übernahme 100 bis 150 Mio. Euro geboten haben.

Freitag, 25. Mai 2012 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Berggruen ist nach Berichten der „Stuttgarter Nachrichten" erst vor zwei Wochen in den Investorenprozess eingestiegen. Ein Geschäftskonzept liege dem Hauptgläubiger bereits vor. Weder die Insolvenzverwaltung noch die Berggruen-Holding wollten den Bericht bisher kommentieren. Heute dürfte sich bei der Sitzung des Gläubigerausschusses entscheiden, ob der Vorschlag des Investors akzeptiert werde. Jedoch liege noch kein bindendes Angebot von Berggruen vor. Die Gläubiger könnten jedoch auch die Zerschlagung der Drogerie-Kette beschließen. Täglich macht Schlecker Verluste, nur ein risikofreudiger Investor könnte noch helfen. Auch vier Monaten nach dem Insolvenzantrag konnte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bislang keinen Geldgeber präsentieren.

Die Sitzung des Gläubigerausschusses wird heute hinter verschlossenen Türen stattfinden. In dem Ausschuss sitzen die größten Gläubiger Schleckers. Dazu gehören die Kreditversicherung Euler Hermes, die Lieferantengruppe Markant Finanz AG und die Agentur für Arbeit in Ulm. Im Ausschuss sind außerdem je ein Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitnehmerschaft. Fällt heute im Ausschuss eine Entscheidung, wird sie am 5. Juni bei der vom Amtsgericht Ulm festgelegten Gläubigerversammlung endgültig beschlossen.