Weiterbildung Azubis im Ausland

Zwei Auszubildende von Rewe-Kaufmann Dietmar Tönnies aus Odenthal sammelten während eines vierwöchigen Praktikums in Märkten der englischen Handelskette Morrisons Auslandserfahrung.

Mittwoch, 29. Juni 2011 - Management
Steinheuer, Keppler, Voß
Artikelbild Azubis im Ausland
Ausbildung: Auslandserfahrung bei einem Praktikum bei der englischen Handelskette Morrisons

Was Maria Voß und Sven Keppler in Liverpool erlebt haben, was ihnen das Ganze gebracht hat, und welche Tipps sie für andere Azubis haben, die ebenfalls planen, ein Auslandspraktikum zu machen, lesen Sie hier. Die beiden jungen Leute haben exklusiv für die LP eine Art Tagebuch verfasst. Auszüge davon sowie viele allgemeine Infos und Fotos aus den Morrisons-Märkten in LP 13/2011, S. 70/71.

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Die Fotos stammen von Maria Voß und Sven Keppler.

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Mehr Informationen zum britischen Handelsunternehmen Morrisons unter www.morrisons.co.uk oder auf Facebook

Mehr Informationen rund ums Thema Auslandspraktika unter
http://ec.europa.eu/education/languages/funding/index_de.htm
http://www.na-bibb.de/suche.php?suchwort=leonardo

Dietmar Tönnies, Rewe Tönnies oHG, Altenberger-Dom-Str. 42, 51519 Odenthal, Telefon 02202/7557

Tagebuch-Notizen von Sven Keppler

Samstag 5.2.
(...) Tag der Anreise: Es war ein furchtbarer Tag, erst der Abschied von der Familie, dann verspäteter Check In, weitere Verspätung beim Start am Flughafen KölnBonn. (...) Dann vom Flughafen in Liverpool in den Bus. Nachdem wir den Bus verlassen hatten, mussten wir das Hostel suchen. Furchtbar, denn es hat geregnet wie aus Eimern. Im Hostel dann der erste Schock: Angeblich haben wir nur 19 Nächte gebucht, obwohl wir 29 Nächte bleiben wollen. Über das Zimmer will ich erst gar nicht reden! Aber es gab auch Glücksgefühle an diesem Tag, denn der FC dreht ein 2:0 gegen die Bayern in ein 3:2!

Sonntag 6.2.
Es war eine schlimme Nacht, es war total laut auf dem Flur, und ich konnte kaum schlafen, meine Gedanken am nächsten Morgen waren „ich will nach Hause". Dann etwas die Stadt angeschaut, naja eher nur etwas die Umgebung, aber sieht echt cool hier aus. Abends dann auf dem Zimmer, endlich einen Fernseher, der funktioniert, aber keinen richtigen Kleiderschrank, das heißt: Vier Wochen aus dem Koffer leben.

Montag 7.2.
Das erste Mal zur Arbeit fahren, nervös und gespannt! Der erste Eindruck auf der Arbeit: „Ist das alles riesig hier". Morrisons in England ist wie ein Real oder Kaufland bei uns in Deutschland. Eine erste Einführung, was man bei der Arbeit zu tragen hat und wie, dann eine Führung durch den Laden und all die Sachen, die man so am ersten Tag macht. Dann beginnt die Arbeit: Nervosität macht sich breit. Ich verstehe nichts oder kaum was, aber es wird besser!

Dienstag 8.2
Der erste richtige Arbeitstag: angespannt! Aber alle, die mit mir arbeiten, sind nett und haben Geduld mit mir, wenn ich etwas auf Anhieb nicht verstehe. Aber so langsam wird es besser mit der Sprache, teilweise denke ich schon auf Englisch.

Mittwoch 9.2
Heute freue ich mich, hier sein zu dürfen, aber Deutschland schwirrt immer im Kopf rum. Auf der Arbeit darf ich erste Sachen erledigen, ohne jemanden bei mir zu haben. Es macht mich stolz, am zweiten Tag schon so viel Vertrauen gewonnen zu haben. Mal gucken wie es weiter geht.

Donnerstag 10.2
Heute wieder bei den Magazinen und den Elektrosachen gearbeitet, hat wieder viel Spaß gemacht. Mit meinen Kollegen habe ich mich heute über Gott und die Welt unterhalten, und es läuft immer besser hier.

Freitag 11.2.
(..) Heute habe ich Masterbags von CDs und DVDs gemacht und alles Mögliche ins Regal geräumt. Die erste Arbeitswoche war doch ganz gelungen, alle sind nett, und ich komme hier gut zu recht.


Samstag 12.2.
Heute zum Stadion gefahren und zwei Tickets für ein Liverpool-Spiel gekauft, somit wird ein Traum von mir am 24.2 in Erfüllung gehen: Ich besuche Anfield. War ich glücklich, als ich die Karten in der Hand hielt. Abends kam dann der Besuch aus Deutschland, zwei Freunde sind für vier Tage hier in Liverpool, um uns zu besuchen.

Sonntag 13.2.
Heute waren wir in Manchester, es ist eine schöne Stadt, aber wir haben nicht viel gesehen, da es den ganzen Tag nur geregnet hat. Der Tag war aber trotzdem schön und der FC hat in Deutschland Mainz 4:2 besiegt.

Montag 14.2.
Heute ging es in eine neue Abteilung: Blumen, Obst und Gemüse. Ich habe hauptsächlich für Blumen gearbeitet, da heute Valentinstag war und jeder Blumen (Rosen) kaufen wollte. Wir haben drei Paletten Blumen an einem Tag verkauft.

Dienstag 15.2.
Heute habe ich Bananen aufgehängt, Nüsse nachgefüllt und vorgezogen. Später durfte ich dann Preise ändern, für Artikel, die mittags billiger verkauft werden. Abends dann mal wieder übers Internet mit Deutschland geschrieben.

Mittwoch 16.2.
Alles Mögliche bei Obst gemacht: Bananen, Trauben, Ware nachgeräumt, Preise geändert und dann kam eine Kollegin zu mir und meinte, sie hätte noch nie mit einem Deutschen gesprochen. Sie hat mich ausgequetscht, was ich denn in England mache, und ob ich für immer hier bleibe.

Donnerstag 17.2.
Heute wieder bei Obst & Gemüse gearbeitet und wie jeden Tag Bananen nachgefüllt und aufgehängt. Ware zum Nachfüllen aus dem Lager geholt und im Verkaufsraum nach- bzw. eingeräumt Es läuft hier alles ganz gut, bin hier gleichgestellt mit allen Angestellten und werde auch so behandelt. Es macht mich froh, dass ich keine Sonderbehandlung erfahre und alles direkt mitmachen darf.

Freitag 18.2.
Mittlerweile bin ich gut in die Abteilung eingearbeitet. Habe heute wieder das gleiche wie gestern gemacht, macht aber spaß mit den Kollegen hier. Der Spruch des Tages, des Abteilungsleiters, war „Save the Sven!" Er wollte mich noch eine Woche haben doch die Chefin hat nein gesagt. Die Woche in der Obst- und Gemüseabteilung war super und lustig. Ich habe neue Freunde gefunden. So langsam wird mein Freundeskreis international.


Samstag 19.2.
Heute sind wir morgens ein bisschen in der Stadt rumgelaufen, und dann habe ich Postkarten gekauft. Später habe ich dann FC geguckt, doch das Spiel war nicht so gut. Abends haben wir die City unsicher gemacht, uns das Nachtleben von England angeguckt, und ich kann nur sagen: einfach nur geil!

Sonntag 20.2.
Heute waren wir an den Albert Docks und haben uns das Beatlesmuseum angeschaut. Die Beatles-Story war interessant, den Rest des Tages habe ich dann nur relaxt und dazu genutzt, übers Internet mit Deutschland zu schreiben.

Montag 21.2.
Diese Woche arbeite ich in der Brotabteilung. Die Engländer futtern nur Toastbrot. Wie bei Obst werden davon täglich Massen verkauft, echt beeindruckend. Nachmittags wurde es dann etwas langweilig auf der Arbeit, weil nur noch vorgezogen werden musste. Die Abteilung gefällt mir nicht wirklich.

Dienstag 21.2.
Wieder bei Brot, bis 13 Uhr ist immer viel zu tun, neue Ware ins Regal räumen, das Lager leer räumen, weil jeden Tag immer die komplette Ware in der Abteilung ins Regal geräumt werden soll, besser noch verkauft werden soll. Der Nachmittag war wieder etwas langweilig.

Mittwoch 23.2.
Heute wieder das gleiche wie gestern gemacht, erst neue Ware ins Regal geräumt und dann den Rest des Tages Ware nachgefüllt und vorgezogen.

Donnerstag 24.2.
Heute war der Tag, an dem ich ins Stadion gegangen bin. Im Job musste ich heute ein Regal umräumen. Ich habe einen Plan bekommen und musste alles danach sortieren. Das nahm den ganzen Tag in Anspruch. Irgendwann war ich auch total verwirrt, und ich wusste nicht mehr wirklich, was ich mache. Dann war endlich Feierabend, und es ging auf zur Anfield Road: Liverpool gegen Prag. Das war ein Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde. Teilweise einfach nur Gänsehaut pur, einfach nur der Hammer.

Freitag 25.2.
Heute war es sehr stressig. Erst die neue Ware ins Regal, dann Ware nachgeräumt. Dann ging es in die Mittagspause, und als ich nach dieser wiederkam, war totales Chaos in der Abteilung, keiner hatte was gemacht, und ich musste dann alles wieder richten: das hieß vorziehen, Ware nachräumen, und es sind heute Massen an Ware verkauft worden. Aber der Tag hatte auch was Positives: Ich darf auf meinen eigenen Wunsch hin nächste Woche noch mal in der Obst- und Gemüseabteilung arbeiten. Das freut mich echt.


Samstag 26.2.
Heute haben wir nicht wirklich etwas gemacht, nur Essen fürs Wochenende gekauft. (...)

Sonntag 27.2.
Ein Arbeitskollege hat mir die Stadt ein bisschen gezeigt. Wir waren in zwei Kirchen, in zwei Pubs und an den Docks, uns ein altes Kriegsschiff angucken, war echt interessant, was er mir so gezeigt hat und was er mir über die Stadt erzählt hat. Später noch shoppen gewesen und den Rest des Tages dann relaxt.

Montag 28.2.
Ich durfte auf eigenen Wunsch zurück in die Obst- und Gemüseabteilung. Werde dort auch die ganze Woche arbeiten. Aber heute wechselte ich zwischendurch zum „Sprit", weil dort in der Abteilung alle krank waren, und die neue Ware ins Regal musste. Das machte ich dann auch bis zum Feierabend.

Dienstag 1.3.
Heute war ich wieder den ganzen Tag bei Obst und Gemüse. Heute hab ich Bananen gemacht, die komplette Ware aus dem Lager nach vorne gebracht und eingeräumt, dann die Ware aus dem Kühlhaus geholt und eingeräumt, ich bin immer wieder erstaunt wie viel Ware weg geht und das jeden Tag die komplette Ware aus dem Lager in die Abteilung kommt und eingeräumt wird. Bald geht es nach Hause, ich freue mich auf meine Familie.

Mittwoch 2.3.
Es war stressig auf der Arbeit: Da ein Kollege Vater geworden ist, mussten wir zu zweit die Arbeit von drei machen. Aber es hat alles gut geklappt, und wieder mal haben wir die komplette Ware aus dem Lager in den Laden gebracht.

Donnerstag 3.3.
Heute mussten wir sogar zu zweit bis 12 Uhr Obst und Gemüse sowie die Blumen machen, war echt ein strammes Programm. Nachgefüllt, kontrolliert, aufgeräumt, Bananen gemacht und aufgehängt.

Freitag 4.3.
Letzter Tag. Heute wieder ganz normal in der Obst- und Gemüseabteilung gearbeitet. Und dann kam die Zeit, Abschied zu nehmen, alle Kollegen haben gesagt, dass es schön gewesen sei, mich kennengelernt zu haben. Sie bedankten sich bei mir für meine gute Arbeit in den vier Wochen. Ich verabschiedete mich mit gemischten Gefühlen: Es war einerseits eine schöne Zeit hier in Liverpool, aber natürlich freue ich mich auch auf Deutschland.

Witzigstes Erlebnis:
In den ersten paar Tagen, die ich in Liverpool war, hab ich immer vergessen, dass die Fahrerseite in den Autos im Gegensatz zu Deutschland auf der anderen Seite ist. Dann kam mir ein Auto entgegen, in dem ein Hund auf der Beifahrerseite saß und den Kopf aus dem Fenster streckte, und ich fragte mich nur, warum zur Hölle fährt da ein Hund das Auto?

Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen haben mir die vier Wochen Liverpool und dort zu arbeiten echt gefallen. Sprachlich hat es mich natürlich weitergebracht. Von der Arbeit her war es das gleiche wie in Deutschland. Aber die Menschen waren alle ganz nett und haben einem auch gerne weitergeholfen, wenn man etwas nicht wusste. Ich würde jedem raten, der die Chance bekommt, so etwas zu machen. Ich persönlich würde es jederzeit wieder machen.


Tagebuch-Notizen von Maria Voß

Samstag, 5.2.
Wir kamen gegen 22:00 am John- Lennon-Airport in Liverpool an und haben den nächsten Bus zur Philharmonic Hall genommen. Da mir die Orientierung fehlte, sind wir falsch gelaufen, jedenfalls bis wir einen Stadtplan sahen. Leider regnete es in der Zeit immer stärker, und ich hatte keine Hand frei, um den Schirm aufzuspannen und zu halten. Schließlich erreichten wir nach einigen Minuten das Hostel. Zuerst wurde uns mitgeteilt, dass wir nur für 19 Tage eingeplant sind, das stellte sich ein paar Tage später jedoch als Missverständnis heraus. Wir bekamen unsere Zimmerkarten für den zweiten Stock und schauten uns das Zimmer an. Unser erster Eindruck: klein, eng, offener Schrank mit zwei Fächern und insgesamt vier Kleiderbügeln, eine Steckdose (zweite defekt), Bad fast größer als das Zimmer selbst, Fernseher funktioniert nicht. Einen Tag später haben wir letztendlich das Zimmer gewechselt. Zudem konnte ich die erste Nacht gar nicht schlafen, da die Engländer einen Junggesellenabschied gefeiert haben. Sie waren nachts auf dem Flur ziemlich laut und rücksichtslos. Sie hatten entsprechend getrunken. Somit hatte ich schon nach der ersten Nacht genug von den Engländern.

Sonntag, 6.2.
Nach dem Ausschlafen haben wir bei Mc Donald's Mittag gegessen. Kurz vorher und danach haben wir die Umgebung vom Hostel erkundet. Wir wollten ein Busticket für die vier Wochen kaufen. Leider wurde uns gesagt, dass wir dazu ein Passfoto benötigen. Im Hostel haben wir uns eine Internet-Flatrate für sieben Tage gekauft.

Montag, 7.2.
Ich sollte mit Sven zusammen zu seinen Morrisons-Markt in Belle Vale zu einer Einführung kommen. Wir hatten von 10 bis 12:30 eine Einführung (Regeln: Sauberkeit, Kunden, Arbeitsverhalten). Wir haben auch allgemeine Informationen über Morrisons erhalten. Danach habe ich mit Sven in der Kantine Mittag gegessen. Anschließend wurde ich von der Frau aus dem Personal Management von meinem Morrisons-Markt, der sich in Speke befindet, abgeholt. Dort habe ich den Personal Manager Stuart Kempster, der mein Ansprechpartner ist, kennengelernt. Er hat mich durch den Markt geführt und mir gezeigt, wo ich die nächsten zwei Wochen arbeiten werde. Er hat mir die fünf Notausgänge bei Feueralarm und die Mitarbeiter-Kantine gezeigt. Anschließend habe ich meine Arbeitskleidung (Bluse, Kittel, Jacke) erhalten. Stuart Kempster hat mich mit einer jungen Mitarbeiterin von der Musik- und DVD-Abteilung bekannt gemacht. Ich sollte bei ihr bleiben, bis eine andere Mitarbeiterin wieder da ist, in der Zeit habe ich mich nur mit ihr unterhalten. Dann habe ich mit der anderen Mitarbeiterin einen Rolli aus dem großem Warenlager geholt. Leider waren die Kartons aus verschiedenen Abteilungen, und man konnte nicht sehen, welcher Karton wohin gehört. Ich habe Ware für Babys und Küchenware ausgepackt und eingeräumt. Später habe ich wieder mit der anderen Mitarbeiterin in der Musik- und DVD-Abteilung gearbeitet. Sie sagte mir, was ich sagen muss, wenn ich den Kunden die Einkaufstasche mit dem Beleg gebe: „Your receipt is in your bag".

Dienstag, 8.2.
Heute habe ich den ganzen Tag bei der Musik- und DVD Abteilung gearbeitet. Das hat mir Spaß gemacht. Die Mitarbeiterin hat mir immer gut erklärt, was ich machen soll, und dann konnte ich dies selbstständig ausführen. Ich habe bei den CDs, DVDs und Games geschaut, wie viele jeweils gebraucht werden, damit das Regal voll ist und habe dies in einem Ordersatz mit einem bunten Stift vermerkt. Sie benutzen die bunten Stifte, um jeden einzelnen Tag besser von den anderen unterscheiden zu können. Damit das Regal immer voll erscheint, werden leere Hüllen hinter die Ware gelegt, je nachdem wie viele Originale fehlen. Wenn der Preis zwischen 5 und 7 Euro liegt, kann die CD, DVD bzw. das Game in der Hülle bleiben, es wird aber mit einen Sicherheitsetikett versehen. Wenn der Preis höher als 7 Euro ist, wird die CD, DVD bzw. das Game aus der Hülle genommen, mit einer Nummer versehen und jeweils in den Schubladen nach der jeweiligen Nummer eingeordnet. Das habe ich gemacht.

Mittwoch, 9.2.
Heute habe ich zuerst neu gelieferte DVDs in die vorhandenen Aufsteller einsortiert. Daraufhin habe ich die neuen Magazine eingeräumt. Vorher habe ich kontrolliert, ob die Anzahl auf den Lieferschein mit den vorhandenen Magazinen übereinstimmt. Dort, wo ich neue Magazine eingeräumt habe, habe ich jeweils die alten entnommen und zur Retour gelegt. Anschließend habe ich jeweils vermerkt, welches und wie viele Magazine zur Retour gehen. Am Ende habe ich die gesamte Anzahl der Retoure errechnet. Danach habe ich bei der Abteilung „Home & Leisure" Ware eingeräumt. Von den neuen Artikeln habe ich die EAN- Nummer aufgeschrieben, um dafür ein Preisetikett zu machen. Mir wurde gezeigt, wie ich das in Auftrag gebe, da es nicht jeder selbstständig macht und es auf einen extra dafür vorgefertigten Zettel eingetragen wird.

Donnerstag, 10.2.
Ich habe bei der „Health & Beauty" gearbeitet. Wir haben die restliche Ware vom Lager von einer Palette auf einen Wagen umgepackt, und die Ware im Laden eingeräumt. Später, als die neue Ware geliefert wurde, haben wir diese auch eingeräumt. Es wird versucht, die Ware soweit wie möglich einzuräumen, damit kaum Reste bleiben, daher wird die Ware, wenn Platz bei anderer Ware ist, oder die andere nicht da ist, dorthin geräumt. Dadurch war es manchmal etwas durcheinander. Danach habe ich vorgezogen, alles das, was zur Abteilung Health & Beauty gehört, die anderen Abteilungen werden von den jeweils eingeteilten Mitarbeitern vorgezogen.

Freitag, 11.2.
Heute habe ich mit einer Mitarbeiterin bei „Health & Beauty" gearbeitet. Wir haben die restliche Ware nachgeräumt, die am Vortag geliefert wurde. Danach wollten wir die andere Ware von den Vortagen nachräumen, jedoch waren die Regale soweit voll. Dann haben wir aus zwei Regalen, die Artikel zum halben Preis ausstellen, eins gemacht. Solche Angebote, wie ‚Artikel zum halben Preis' oder ‚Bezahle einen, nehme zwei' haben die hier überall und immer. Das leere Regal haben wir dann für die vom Vortag gelieferten Babywindeln zum ausstellen genutzt. Danach haben wir die neu gelieferte Ware eingeräumt und anschließend vorgezogen.

Die erste Hälfte der Woche habe ich die Mitarbeiter, wenn sie normal redeten, nicht verstanden. Am Ende der ersten Woche habe ich es teilweise verstanden, wenn sie sich normal unterhalten haben bzw. etwas zu mir gesagt haben. Die erste Hälfte der Woche konnte ich den Kunden nicht weiterhelfen, da ich nichts verstanden habe und sowieso nicht wusste, wo ich was finde. Die letzten beiden Tage war es mir möglich, den Kunden teilweise zu verstehen und ihm die gesuchte Ware zu zeigen. Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass sie die Ware nicht automatisch erhalten, sondern jede Abteilung für sich die Ware einzeln bestellen muss.



Diese Woche bin ich hauptsächlich bei den Blumen und beim Obst eingesetzt. Aufgrund des Valentinstages habe ich die Rosen, die geliefert wurden, bei der Valentins-Ecke in Eimer gesteckt. Dann habe ich mit einer Pumpe und einen Wasserstrahl die Blumen gegossen, die in Pappkartons neben den Regalen standen. Nachdem ich das gemacht hatte, habe ich die Salate, die im Angebot waren, in eine extra Kühltruhe geräumt, auf die Maximalhöhe geachtet und den Rest der Salate in die Regale einsortiert. Dann habe ich die ganzen Convenience-Produkte vorgezogen und anschließend Bananen an der Bananenwand aufgehängt (gewogen, etikettiert, mit Hilfe des Plastik-Etiketts aufgehängt) und Convenience-Früchte einsortiert.

Dienstag, 15.2.
Heute habe ich zunächst bei den Blumen gearbeitet. Ich habe Matten für ein Pult, wo die Blumen im Nachhinein hingestellt werden sollten, zurecht geschnitten. Das war Puzzle-Arbeit. Ich habe dann die Matten in Wasser getaucht, damit die Blumen Feuchtigkeit haben. Dann habe ich sauber gemacht. Ich habe die alten Matten in den Müll geschmissen und die neuen in Wasser getaucht und die Blumen darauf verteilt. Da die Mitarbeiterin von der Blumen-Abteilung Feierabend hatte, bin ich zu „Health and Beauty" gewechselt und habe dort neue Ware eingeräumt. Beim Einräumen von Chips habe ich abgelaufene Chips (teilweise von Oktober 2010) hinter den neuen Chips gesehen und aussortiert. Die Mitarbeiter haben es dem Admin mitgeteilt, da es dafür eine saftige Geldstrafe (von bis zu 5.000 Pfund) geben kann.

Mittwoch, 16.2.
Obst- und Gemüseabteilung: Ich sollte eine Datumskontrolle aller Produkte durchführen. Den 15.2. sollte ich aussortieren. Nachdem ich einiges aussortiert hatte, sagte mir die Chefin der Obst-Abteilung „You have done a good job!" Das hat mich gefreut. Danach habe ich neu gelieferte Nüsse in das Regal einsortiert und dann den Salat aus dem Angebot wieder in die Truhe geräumt und Convenience-Früchte in das Regal einsortiert. Anschließend habe ich angefangen, bei den Blumen vorzuziehen (...)

Donnerstag, 17.2.
Ich habe mich um die Blumen gekümmert: die Matten unter den Blumen mit der Gießkanne feucht gemacht und dann alle von oben mit der Pumpe feucht gespritzt und neue Blumen, die im Karton bleiben, aufgestellt. Danach habe ich verschiedene Salate in die Regale einsortiert und die drei Sorten, die im Angebot waren, in die Kühltruhe bis zur Maximalhöhe aufeinander gelegt. Zwischendurch habe ich Bananen aufgehängt. Anschließend habe ich die Convenience-Früchte eingeräumt, das alte Datum nach vorn gezogen. Die restliche Zeit habe ich bei den Blumen vorgezogen und bei „Obst & Gemüse", sodass alle Kisten wieder voll waren und alles insgesamt voller aussah.

Freitag, 18.2.
Als ich heute kam, sollte ich direkt die Datumskontrolle bei den Nüssen machen, da zwei Personen zur Datumskontrolle im Markt da waren. Später habe ich ganz viele Convenience-Salate auf einem Heber gepackt und zum Regal gefahren, diese ausgepackt und wieder neue geholt. Die Salate, die am 18.2.11 ablaufen, sollte ich auf die unterste Leiste vom Regal legen, Ich habe Bananen aufgehängt, Reste nachgeräumt und die Ware vorgezogen.

Dadurch, dass die Kunden mich bei „Obst & Gemüse" öfter nach Obst bzw. Gemüse fragten, habe ich einiges gelernt. Eine Kundin fragte mich nach „Leak", da ich nicht wusste, was „Leak" auf Deutsch heißt, schaute ich mit ihr danach. Dann zeigte sie es mir. Es war Porree. Durch so etwas merke ich mir die Wörter am besten. Genauso fragte mich ein Kunde nach „Peppers". Ich erfuhr, dass es sich um Paprika handelt. Den nächsten Kunden konnte ich dann stolz zeigen, wo sich „Leaks" oder „Onions", die mir in der Kantine gezeigt wurden, befinden.



Heute hat mich Stuart Kempster zur Mopro-Abteilung gebracht und mich dort einem für die Abteilung mitverantwortlichem jungen Mann vorgestellt. Leider hat der nur wenig mit mir gesprochen. Dafür, dass ich in der Abteilung das erste Mal gearbeitet habe, habe ich relativ schnell alles gefunden. Später habe ich alleine neue Kartons auf den Rolli gepackt und diese ausgepackt. Dann habe ich mit dem jungen Mann Milch aufgefüllt und anschließend vorgezogen.

Dienstag. 22.2.
Heute hat mich Stuart Kempster gefragt, ob ich lieber bei „Health & Beauty" oder bei „Obst & Gemüse" arbeiten möchte. Als Erstes durfte ich dann bei O&G die Kisten sortieren, in denen die Ware geliefert wurde. Diese müssen nach der jeweiligen Farbe der Henkel sortiert werden. (...)

Mittwoch, 23.2.
Heute habe ich neu gelieferte Blumen nachgeräumt. Anschließend habe ich die Convenience-Salate und Gemüse in die Kühlregale einsortiert. Die alten Salate aus dem Angebot habe ich von dem Kühlregal in die Kühltruhe gelegt, da die sich dort schneller verkaufen. Die Truhe steht mitten im Raum. (...)

Donnerstag, 24.2.
Krank

Freitag, 25.2.
Krank

Montag. 28.2.
Heute hat mich Stuart Kempster zur Brotabteilung gebracht und mich einem jungen Mann vorgestellt, der einen netten Eindruck machte. Wir haben Brot vom Lager geholt und einsortiert, Brot vom Sonderangebot zusammengeräumt und neue Kisten geholt. Dann haben wir die Kisten, die im Laden beim Brot ausgestellt waren, nachgeräumt, und er hat mir gezeigt, wo die leeren verschiedenen Kisten gesammelt werden. Nebenbei habe ich mit ihm neu gelieferte Milch ins Kühlhaus gefahren und die Milch mit den Wagen an die gekühlte Wand im Markt gefahren und zusammengeräumt. Die leeren Wagen haben wir, nachdem er mir gezeigt hat, wie diese eingeklappt werden, nach hinten gefahren. Anschließend habe ich alleine zwei Gänge der Kühlregale und der jeweiligen Seiten vorgezogen. Später habe ich wieder Milch aufgefüllt.

Dienstag, 1.3.
Wieder bei „Health & Beauty". Das kam für die eine Mitarbeiterin wie gerufen, da eine andere Mitarbeiterin spontan ausgefallen war. Ich habe mit ihr bzw. manchmal alleine neue Ware ausgepackt und in die Regale einsortiert. Neue Produkte haben wir in einer Kiste gesammelt. Nachdem wir alles vom Rolli ausgepackt haben, sind wir in das Warenhaus und haben neue Ware von der Palette auf den Rolli gepackt. In der Pause hat mir ein Mitarbeiter noch mal ausführlich den Zettel beschrieben, den man auszufüllen und abzugeben hat, um vom Büro Preisetiketten zu erhalten. Später hat er mir auch in Bezug auf die Datumskontrolle einen „Long-Life-Product" und einen „Short-Life-Product" Plan gezeigt und erklärt. Jeden Abend müssen die „Short-Life-Products" nach dem „Used by" (MHD) kontrolliert werden. Wenn der Mitarbeiter keine findet, die aussortiert werden müssen, hat er dies in der Liste einzutragen. Ein Admin kontrolliert das stichprobenartig nochmals und macht ebenfalls Eintragungen. Kommt es öfter vor, dass der Mitarbeiter „0" einträgt für „nichts gefunden" und der Admin „6", für „6 gefunden", bekommt der Mitarbeiter eine Abmahnung und wird, wenn es wiederholt vorkommt, gekündigt. Ab und zu werden die Daten von zwei anderen Personen kontrolliert. Wenn diese abgelaufene Produkte finden, kann es eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 5.000 Pfund geben.

Mittwoch, 2.3.
Wieder „Health & Beauty". Ich habe mit einer Mitarbeiterin die neu gelieferten Produkte vom Vortag weiter ausgepackt und in die Regale einsortiert. Nebenher habe ich den Kunden bei Fragen weitergeholfen. (...)

Donnerstag, 3.3.
Wieder bei „Brot". Wir haben das neu gelieferte Brot einsortiert. Dann habe ich Kekse, Brötchen und Kuchen ausgepackt und einsortiert. Wenn ein Artikel nicht vorhanden ist, wird das jeweilige Preisetikett umgedreht, sodass man nur den Namen „Morrisons" sieht, und damit wissen die Kunden, dass das Produkt zurzeit nicht vorhanden ist. Wir haben die Reste der Milch aufgefüllt. Später haben wir kleine Kuchenrollen aus dem Angebot auf einen größeren Aufsteller (Pyramide) umgepackt, dann habe ich auf den leeren Aufsteller Pfannkuchen gelegt. Ein Mitarbeiter sagte mir, dass am 8.3. „Happy Pancakes Day" (Fröhlicher Pfannkuchen Tag) ist.

Freitag, 4.3.
Heute, an meinem letzten Tag, durfte ich drei Stunden bei der Tankstelle, die auch zu Morrisons gehört, arbeiten. Ich bin zusammen mit einem Mädchen zur Tankstelle gegenüber gegangen. Sie hatte vorher einen ganzen Einkaufswagen mit verschiedenen Lebensmitteln fertig gemacht. Diese haben wir dann in die Regale der Tankstelle einsortiert. Der Chef der Tankstelle hat mir die Kasse erklärt bzw. was sie dort zu tun haben. Das Geld bzw. die Scheine werden durch ein Rohr zum Hauptmarkt geschossen und landen dort in einem Büro. Später war ich kurz bei den „Dry Cleaners", also in der Reinigungsabteilung. Dort haben sie mir gezeigt, wie sie arbeiten. Sie meinten, dass es sehr leicht zu lernen ist, in ca. zwei Wochen. Die Reinigungsmittel waren in Deutsch und Englisch beschriftet. Danach war ich kurz bei den Kassen und habe einer Mitarbeiterin beim Kassieren zugeschaut. Selbst Kassieren durfte ich nicht. Die Kassenabwicklung ist ähnlich wie in Deutschland.

Witzigstes Erlebnis:
Als ich von der Personal Managerin von meinen Morrisons-Markt abgeholt wurde, wollte ich auf der Fahrerseite einsteigen, da es bei uns die Beifahrerseite ist.
Beim ersten Mal an der Bushaltestelle ist der Bus, auf den ich gewartet hatte, einfach an mir vorbeigefahren, da ich nicht gewusst habe, dass man den Arm herausstrecken muss, damit der Busfahrer anhält.
Als ich meinen ersten Rolli mit einer Mitarbeiterin bei „Health & Beauty" auspacken wollte und ich den ersten Karton von den Rolli nahm, flog die Hälfte der Kartons vom Rolli herunter. Da dachte ich mir: „Das fängt ja gut an!" Die Mitarbeiterin fand es eher weniger lustig.
Manchmal habe ich die Kunden zur falschen Ware geführt, wenn ich etwas falsch verstanden hatte, das kam zum Glück seltener vor, und die Kunden nahmen es mit Humor.

Mein Fazit:
Ich würde jedem ein Auslandspraktikum empfehlen und auch selbst noch einmal eines machen. Jedoch würde ich in Bezug auf die Vorbereitung und Unterkunft einiges anders machen. Ich würde auf keinen Fall noch mal für vier Wochen in einem Hostel wohnen wollen und auch nicht in einem Doppelzimmer, sondern in einem Einzelzimmer, damit jeder auch noch seine Privatsphäre hat. Also beim nächsten Mal würde ich eine Gastfamilie vorziehen. Ich persönlich würde auch nicht noch einmal England als Ziel wählen, da mir dort das Wetter und das Essen nicht gefällt, und die Freundlichkeit der Menschen in einem anderen Land auch ausgeprägter ist. Jedoch war es auf jeden Fall eine Erfahrung wert, und ich bin froh, dass ich Liverpool gesehen habe und dort vier Wochen in einem schönen Supermarkt gearbeitet habe.

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