Beauty-Branche Kosmetik-Marken Vorreiter bei Digitalisierung

Die Beauty-Branche versteht es, digitale Technologien zu nutzen und kann der gesamten Konsumgüterindustrie als Beispiel dienen, so das Fazit einer McKinsey-Studie.

Dienstag, 05. Juni 2018 - Drogerieartikel
LP
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Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von fünf Prozent ist das Geschäft mit dekorativer Kosmetik 2012 bis 2016 doppelt so schnell gewachsen wie die gesamte Branche der schnelldrehenden Konsumgüter. Die Unternehmensberatung McKinsey führt die Entwicklung auf das Thema Digitalisierung zurück, das sich Beauty-Unternehmen sowohl in Bezug auf Technologien als auch Marketing schnell zuNutze gemacht hätten. Insbesondere neue kleinere Hersteller, die oft als reine Online-Unternehmen gestartet seien, hätten vorgemacht, wie Konsumenten über Social-Media- Marketing oder Influencer emotional an die Marken gebunden und wie über Kosmetikvideos Käufer geschult werden könnten. Dieser neue Marketingansatz erlaube es den Unternehmen, agil auf Kundentrends zu reagieren, hohe Preise anzusetzenund entsprechende Margen zu erwirtschaften, heißt es in der Studie. Aber auch vielen etablierten Beauty- Unternehmen sei es bereits gelungen, die neue Marktdynamik für sich zu nutzen. Dabei vertrauen die Spieler auf drei Strategien: Zukäufe von kleinen digitalen Kosmetik-Startups, Adaption von neuen Marketing- Methoden wie Influencer-Marketing sowie Aufbau von Inkubatoren im Unternehmen.

Warum Kosmetik-Kunden wechseln
Hochpreisige Kosmetik wird immer häufiger online gekauft. 14 bis 15 Prozent Marktanteil entfallen nach Schätzungen des VKE-Kosmetikverbandes auf den E-Commerce. Aus welchen Gründen Konsumenten ihre Einkaufsstätte wählen und was sie zum Switch veranlasst, zeigt eine aktuelle Studie von Wavemaker im Auftrag des VKE. Demnach punkten Parfümerien mit edler Atmosphäre und großer Auswahl. Drogeriemärkte überzeugen beim Einkauf für den täglichen Bedarf, Online-Shops durch die Möglichkeit des bequemen, flexiblen Einkaufs, so das Fazit. Offline werden Gesichtspflege und Dekorative Kosmetik eher im Drogeriemarkt und Düfte in der Parfümerie geshoppt. Der größte Treiber, um stationär zu kaufen, ist die Möglichkeit Produkte zu testen und zu stöbern. Auch die direkte Verfügbarkeit und die nicht anfallenden Versandkosten spielen eine Rolle. Online werden eher Düfte gekauft, an denen man jedoch meistens vorher im Geschäft geschnuppert hat. Gründe für den Wechsel des Kauforts bzw. Einkaufskanals von Düften, Gesichtspflege und Dekorativer Kosmetiksind mangelnde Warenverfügbarkeit, zu geringe Auswahl, der Preis oder aber schlechter Service, unfreundliches Personal und verspätete Lieferungen.