Lebensmittelindustrie Große Lücken in der IT-Sicherheit

Fast jedes vierte mittelständische Unternehmen (23 Prozent) der Lebensmittelindustrie ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Sechs Prozent waren schon mehrmals betroffen. Das belegt eine Forsa-Umfrage.

Freitag, 24. Juli 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
A computer popup box screen warning of a system being hacked, compromised software enviroment. 3D illustration.
Bildquelle: Getty Images/iStockphoto

Befragt wurden im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die für die Internetsicherheit zuständigen Mitarbeiter bei 100 kleinen und mittleren Lebensmittelherstellern.

Wie die Umfrage zeigt, stand nach einem erfolgreichen Angriff die Hälfte der Betriebe zeitweise sogar still. Weitere finanzielle Schäden entstanden durch den hohen Aufwand, mit dem Angriffe analysiert und entwendete oder gesperrte Daten wiederhergestellt werden mussten.

61 Prozent der Befragten gehen für das eigene Unternehmen von einem geringen Risiko aus. Ihre Argumente: Die eigene Firma sei zu klein, die Daten für Kriminelle nicht interessant. Viele machen auch geltend, dass ihnen bisher nichts passiert sei, zudem sei das Unternehmen umfassend geschützt. „Zu viele Lebensmittelhersteller wiegen sich in falscher Sicherheit oder verschließen die Augen vor der Gefahr“, sagt Peter Graß, Experte für Cyberversicherungen im GDV.

Dementsprechend hat die IT-Sicherheit für viele Mittelständler nur eine geringe Priorität: Gerade einmal die Hälfte von ihnen (49 Prozent) will in den kommenden zwei Jahren in weitere Schutzmaßnahmen investieren, bei einem Viertel (26 Prozent) ist niemand explizit für die IT-Sicherheit verantwortlich.