YouGov Wachsender Zuspruch für erweiterte Öffungszeiten

Fast jeder dritte Verbraucher in Deutschland kauft mindestens einmal im Monat zwischen 20 und 22 Uhr oder noch später ein. Der Shopping-Rhythmus und die Erwartungen der Kunden haben sich deutlich gewandelt. Der Widerstand gegen die Sonntagsöffnung nimmt ab, wie die aktuelle Studie „Mehr Zeit zum Einkaufen“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov zeigt.

Montag, 14. August 2017 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Belz

Erweiterte Öffnungszeiten werden insbesondere für berufstätige Kunden immer wichtiger. Fast 40 Prozent der von YouGov Befragten haben keinen festgelegten Einkaufstag mehr. Der Online-Handel beeinflusst zusätzlich das Konsumverhalten.

Nur noch 41 Prozent sind gegen eine Sonntagsöffnung. Fast die Hälfte der Befürworter vom Sonntags-Shopping kauft bereits Lebensmittel online ein. Zudem handelt es sich hier meist um Männer (54 Prozent), die sich eher als Nachtmenschen (44 Prozent) bezeichnen, beim Sport entspannen (21 Prozent) und das Geschäft wechseln, wenn es woanders schneller und einfacher geht (68 Prozent).

Im Vergleich dazu sind die Kritiker der Sonntagsöffnung mehrheitlich Frauen (53 Prozent), die sich eher gesund ernähren (68 Prozent), denen ihr Glaube wichtig ist (48 Prozent) und die am liebsten beim heimischen Händler (69 Prozent) einkaufen. Die Quote der Befürworter liegt in der für den Einzelhandel attraktiven Einkommensklasse „mehr als 2.500 Euro Nettoeinkommen“ mit 48 Prozent deutlich höher als bei geringerem Einkommen (36 Prozent).

Sollte eine regelmäßige Sonntagsöffnung also in Zukunft möglich sein, gilt es für den Handel auszuloten, wie es um die eigene Kundschaft bestellt ist. „Die Gruppe der Befürworter ist eine attraktive Kundengruppe“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov. „Es lohnt sich für den Handel umso mehr, das Thema der Sonntagsöffnung auch auf der politischen Ebene zu adressieren – gerade jetzt, wo die Zahl der Ablehner sinkt“.