Spannende Frage Energeeffizienz Die größten Stromfresser

Die Bereiche Kühlen und Beleuchten machen im LEH zusammen mehr als 70 Prozent der Stromkosten aus.

Donnerstag, 17. Mai 2012 - Management
Udo Mett
Artikelbild Die größten Stromfresser

Im Lebensmittel-Einzelhandel (Super- und Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser und Discount-Märkte) hierzulande stehen Normal- und Tiefkühlmöbel, die zusammengerechnet eine Länge von mindestens 1,5 Mio. m ergeben. Nach Erhebungen der Öko-Recherche GmbH und der Ecofys Germany GmbH hatte im Jahr 2008 jeder Super- oder Verbrauchermarkt mit durchschnittlich 1.500 qm Verkaufsfläche (VKF) eine Kühlmöbelfront von 90 m, davon 50 m in der Normalkühlung und weitere 40 m im Tiefkühlbereich. Bei einem SB-Warenhaus (6.000 qm durchschnittliche VKF) waren es knapp 100 m im Normalkühlbereich und 150 m bei Tiefkühlkost. Die Discounter verfügten pro Filiale über durchschnittlich 62 m Kühlmöbel, davon 22 m Normal- und 40 m Tiefkühlung. Angesichts des deutlich forcierten Ausbaus der kühlungsrelevanten Convenience-/Frische-, Kühl- und Tiefkühl-Abteilungen über alle Betriebsformen des Lebensmittel-Einzelhandels hinweg muss inzwischen von einem deutlich größeren Kühlmöbelbestand ausgegangen we rden.

Laut Michael Kauffeld – Hochschulprofessor und Experte für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik – muss ein durchschnittlicher Supermarkt 1 bis 2 Prozent seines Umsatzes für Energie ausgeben. Die Energieexperten der Kölner Ecofys GmbH beziffern nach Erhebungen in Märkten von Aldi, Lidl, Real, Rewe, Tegut und Tengelmann den den jährlichen Stromverbrauch auf 3.000 bis 3.300 kW pro m Kühlmöbel.

Bezogen auf die Verkaufsfläche kommt das EHI Retail Institute für den Lebensmittel-Einzelhandel auf Gesamtenergiekosten von 55 Euro pro qm. Differenziert man die Verteilung des Stromverbrauchs in Bezug auf die einzelnen Verbrauchsträger, macht der Bereich Kühlung mit gut 45 Prozent den Löwenanteil aus, gefolgt von den Beleuchtungskosten mit knapp 26 Prozent. Den auf die Klimatisierung entfallenden Anteil der Gesamtstromkosten beziffert das EHI auf knapp 11 Prozent. An diesen Zahlen wird deutlich, dass der Handel beim Energiemanagement sein Augenmerk vor allem auf die Bereiche Kühlung und Beleuchtung legen muss, wenn es darum geht, den Stromverbrauch zu senken.

Bild: Potenziale und Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Energie-Bilanz.
Quelle: Studie „Energiemanagement im Einzelhandel“ des EHI Retail Institutes.