Lebensmittelverschwendung Umfrage sieht Rückgang

Laut einer Forsa-Umfrage wurden 91 Prozent der Verbraucher in letzter Zeit auf die Problematik der Lebensmittelverschwendung aufmerksam. 20 Prozent wirft weniger weg als vorher. Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, lobt derweil das Engagement des Handels.

Donnerstag, 12. September 2019 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Das Thema Lebensmittelverschwendung ist in den Medien derzeit omnipräsent. Die gesteigerte Berichterstattung scheint sich auf das Verhalten der Bürger auszuwirken. Zahlen einer Forsa-Studie im Auftrag der RaboDirect Deutschland lassen darauf schließen. So werfen 18 Prozent derjenigen, die in den Medien etwas über Lebensmittelverschwendung erfahren haben, nun deutlich weniger weg. Dabei setzt die Mehrheit der Deutschen (70 Prozent), die ihr Wegwerfverhalten aufgrund neuer Kenntnisse durch die Medien verändert haben, auf das Einfrieren überschüssiger Portionen.

Der Anteil der Lebensmittelabfälle im Handel ist in Deutschland wesentlich geringer als in anderen Sektoren (ca. 500.000 Tonnen, vier Prozent an der Gesamtmenge der Lebensmittelabfälle). Nach einer Aussage von Bundesministerin Julia Klöckner, „ist es bei uns seit vielen Jahren üblich, dass Supermärkte unverkaufte und noch genießbare Lebensmittel auf freiwilliger Basis an die Tafeln abgeben.“

Das Ministerium untermauerte dies mit eindrücklichen Zahlen: Die Tafeln retten in Deutschland pro Jahr über 260.000 Tonnen Lebensmittel aus etwa 30.000 Lebensmittelmärkten. In Frankreich liege die Zahl der geretteten Lebensmittel bei 46.200 Tonnen.

Darüber hinaus würden viele Supermärkte und kleinere Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland bereits mit neuen sozialen Bewegungen wie Foodsharing zusammenarbeiten, so Klöckner. Es gäbe zudem Supermärkte, in denen gerettete Lebensmittel aus anderen Geschäften verkauft werden und Händler, die nicht mehr für den Verkauf geeignete, aber genießbare Produkte zur kostenlosen Mitnahme anbieten.