Nachgefragt Industrie und Nachhaltigkeit

Der Umgang mit begrenzten Ressourcen ist eine Herausforderung, die Lebensmittelproduzenten nachhaltig angehen und nicht als kurzfristige Image-Aufhübschung sehen.

Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Industrie und Nachhaltigkeit

Energie, Wasser, Klimaschutz, umweltschonender Rohstoffbezug, teilweise verknüpft mit Fairem Handel, sind derzeit vorrangige Themen.

Die LEBENSMITTEL PRAXIS hakt nach:
  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Apetito}

Andres Ruff, Vorstandsvorsitzender Apetito AG

1. In den Umweltleitlinien haben wir festgelegt, dass wir Produkte und Dienstleistungen unter Beachtung einer weitest möglichen Schonung der Ressourcen entwickeln, kochen und vertreiben. Dabei haben wir vor allem Ressourcen wie Energie, Wasser, Lebensmittelzutaten im Blick.

2. In den letzten zehn Jahren haben wir den Ressourcenverbrauch drastisch senken können, z. B. Wasser um 35 Prozent, Strom um 21, Restmüll um 53 Prozent. Für die nächsten zehn Jahre haben wir uns noch mehr vorgenommen: Den Verbrauch an Gas wollen wir um 80 Prozent senken, Strom um weitere 49. Und zwar durch den Bau eines Biomasse-Kraftwerkes gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf: Wir setzen Restholz ein und blockieren keine Agrarflächen.

{tab=Bad Heilbrunner}

Dr. Heinz Dittrich, Geschäftsführer Bad Heilbrunner

1. Hier sind zu nennen das Energiekonzept (Energie-Einsparung, Einsatz erneuerbarer Energien), die Abfallwirtschaft (Mülltrennung, Recycling) sowie die Logistik.

2. Als Unternehmen, das pflanzliche Rohstoffe aus Anbau, aber auch aus Wildsammlungen bezieht und verarbeitet, ist Biodiversität ein sehr wichtiges Thema. Nachhaltige Rohstoffbeschaffung ist für uns und unsere Lieferanten im „the nature network“ selbstverständlich. Es gibt strenge Umweltschutz-Richtlinien, vermehrt wird auf kontrollierten, integrierten Anbau gesetzt. Soweit wie möglich wird auf Pflanzenschutzmittel verzichtet. Detaillierte Sammelpläne stellen sicher, dass bei Wildsammlung die Flächen nur so genutzt werden, dass der Bestand wieder nachwachsen kann.

{tab=Bonduelle}

Andreas Kuhnle, Marketingleiter Bonduelle

1. Die nachhaltige Entwicklung fußt auf folgenden Säulen: Landwirtschaftliche Produktion (vernünftiger Umgang mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Einsatz von sparsamen Bewässerungsmethoden). Wir sparen natürliche Ressourcen ein (u.a. Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs in den Werken, sinnvolles Recycling von Abfällen). Bonduelle minimiert beim Transport zwischen den Standorten den Ausstoß von Treibhausgasen („Huckepackverkehr“). Die Qualität und die Ernährung (v.a. Nährwerte der Produkte) sollen stetig verbessert werden. Die Menschen bzw. die Angestellten von Bonduelle stehen im Mittelpunkt (Nachhaltigkeit als zentrales Ziel verankert; gute Aufstiegschancen und Weiterbildungsmaßnahmen).

{tab=Campbells}

Mario Steinbach, Facility Manager Campbells

Die Campbell Soup Company mit Stammsitz in den USA hat bereits vor einigen Jahren Sustainability als ein Unternehmensziel in Form eines weltweiten Programms ausgerufen. Auch für den deutschen Standort in Lübeck wurden klare Ziele definiert.

Schwerpunkte liegen in der Reduzierung des Primärenergieeinsatzes z.B. bei Erdgas, Strom und Wasser. Außerdem wurden vorhandene Dampfkessel mit emissionsarmen Hochleistungsbrennern ausgestattet. Kommende Projekte sind die Umrüstung von Neon-Röhren auf LED-Beleuchtung in den Verwaltungsbereichen, die Installation von Deckenheizstrahlgeräten im Etikettier- und Lagerbereich sowie der Einsatz von Hybrid-Treibgasstaplern.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Colgate-Palmolive}

Dany Schmidt, Colgate-Palmolive

1. Colgate-Palmolive hat das Ziel, alle Produkte durch eine stetige Verbesserung der Nachhaltigkeitskriterien zu optimieren, d.h. fortdauernde Senkung des Wasser- und Energieverbrauchs, Emissionssenkung, Optimierung von Verpackungen uvm.

2. Wir begegnen der zunehmenden Verknappung nicht-erneuerbarer Rohstoffe mit konsequenter Optimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So gelang es, den Anteil erneuerbarer Energie und nachhaltiger Rohstoffe auf 20 Prozent zu erhöhen. Der Wasserverbrauch wurde in den eigenen Produktionsstätten um 40 Prozent und der Emissionsanteil und Energieverbrauch im Zusammenhang mit der Herstellung sowie dem Vertrieb von CP-Produkten um bis zu 20 Prozent reduziert.

{tab=Deutsches Milchkontor}

Dr. Josef Schwaiger, Deutsches Milchkontor GmbH

Ökologisch umsichtig zu handeln und die Natur zu schützen, steht bei DMK und seinen Vorgängerunternehmen seit jeher im Zentrum unseres Handelns und ist zentraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Meilensteine auf dem Weg zum energieeffizienten Unternehmen sind die Inbetriebnahmen der Biomasseheizwerke an den Standorten Bad Bibra und Waren. Hier leisten wir nicht nur einen nachhaltigen Beitrag zur CO2-Minimierung, sondern unterstützen gleichzeitig die regionale Forstwirtschaft. Ein weiteres übergreifendes Projekt ist die Erstellung von Ökobilanzen für exemplarische Produkte aus unserem Sortiment. Auf der Basis der Ergebnisse werden wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter ausbauen.

{tab=Dr. Oetker}

Otto Clüsner, Geschäftsführer Produktion, Technik, Umwelt Dr. Oetker

1. Ressourcenschonung bedeutet bei Dr. Oetker, die Produktions- und Prozessabläufe ständig zu optimieren und die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern. So nutzen wir Abwärme zur Brauchwassererwärmung oder setzen auf den sinnvollen Einsatz von erneuerbaren Energien.

2. Der verantwortungsvolle Umgang mit Energie wird auch in Zukunft ein wichtiges Thema für uns sein. Daher implementieren wir sukzessive in unseren Werken ein gezieltes Energiemonitoring und Energiemanagementsystem. Auf diese Weise werden Einsparpotenziale aufgezeigt, was der Ressourcenschonung deutlich zugutekommt. Der nächste Schritt ist die Zertifizierung dieser Energiemanagementsysteme nach DIN ISO 16001 durch unabhängige Prüfer.

{tab=Euryza}

Barbara Andrae, Marketing Managerin Euryza

Wir sind Gründungsmitglied des Hamburger Ökoprofit-Projektes (Ökologisches Projekt Für Integrierte Umwelt-Technik), das 2007 mit dem Ziel der Schonung der natürlichen Ressourcen (u.a. Wasser, Energie) initiiert wurde. Nach erfolgreicher Teilnahme wurden wir als Partner zertifiziert und auch anschließend mehrfach als Umweltpartner der Stadt Hamburg ausgezeichnet. 2. Der Stromverbrauch hat in unserem Unternehmen den größten Umwelteinfluss, so dass wir unsere Anstrengungen zur Energieeinsparung ungemindert fortsetzen.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Grafschafter}

Andreas Heinz, Prokurist/ Vertrieb & Marketing LEH Grafschafter

Die Grafschafter Krautfabrik Josef Schmitz KG ist von je her ein ressourcenschonender Betrieb – werden doch die 50.000 t Zuckerrüben von unseren 143 Vertragslandwirten praktisch ohne irgend einen Anfall von Abfall verwertet. Die bei der Produktion übrig bleibenden Rübenschnitzel werden als beliebtes Viehfutter weiter gegeben. Aktuelle Projekte betreffen die Modernisierung unserer Heiz- und Kühlanlagen. Zurzeit befindet sich eine neue Wärmetauscheranlage im Aufbau. 2010 erhielt unser Fabrikdach eine Fotovoltaik-Anlage. Die produziert pro Jahr 280.000 kWh Strom. Außerdem wird das Wasser zur Reinigung und zum Transport der Rüben mehrfach im Produktionskreislauf eingesetzt und immer wieder in unserer Kläranlage gereinigt.

{tab=Henkel}

Thomas Müller-Kirschbaum, Leiter globale Forschung und Entwicklung, Henkel

1. Zum nachhaltigen Wirtschaften zählt für uns verantwortungsvolle Rohstoffwirtschaft. Wir setzen seit vielen Jahrzehnten Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe ein, wenn dies unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Gesichtspunkte sinnvoll ist. Mehr als 27 Prozent aller organischen Inhaltsstoffe sind nachwachsend. Wir schauen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

2. Henkel hat das Ziel, nachhaltigen und ressourcenschonenden Konsum zu fördern. Wir konzentrieren uns auf die Entwicklung von Produkten, die es ermöglichen, Ressourcen wie Energie und Wasser effizient einzusetzen. Wir versuchen, Einfluss auf verantwortungsvolles Verhalten während der Produktanwendung zu nehmen.

{tab=Kimberly-Clark}

Thomas Kaiser, Geschäftsführer Deutschland, Kimberly-Clark

1. Kimberly-Clark bezieht sich in seiner Kampagne „Nachhaltigkeit 2015“ auf drei Säulen: Menschen, Erde und Produkte. Auf die „Erde“ bezogen bedeutet das eine Senkung des Wasserverbrauchs um 25 Prozent bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Abwasserqualität; Bezug von 100 Prozent unserer Primärfasern von zertifizierten Anbietern; eine Absenkung der Treibhausemissionen um 5 Prozent; keine Verbringung von Produktionsabfällen auf Deponien.

2. Die Hakle- und Kleenex-Produkte in Deutschland werden bereits zu 100 Prozent aus fsc-zertifizierten Rohstoffen bzw. zu 100 Prozent aus recycelten Fasern hergestellt. Mit dem Bekenntnis zu zertifizierten und recycelten Rohstoffen haben wir in der Branche eine Vorreiterrolle übernommen.

{tab=Kraft Foods}

Hubert Weber, President Coffee Europa Kraft Foods

Kraft Foods will bis 2015 durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Organisationen wie Rainforest Alliance, Fairtrade und 4C Association die Bohnen für alle europäischen Kaffeemarken aus nachhaltigem Anbau beziehen. Wir engagieren uns zusätzlich in den Bereichen Abfall, Verkehr und Vertrieb, Energie, Wasser sowie Verpackung. Ausgehend vom Jahr 2010 und gemessen an der Gesamtproduktion will Kraft Foods bis 2015 weltweit unter anderem Folgendes erreichen: Einkauf von insgesamt 25 Prozent mehr Rohware aus nachhaltigem Anbau; Reduzierung von Abfall in den Werken um 15 Prozent; Einsparung von 80 Mio. km beim Transportnetz; Reduzierung des Energieverbrauchs in den Werken um 15 Prozent; Senkung des Wasserverbrauchs in den Werken um 15 Prozent.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Kuchenmeister}

Hans-Günter Trockels, Geschäftsführer Kuchenmeister

1. Zukunftsorientiertes Ressourcenmanagement bedeutet für Kuchenmeister, dass wir alles im Kontext, und auch als stetigen Lern- und Weiterentwicklungsprozess betrachten. Die Prozessebenen wie z.B. Energieeffizienz, Rohstoffe und Abfallmanagement sind untrennbar miteinander verbunden. Schwerpunkte können daher nur gemeinsam und für die Bereiche übergreifend erarbeitet werden.

2. Aktuell erarbeitet unser Arbeitskreis neue Strategien für die optimierte Entsorgung aller Sekundärrohstoffe. Ziel ist, keinen Abfall zu produzieren, sondern nur Rohstoffe, die dem ökologischen Kreislauf wieder zugeführt werden.

{tab=Mars Petcare}

Jens Lülker, Mars Petcare

1. Es ist unser erklärtes Ziel, ab 2040 alle Produkte CO2-neutral herzustellen. Das bedeutet Energie einsparen in den Produktionsstätten und auch auf dem Weg zum Kunden. Reduzierung des Wasserverbrauchs und weniger Abfall sind weitere Fokusthemen. 3 Prozent Reduktion pro Jahr ist dabei unser Anspruch.

2. Wir wollen den Wasserverbrauch in unseren Tiernahrungsproduktionsstätten effektiv senken. In Verden haben wir eine Pilot-Recyclinganlage installiert, mit der genutztes Kühlwasser wieder aufbereitet wird. Damit sparen wir rund 97 Prozent Wasser ein. Dieses Verfahren („Retort Cooling Water Recycling“) wird aus einem EU-Förderfonds unterstützt und gerade auf andere europäische Produktionsstätten übertragen.

{tab=Mestemacher}

Prof. Ulrike Detmers, Mitgesellschafterin Mestemacher

1. Wir gehen konsequent dazu über, nur Werbematerial und andere Materialien zum Schutz der Produkte sowie für deren Transport aus Papier aus verantwortungsvollen Quellen zu verwenden. Das gilt auch für Kartonagen.

2. Mestemacher steigert stetig den Umsatz von Broten aus Bio-Nahrungsgetreide und fördert seit 1985 den ökologischen Anbau. Außerdem planen wir den Bau eines Blockheizkraftwerkes, um keinen Atomstrom zu verwenden. Nicht gebrauchter Strom wird gegen Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

{tab=Nestlé}

Friedrich Wilhelm Schmidt, Leiter Bereich Umweltschutz, Arbeitssicherheit Nestlé

1. Auf betrieblicher Ebene fokussieren wir auf Einsparung von Energie und Treibhausgasen, Wasser sowie Abfallvermeidung. Weitere Schwerpunkte: Optimierung von Verpackungsmaterial.

2. Im Kaffeewerk Mainz führen wir ein Projekt zur weiteren systematischen Energieoptimierung durch, das auf erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre aufbaut. Dies wird auf alle Standorte der Nestlé Deutschland sukzessive ausgeweitet. Im Bereich Logistik und Standortmanagement werden zurzeit potenzielle Beiträge zum Klimaschutz evaluiert. In den Distributionszentren in Singen und Weiding sind bereits 7.000 Solarmodule installiert mit einer Stromproduktion 886.000 (Singen) bzw. 640.000 (Weiding) kWh/a. Dies soll ausgebaut werden.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Nestlé Purina PetCare}

Jean Grunenwald, Geschäftsführer Nestlé Purina PetCare Deutschland

1. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Nestlé Purina PetCare umfasst die Hauptbereiche Wasser, Beschaffung, Energie, Verpackung & Abfall sowie Transport & Vertrieb. Unsere wichtigsten aktuellen Ziele sind die weitere Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie des Verpackungsgewichts pro Tonne Fertigprodukt, die Reduzierung der Transportkilometer und des Abfallaufkommens. Den Wasserverbrauch pro Tonne Fertigprodukt konnten wir in den vergangenen Jahren beispielsweise bereits um 29 Prozent reduzieren (2010 gegenüber 2007). Außerdem stellt Nachhaltigkeit auch bei der Beschaffung der Rohwaren einen zentralen Punkt unserer Unternehmensgrundsätze dar.

{tab=Neumarkter Lammsbräu}

Susanne Horn, Generalbevollmächtigte Neumarkter Lammsbräu

1. Für uns sind Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung langfristig Prozesse, die wir seit Jahren in allen Unternehmensbereichen erfolgreich umsetzen. Dies belegt auch unser Nachhaltigkeitsbericht. Besonders wichtig sind uns Einsparungen bei Wasser, Strom und Wärme, den Hauptressourcen einer Brauerei. Seit 2007 haben wir z.B. unseren Gesamtenergieverbrauch um 13,4 Prozent reduziert.

2. Firmenintern stellen wir gerade eine neue Kälteanlage fertig, die rund 40 Prozent Strom einsparen wird. Zudem installieren wir eine CO2-Rückgewinnung, so dass wir künftig ausschließlich eigene Kohlensäure für alle Getränke verwenden können. Mit unserer Unterstützung betreiben „unsere“ Bauern extern Projekte zur Erhaltung der Artenvielfalt.

{tab=Seafood}

Kristin Pettersen, Director Germany, Poland Norwegian Seafood Export Council

Bei Seafood aus Norwegen steht natürlich die Schonung und verantwortungsbewusste Verwaltung der Ressource Fisch und Meerestiere im Fokus. Fischerei- und Aquakulturwirtschaft sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Norwegen. 2010 exportierte Norwegen für rund 7 Mrd. Euro Fisch und Meeresfrüchte. Die norwegische Fischereiwirtschaft gilt als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Ständig wird analysiert, welche neuen Maßnahmen notwendig sind, um die Naturvielfalt sowie gesunde Bestände in der Meeresfischerei sowie in der Fischzucht zu sichern und zu fördern. Aktuell haben wir weitere MSC-Zerifizierung beim Weissfisch aus Norwegen angestoßen.

{tab=RhönSprudel}

Dr. Manfred Ziegler, Geschäftsführer Mineralbrunnen RhönSprudel

1. Ressourcenschonung ist für RhönSprudel gelebte Tradition. Wasser, Energie und natürlich die einzigartige Naturlandschaft des Biosphärenreservats Rhön stehen dabei im Fokus. So betreibt RhönSprudel bereits seit 1977 eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage. Eine Brauchwasser-Recyclinganlage bereitet das in der Produktion eingesetzte Wasser wieder auf, es kann so mehrfach verwendet werden. Auch das Thema Energie hat einen hohen Stellenwert. So nahmen wir bereits 1998 ein effizientes Blockheizkraftwerk in Betrieb.

2. Aktuell steht u.a. ein Projekt zur gewässerschonenden Landbewirtschaftung an, das mit dem Erhalt unserer einzigartigen Naturlandschaft einhergeht.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Rügenwalder}
Thomas Spille, Leiter Einkauf Rügenwalder

Ressourcenschonung – bei Gas, Wasser Strom – ist integraler Bestandteil beim Thema Nachhaltigkeit. Doch auch Prozessoptimierungen, die zur Ressourcenschonung beitragen, haben bei uns einen hohen Stellenwert. Das optimierte Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik ist von entscheidender Bedeutung. Ein wichtiger Schritt ist unser Projekt Betriebsleitstand: Damit sind wir Ende des Jahres in der Lage, alle relevanten Verbrauchsdaten jeder einzelnen Maschine einzulesen. Das wiederum versetzt uns in die Lage, Prozessoptimierungen durchführen zu können. Des Weiteren beschäftigen wir uns permanent mit optimalen, nachhaltigen Verpackungen, um unsere Produkte bestmöglich auszustatten.
{tab=Steinhaus}
Anja Steinhaus-Nafe, geschäftsführende Gesellschafterin Steinhaus

1. Ressourcenschonung vollzieht sich bei uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein Haupttreiber stellt sicherlich der Wasserverbrauch dar. Hier sind wir permanent bestrebt, einen optimalen Einsatz zu gewährleisten. Die Sicherstellung der Kältezonen spielt bei uns ebenfalls eine wichtige Rolle. Ferner befassen wir uns aktuell mit Projekten im Verpackungs- und Rohstoff-Bereich.

2. Alles in allem kann man sagen, dass man nie ein Projekt zur Ressourcenschonung abgeschlossen hat, sondern es sich hierbei um einen ständig laufenden Prozess handelt, in dem man auch immer wieder kritisch Dinge hinterfragen muss.
{tab=Unilever}
Harry Brouwer, Unilever

1. Ressourcenschonung findet bei uns entlang des gesamten Produktzyklus statt. So haben wir z.B. das Programm „Anbau für die Zukunft“ ins Leben gerufen. Konkret bedeutet das, wir achten bei landwirtschaftlichen Rohwaren u.a. auf Bodenfruchtbarkeit, Bodenschutz, Biodiversität oder Tierschutz. Auch bei der Produktion ist Ressourcenschonung ein maßgeblicher Faktor. Alle Standorte in Deutschland werden mit dunkelgrünem Strom, der zu 100 Prozent aus Wasserkraft stammt, versorgt.

2. Die größte Herausforderung vor der wir stehen ist, auch die Konsumenten unserer Produkte für das Thema zu begeistern. Mit der Kraft unserer Marken wollen wir sie dabei unterstützen, bei der Verwendung unserer Produkte Ressourcen zu sparen.
{tab=Univeg}
Thomas Averhoff, Managing Director Univeg

Univeg Deutschland hat vor kurzem Bananenreifekammern mit neuester Technologie ausgerüstet. Durch die zentrale, indirekte Wasserkühlung mit Wärmerückgewinnung können 832.000 Kilowattstunden Energie gespart und somit der Ausstoß von 291 t CO2 im Jahr vermieden werden. Ein weiterer Vorteil dieser Anlagen ist, dass sie mit 30 Prozent weniger Kühlmitteleinsatz sehr umweltschonend betrieben werden. Da das Geschäft mit Bananen für Univeg, insbesondere durch die Wiedereinführung unsere Eigenmarke 1x1, sehr bedeutend ist, werden wir auch künftig in die technologische Verbesserung unserer Reifekammern investieren und unseren Beitrag zur Ressourcenschonung leisten.


  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

{tab=Vion}
Dr. Uwe Tillmann, CEO Vion Food Group

Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert. Wir arbeiten seit 2006 wissenschaftlich fundiert am Thema CO2-Footprint, forcieren Praxistests und sind als erstes europäisches Unternehmen aus der Fleischbranche bei der „Sustainable Agricultural Initiative Platform“ aktiv. Im Bereich „Energie & Ressourcen“ haben wir unseren Gas- und Wasserverbrauch reduziert. Wir senken kontinuierlich unseren Stromverbrauch pro Schlachteinheit. Bei der Verwendung nachhaltig erzeugter Rohstoffe engagieren wir uns u.a. beim „Round Table on Responsible Soy“. Vion kooperiert mit dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung. Das ZNU bildet wissenschaftlich basiert und fundiert Vion-Mitarbeiter zu Nachhaltigkeitsmanagern aus.
{tab=CoSa Naturprodukte
Frank von Glan, Vorsitzender Geschäftsführer CoSa Naturprodukte (Wessanen)

1. Die Verarbeitung von Bio-Rohstoffen ist Kern der Unternehmens-Philosophie. CoSa Naturprodukte basiert auf Fachhandelsunternehmen, die traditionell im Einklang mit der Natur wirtschaften, deutlich länger als es das Modewort „Nachhaltigkeit“ gibt. Durch richtig verstandenes „Bio“ werden das Grundwasser geschützt, Böden nachhaltig bewirtschaftet, Energie gespart und das Klima stabilisiert.

2. Wir praktizieren ein Umweltmanagementsystem zertifiziert nach DIN EN ISO 14001. In einem unserer Werke haben wir ein eigenes Windrad, das zu unseren 100 Prozent Ökostrom beiträgt. Auch ein Blockheizkraftwerk, Warmwasserrückgewinnung etc. tragen zur positiven Energiebilanz bei.
{tab=Wiesenhof}
Peter Wesjohann, Vorstand Wiesenhof

Wir haben, was Umwelt und Klimaschutzmaßnahmen betrifft, bereits einen sehr hohen Status erreicht. Seit 2003 sind die Wiesenhof-Verarbeitungsbetriebe nach der internationalen Umweltmanagement-Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert, um Einsparungen u.a. bei Wasser und Verpackungsmaterial zu realisieren. Seit Januar beziehen wir Öko-Strom, der aus Wasserkraft stammt (CO2-frei). Bis 2012 soll in allen Betrieben die DIN EN 16001 umgesetzt sein. Unsere neue Putenschlachterei setzt auf Wärmerückgewinnung aus der Kälte- und Vakuumanlage und hat eine Wärmepumpe, die die benötigte Heizenergie und den CO2-Ausstoß verringert. Hinzu kommt die Errichtung einer betriebseigenen Kläranlage für das Produktionsabwasser.

{tab=Zimbo}

Christof Queisser, Geschäftsführer Zimbo

Schwerpunkte sind für uns die Optimierung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie die Reduzierung der Abwasserbelastung in den Herstellungsbetrieben. So konnten wir z.B. durch verbesserte Abläufe bei der Anlagen-Reinigung signifikante Einsparungen von Wasser und Abwasser erreichen. Ein weiteres Beispiel ist die Biogas-Anlage in Börger, durch die wir seit 2009 den Erdgas-Verbrauch an diesem Standort um 80 Prozent verringern konnten. Aktuell arbeiten wir daran, die Nachhaltigkeit unserer Verpackungen und unserer logistischen Prozesse zu verbessern. Unser Standort in Suhl nimmt zudem an einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Verbesserung der Materialeffizienz teil.