Laut Burgard seien die Einwegverpackungen leichter geworden und brauchten für die Herstellung weniger Material als früher. Zugleich unterstelle die Mehrwegquote in Deutschland, dass Mehrwegfalschen „gut“ und Einwegflaschen „schlecht“ seien. Hier könne eine neue Studie zur Ökobilanz helfen.
Die Ökobilanzen, auf die Empfehlungen sich beriefen, basierten auf mindestens zehn Jahre alten Daten und Berechnungsmethoden, sagte Benedikt Kauertz, der beim Institut für Energie- und Umweltforschung Ifeu unter anderem über die Umweltfreundlichkeit von Verpackungen forscht. In vielen Fällen seien die Daten noch älter. Dosen und Flaschen seien aber im Schnitt um 25 Prozent leichter geworden. Auch die Transportwege seien kürzer als früher. Um heutige Einweg- mit Mehrwegverpackungen zu vergleichen, fehlten aber Daten vor allem aus der Mehrweg-Branche, sagte Kauertz.
Burgard betonte, dass pfandpflichtige Einwegflaschen und -dosen kein Abfall-Problem darstellten, da sie fast alle zurückgebracht und auch recycelt würden. Für Hersteller seien Einwegflaschen deutlich günstiger als Mehrwegflaschen, da das Mehrweg-System aufwendiger sei.
Im September hatte das Umweltbundesamt (UBA) mitgeteilt, dass der Anteil von Mehrwegflaschen, Getränkekartons und bestimmten -beuteln 2016 auf einen neuen Tiefststand von 44 Prozent gesunken ist. Das UBA rät, Mehrwegflaschen zu kaufen – „am besten aus der Region“.