Was kommt danach? Experte rechnet mit Trend zum Regionalen

Von der Corona-Pandemie werden nach Einschätzung eines Wissenschaftlers vor allem die kleinen lokalen Betriebe profitieren.

Samstag, 28. März 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Carsten Hoppen

„Mittelfristig ist davon auszugehen, dass diese globale Krise ein stärkeres Rückbesinnen auf regionale Angebote bewirken wird“, sagte Betriebswirtschaftler Alexander Hübner von der Technischen Universität München der Passauer Neuen Presse (Samstag). „Davon werden vor allem die kleinen lokalen Betriebe profitieren.“

In der Corona-Krise seien kleine Unternehmen besonders wichtig. „Zur Risikominimierung von flächendeckenden Produktions- und Versorgungsengpässen, etwa weil sich komplette Betriebe in Quarantäne befinden, ist es wichtig, die Versorgung auf viele Schultern zu verteilen.“ Gäbe es nur einen großen Produzenten und dieser fiele aus, „wäre dies dramatisch für die Versorgung“, sagte der Experte, der am Campus Straubing über die Gestaltung nachhaltiger Lieferketten forscht. „Fällt ein Handwerksbetrieb wegen Corona kurzfristig aus, so muss der Staat überbrückend helfen, damit die Produktion später wieder aufgenommen werden kann.“

Nach Hübners Worten müssen sich Verbraucher um die Grundversorgung durch den Einzelhandel keine Sorgen machen, Hamsterkäufe seien unnötig. „Erstens gehören die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel zu den systemrelevanten Bereichen, die selbst bei weiteren Einschränkungen aufrechterhalten bleiben.“ Zudem hätten Händler auch in der Vergangenheit schon gezeigt, „wie sie komplette Lagerausfälle – etwa bei Streik – auffangen können“.

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